Kann man Kartenlegesysteme (Crowley Tarot) auch auf Lenormand- und Kipperkarten übertragen?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wuhu! Endlich einmal eine inhaltliche Frage zum Kartenlegen! Diese sind hier so selten.

Ja, Du kannst durchaus Lenormand auf Legebild-Positionen deuten. Aber Kipperkarten eigenen sich hier kaum, @kimy schreibt Dir, warum nicht - und ich persönlich möchte ihr hier absolut zustimmen. Du wirst kaum ein Legebild beim Tarot finden, das die Kipperkarten allein zufriedenstellend und aussagekräftig "bedienen" würden, da hast Du mit Lenormand wesentlich bessere Möglichkeiten.


MissMarplesGown  22.09.2014, 17:43

Menno!! @kimy schreibt eine gute und richtige Antwort - ich schreibe als Antwort, dass @kimy richtig liegt und ich ihre Antwort nur voll und ganz bestätigen kann.... und ich bekomme den Stern! :-/ Das ist nicht ganz fair, oder?? ;-)

Aber ok, trotzdem natürlich lieben Dank dafür - ich breche für @kimy 3 dicke Zacken ab.

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xylographin 
Beitragsersteller
 24.09.2014, 03:40
@MissMarplesGown

Also mit dem System hier komme ich noch nicht so wirklich klar ;-) Ich dachte ich könnte Kimy und Miss Marples jeweils eine "hilfreichste Antwort geben" und dann gings irgendwie nur einmal ;-( Wenn Kimy nicht gewesen wäre, hätte ich von Miss Marples keine Antwort bekommen. Beide lagen ja richtig und ich wollte die besten Antworten klicken. Da bleibt nur das Angebot der Schweizer Schokolade per Brief :-) Ich sende Euch gerne jeweils Eurre Lieblingssorte, allerdings benötige ich dafür eine Adresse. Falls Ihr in der gleichen Stadt wohnt, würde ich ein Päckchen fertig machen. Falls Ihr anonym bleiben wollt, kann ichs auch an ein Postfach senden.... Ein Missbrauch der Adressen ist von meiner Seite nicht zu befürchten ;-) Gute Nacht, der Arbeitstag war lang. Grüsse aus dem Schoggiland Xylographin

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kimy2j  26.09.2014, 09:15
@xylographin

Alles ganz entspannt, liebe Leute ;o) Schweizer Schokolade klingt gut, aber das rechtfertigt den Aufwand nicht. Außerdem muss ich auf meine Linie achten :D

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xylographin 
Beitragsersteller
 26.09.2014, 11:59
@kimy2j

Das ist sehr schade, ich muss nächste Woche eh über die Grenze nach Deutschland und hätte per Post versendet. Für mich wäre es kein Aufwand gewesen, sondern ein kleines Dankeschön für Eure gute Hilfe. Wenn man überlegt wie lange Ihr hier schon textet um mir auf die Beine zu helfen.

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Hallo xylographin,

deine Frage gefällt mir gut, sie zeugt von echtem Interesse an diesem Thema :o)

Ich habe noch nichts von der genannten Autorin gelesen, aber eine kurze Google-Suche ergibt, dass sie wohl vorwiegend Tarotbücher schreibt. Gibt es einen bestimmten Grund, warum diese Karten dir nicht liegen? Vielleicht hast du noch nicht das passende Deck für dich gefunden. Vor allem die Crowley-Karten sind weniger für Einsteiger geeignet und überhaupt recht eigenwillig in ihrer Illustration. Aber das nur nebenbei.

Man kann Lenormand- und Kipperkarten auch mit anderen Legesystemen benutzen, keine Frage. Das Keltische Kreuz ist z.B. ein Klassiker, der sich im Grunde für alle Karten eignet, eine Variante davon ist das Geheimnis der Hohepriesterin. Auch das kleine Kreuz mit nur 4 Karten ist universell legbar, oder der Blinde Fleck. Auf der Seite www.tarot.de des verstorbenen Hajo Banzhaf kann man diese Legearten online kostenlos ausprobieren (mit verschiedenen Tarotvarianten) und auch über Lenormandkarten gibt es dort Infos.

Wenn du dich über Lenormandkarten weiter austauschen möchtest oder Fragen hast, ist (neben meiner Wenigkeit) z.B. auch die Userin MissMarplesGown hier auf GF eine Expertin dafür. In beiden Fällen kommt auch Hellwahrnehmung hinzu.

LG Kimy


xylographin 
Beitragsersteller
 18.09.2014, 11:56

Hallo Kimy2j herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Zu Deiner Frage: Ich möchte garnicht mit Tarotkarten legen, sondern mit Kipper und Lenormand. Da ich meine "vergessene" Schachtel aus dem Regal holte und mich wunderte, WIEVIELE Bücher ich damals gekauft habe, um mich zu informieren, lag eben auch unter anderem das Buch von Miki Krefting, Einführung in den Crowley-Tarot bei. Dort findet man unter dem Kapitel; Die verschiedenen Legesysteme: - Das Keltische Kreuz - Der Astrologische Kreis - Das Beziehungsspiel - Geben und Empfangen - Die Blockade - Das Entscheidungsspiel - Der Zauberspruh der Zigeuner

Genau diese Legesysteme kommen den Fragen entgegen, mit denen ich mich beschäftigen möchte und auch in der Zukunft, gerne für andere Menschen anwenden möchte.

Da ich aber mit Kipper und Lenormand arbeiten möchte, stellt sich für mich die Frage, ob diese Legesysteme auch damit harmonieren. Es nützt nichts, wieder neu zu beginnen, alle Energie hineinzustecken um dann das "falsche" Werkzeug zu benutzen. Eher verzichte ich dann auf die Legesysteme, als auf die Karten. Herzlichen Dank für Dein Interesse an meiner Frage. Ich hoffe, ich habe was warum und wieso nun klar formuliert, vielleicht gibts wirklich noch jemand mit einer zweiten Meingung

(Nebenbemerkung:) (Da ich 2004-05 aufhörte mit Kartenlegen und mich erst seit 3 Wochen wieder damit begonnen habe, mich darauf vorzubereiten, habe ich durch googlen eben auch gesehen, dass H.Banzhaf verstorben ist. Nebenbei als ich das Wort Banzhaf googlete um mein Legevariantenproblem zu lösen, las ich, das Frau Banzhaf auch nicht mehr unter den Lebenden ist. Das fand ich sehr krass, denn damals hab ich nur über Bücher und mit einer Freundin zusammen, das Kartenschlagen erlernt, ein Forum war mir damals fremd.

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kimy2j  18.09.2014, 13:23
@xylographin

Dass du nicht mit Tarot arbeiten willst, habe ich schon beim 1. Mal verstanden ;o) Ich wollte nur mal hinterfragen, woran das liegt. Der Crowley-Tarot kann eben abschreckend wirken, wenn man sonst keine Erfahrung damit hat. Ich persönlich finde, dass Tarot eigentlich für jeden Kartenlege-Interessierten nur bereichernd sein kann, da sich dort wirklich die Grundprizipien der Entwicklungsreise wiederfinden sowie alle archetypischen Symboliken. Aber wenn es dir aus irgendeinem Grund so gar nicht zusagt, respektiere ich das natürlich.

Zu den Legevarianten aus deinem Buch:

Das Keltische Kreuz, der Astrologische Kreis, das Beziehungsspiel, das Entscheidungsspiel, der Zauberspruch der Zigeuner. Diese kenne ich selbst und man kann alle auch mit Lenormand- oder Kipperkarten "spielen". Zu den anderen beiden kann ich nichts sagen.

Grundsätzlich finde ich Lenormandkarten aber noch geeigneter für Legesysteme, in denen nicht alle 36 Karten zur Anwendung kommen. Kipperkarten sind tendenziell eher wie Zigeunerkarten zu sehen und ihre Aussagekraft kommt in einem großen Blatt besser zur Geltung.

Ich möchte dir aber noch eine andere Methode empfehlen. Jahrelang habe ich auch mit festen Legesystemen gearbeitet und dabei nach immer neuen Varianten Ausschau gehalten. Vor ein paar Jahren lernte ich eine Frau kennen, die heute eine meiner engsten Freundinnen ist. Sie ist hellsichtig veranlagt und immer "auf Fühlbasis" unterwegs, wenn es um die Karten geht. Ich hingegen bin die "Strukturtante" ;o) Durch sie lernte ich ohne Legesysteme zu arbeiten und einfach dem Fluss der Energie zu vertrauen. Heute nutze ich wenn überhaupt höchstens noch das Kleine Kreuz oder mal ein großes Blatt für eine Gesamtübersicht.

Ansonsten "springen" bei uns die Karten. Das ist sehr intuitiv und bringt erstaunliche Ergebnisse. Es erfordert zugegebenermaßen eine wirklich gute Kenntnis der Karten, mit denen man hantiert, und auch eine große Portion Bereitschaft sich auf die (kombinierten) Aussagen einzulassen. Das ist manchmal nicht ganz einfach, aber immer wieder spannend und teilweise viel intensiver und deutlicher als das, was (starre) Legesysteme bieten können.

Vielleicht probierst du das einfach mal aus. Anne L. Biwer hat zu den einzelnen Deckvarianten tolle Grundlagenbücher verfasst, dieses hier benutze ich nach wie vor sehr häufig: http://www.amazon.de/Die-Lenormand-Karten-Legemethoden-Anne-Biwer/dp/3930944960 Ganz toll finde ich darin die Karma-Analyse (ganz hinten), die wende ich seit Jahren an und habe erstaunliche Erkenntnisse gewinnen können, sowohl für mich selbst als auch für andere. Zum Herausfiltern der 3 benötigten Karten kann man sehr schön die "Spring-Methode" verwenden.

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xylographin 
Beitragsersteller
 18.09.2014, 14:56
@kimy2j

Danke für Deine Ausführlichkeit ;-)

Dann bin ich schon ein ganz grosses Stück weiter und werde mir die Legemethoden,welche kompatibel sind, rausschreiben und auf Kipper- und Lenormand umschreiben.

von Biwer habe ich aus dem Schriner Verlag Kpper und Wahrsagekarten - Buch von Bernd a. Merty das Lenormandbuch Sowie Gudrun Leyendecker (ein dicker Schinken) von Artha Verlag, mir ging es damals um die Zusammenhänge der Karten untereinander.

Warum um Gottes Willen ich mehrere Tarot-Bücher besitze, weiss der Himmel...

Mein "drittes Auge" hab ich oft versucht "abzuschalten" - nicht immer erfolgreich. Irgendwie bleibt es doch, sitzt aber nicht auf der Stirn sondern oberhalb meines Bauchnabels.. manchmal beängstigend

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MissMarplesGown  19.09.2014, 22:21
@xylographin

...und werde mir die Legemethoden, welche kompatibel sind, rausschreiben und auf Kipper- und Lenormand umschreiben.

Hallo! :-) @kimy hatte mich auf Deine Frage aufmerksam gemacht.

Was @kimy über Kipperkarten schrieb, sehe ich exakt genauso - falls dies irgendwie hilfreich sein könnte. Legebilder (auch für Tarot), die nur wenige Karten bzw. Positionen enthalten und dabei die unterschiedlichen Positionen so klar und auch differenziert besetzen wie z.B. das Keltische Kreuz, halte ich nicht für kompatibel ausgerechnet mit einem Kipper-Deck. Die Kipperkarten erzählen in einer Über-Anzahl sehr von Beziehungen zwischen Personen, sie beschreiben Einflüsse und Kontakte durch Personen, aber auch durch Ämter, Institutionen und Berührung durch öffentliche Strukturen jeder Art, wie sie im Alltag vorkommt. Ein Kipperdeck ist sehr Personen- und Institutionen-lastig.

Ein Lenormand-Deck halte ich daher ebenso wie @kimy für wesentlich besser geeignet, es 1:1 möglich, es auf die verschiedenen kleineren Legebilder zu legen und die Karten dann entsprechend der Positionen ihrer Bedeutung zuzuordnen und sie zu interpretieren. Da hier die Karten plötzlich bedeutungsmäßigen "Untergrund" durch die jeweilige Position erhalten ( das ist ein wenig so, wie wenn man Lenormand auf "Häuser" legt), muss umgedacht werden. Dies meintest Du wahrscheinlich mit "umschreiben"?

Es entstehen hierbei aber sehr viele mögliche Varianten, die wiederum an den Bedeutungen auf jeder Position drehen werden... ich halte es für besser, hier daher frei und fließend zu deuten, anstatt sich an wenigen und daher auch einschränkenden, weil selektierenden, vorher fest notierten Bedeutungen zu orientieren. Hierzu wiederum braucht die Verwendung des Lenormand in kleinen Legebildern viel Erfahrung und Routine bezüglich der möglichen Deutungen jeder Karte und ihrer Kombinationen - um sie dann auch spielend auf Positionen deuten zu können und sie dabei trotzdem auch in Zusammenhang mit den anderen Karten zu bringen.

Mit anderen Worten: Auch wenn Legebilder verwendet werden (ich selbst verwende zumeist eigene, selbst entwickelte, lege aber auch frei), muss das Ganze bezüglich der Deutung frei fließen können. "Starr" und "zuvor präpariert" ist nicht gut.

Kleine Anregung: Wenn es Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Bedeutung für manche Lenormand-Karten auf manchen Positionen gibt, probiere einmal dies aus:

Lege das Bild doppelt, also mit zwei Karten auf jeder Position. Dann erhältst Du einen wesentlich konkreteren Kontext und eine klarere Richtung zur Deutung der Karte - und dies lässt sich dann auch besser und verständlicher auf die jeweilige Position beziehen. Du kannst dazu zwei Lenormand Decks verwenden oder alle Karten aus dem einen Deck entnehmen. Einfach mal ausprobieren - und freier denken!! ;-)

Ich lege gern je nach Anlass, Thema und Kartenbild auch bis zu drei Karten auf manche Positionen. Hier kombiniere ich im Einzelfall auch Tarot- und Lenormandkarten miteinander (2 Lenormand, 1 Tarot) - insbesondere auf Positionen, die Wege, Hintergründe, Umstände, innere Haltungen beschreiben. Dies entscheidet sich erst während des Legens, es ergibt sich aus dem Prozess.

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xylographin 
Beitragsersteller
 20.09.2014, 04:32
@MissMarplesGown

Liebe Miss Marples es ist schon ziemlich spät und ich muss mir in aller Ruhe Deine Antwort morgen noch einmal durchlesen ;-)

Das mit der Doppelposition hatte ich mir auch einmal überlegt (aber echt nur überlegt und nicht weiter gedacht und verfolgt) aber ich wollte es mit zwei unterschiedlichen Decks machen ;-)) Ich wollte Kipper und Lenormand zur Kontrolle doppelt legen. Da ich aber nirgendwo in meinen Büchern solch einen Gedankengang las, dachte ich, es sei zu abwegig. (Das freiere Denken ist manchmal mein Problem) Ich will immer erst alles perfekt können, um mir später dann Freiheiten erlauben zu können.

Auf der Suche nach "Unterricht" mangels Sparringspartner (vor 10 Jahren habe ich das mit einer Freundin sehr intensiv gelernt und geübt) bin ich doch auf ein Seminar gestossen und zwar bei Facebook. ;-)

Ich wollte mal schauen, ob es etwas in meiner Nähe gibt.

https://www.facebook.com/events/253001181544097/?fref=ts

Ich weiss ja nicht, ob ihr bei Facebook seid, sonst könnt Ihr wahrscheinlich mit dem Link nichts anfangen und den Text rauskopieren um ihn hier zu veröffentlichen, getraue ich mich nicht, da es sein könnte, dass ich gegen Urheberrechte verstosse. Mit hätte mal interessiert, was Ihr zwei Fachleute zu diesem Lehrgang sagt.

Ich werde mich morgen einmal dransetzen und die Doppellegung ausprobieren. Herzlichen Dank ich finde die Sache mit Euch hier sehr spannend. Grüsse aus der Schweiz und gute Nacht Xylographin

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MissMarplesGown  20.09.2014, 08:46
@xylographin

3 (!!!!!!) Tage Lenormand-"Ausbildung"? Danach ist man fit, sein Können sogar geschäftlich anzubieten?

JEDER kann Kartenlegen lernen - und dies auch noch in 3 Tagen - bei DEM Seminar-Programm?

Nach den Preisen sehe ich lieber nicht, sie nennt mehr als 1000 € allein für den Online-"Festigungs"-Kurs für hinterher.

Ich persönlich habe noch kein Seminar gesehen, dem ich zutraue, dass es Kartenleger ausbildet - und sei es auch nur für den Hausgebrauch. ich coache Schülerinnen grundsätzlich einzeln, nach deren persönlichem Bedarf und ganz individuell - denn der Weg zum guten Kartenlegen geht nicht über ein Prinzip, das da jemand für "jedermann" ausgearbeitet hat und das dann jedem an einem Wochenende übergestülpt wird, sondern es ist immer ein ganz persönlicher und individueller Weg. Dieser braucht Zeit, um zu reifen, die Dinge müssen wachsen und Erlerntes muss sich mit der Zeit "setzen" - und dieser Prozess findet bei jedem auf ganz unterschiedliche Art und in ganz unterschiedlichem Zeitrahmen statt.

Ich halte nichts von derartigen Seminaren. Es lernt auch nicht jeder Kartenlegen -. so wie auch nicht jeder fließend Chinesisch lenen wird - oder ein Chemiestudium absolvieren können wird - obwohl dies doch auch "nur" Fleiß, Disziplin und Lernen ist. Wer bereits von seinem persönlichen Wesen und seiner Denk- und Wahrnehmungsstruktur nicht gut präpariert ist bezüglich des Verstehens psychologischer Inhalte und Prozesse, der wird garantiert kein Kartenleger - Seminar hin oder her.

Sie schreibt von ihrer "Trefferquote". Kartenlegen ist doch kein Dosenwerfen. Und es gibt kein fertig in Blei gegossenes zukünftiges "Schicksal". Karten sind kein Orakelmittel, sondern ein Werkzeug zur Reflektion und Analyse des Vergangenen, des Gegenwärtigen und möglicher zukünftiger TENDENZEN. Wir leben in jeder Sekunde unser Leben selbst und stellen permanent durch winzige Handungen und auch durch Passivität unsere Weichen dauernd wieder neu und anders.

Was die Kartenlegerin sieht, muss daher nicht eintreffen (und trotzdem kann sie sehr gut sein!), da wir nicht auf vorgefertigten Schienen in einem Wägelchen starr durch unser Leben unterwegs sind. Die Kartenlegerin hat eine Perspektive lediglich aus dem Moment des Fragens heraus, sie ist aber dann in den nächstenTagen und Wochen nicht aktiv, um den Fragenden zu irgend welchen "Erfüllungen" zu geleiten, wenn dieser sein Leben dann weiter lebt. "Trefferquote" ist daher blanker Unsinn. Das sind Begriffe, die man dort hört, wo das gesellschaftlich bestehende KLISCHEE von Kartenlegen bedient wird, aber nicht das Kartenlegen, wie es ursprünglich gedacht war.

Ich habe hier und da Schüler, die zuvor jahrelang von einem Seminar zum anderen gerannt sind und dort viel Geld gelassen haben. Um dann letztlich doch noch wirklich frei und flexibel Kartenlegen zu lernen, besteht deren größtes Problem dann darin, den ganzen Mist á la "soundso macht man dies, soundso macht man das" wieder aus dem Kopf zu bekommen. Das blockiert mehr, als dass es nützlich ist.

"Ich habe das (Doppelt-Legen) nirgends gelesen, daher habe ich es bisher nicht gemacht."

Dies ist eine unmittelbare Folge des Denkens, dass das "richtige" Buch, das "gute" Seminar einem exakt zeigen kann, "wie man das macht". Es gibt unzählige Arten, Karten zu legen. Ich halte es nicht für gut, anderen Leuten einfach ein vorgefertigtes, kompaktes Prinzip, eine vorgefertigte Anleitung mit allem Klimbim als Fertigsatz zu verkaufen, nur weil dies für jemand anders das Richtige war - sondern ich meine, dass ein guter Lehrer den Schüler darin begleitet, seinen eigenen Weg und seine eigene Methodik zu finden und diese später weiter zu entwickeln. Lediglich die Grundkenntnisse müssen zuvor als "Pflichtteil" vermittelt und verinnerlicht werden, diese betreffen vor allem die Deutungen und Kombinationen - und auch auf diesem Wissen wird dann aber später ganz individudell weiter aufgebaut - nach Nase, Bauch und Erfahrung des Lernenden.

Meine Erfahrung ist, dass auch Leute, die in ihrem Erschließungsprozess bezüglich des Erlernens eher nicht kreativ und selbst aktiv sind, sondern zu jedem Thema auf die fertige Anleitung warten, später eher nicht die guten Kartenleger werden.

Gut wird zumeist, wer den richtigen Kopf für das psychologische Grundprinzip und die Inhalte hat und sich dann aber selbständig und mit Spürsinn über Jahre weiter entwickelt, ohne sich von Buch- oder Seminar-Inhalten abhängig zu machen.

Ich selbst lege seit 26 Jahren Karten, besitze ein einziges Buch (über Tarot, Rachel P.), habe noch nie ein Buch über Lenormand in der Hand gehalten u. noch niemals an einem Seminar teilgenommen - ganz gezielt nicht, da ich mir den Kopf frei halten wollte. Und ich bin überzeugt, dass das ganz gut war. Die Schülerinnen, die von diversen Seminaren kommen, sind im Einzel-Coaching immer wieder die härtesten Brocken, denn sie haben oft bezüglich Kartenlegen noch niemals freie und eigene Gedanken entwickelt, da man ihnen sagte, dies sei schlecht.

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xylographin 
Beitragsersteller
 20.09.2014, 12:12
@MissMarplesGown

Guten Morgen Miss Marple

Der vorletzte Abschnitt Deines Kommentares ist für mich der Kernsatz.

Dank meiner reichhaltigen Lebenserfahrung, erworbenen Kompetenzen und sehr viel Gespür fürs "Unausgesprochene" werde ich immer versuchen, auch HINTER die Karten zu schauen um zu helfen oder Denkanstösse zu geben.

Diese Bücher, welche ich besitze habe ich zwischen vor über zehn Jahren gekauft, weil ich mich mit dem Kartenlegen beschäftigen wollte, aber wirklich NIEMANDEN in einer riesigen Stadt kannte und das Internet war damals noch nicht so weit wie heute.

Daher habe ich in den letzten Wochen viel gegooglet um evtl. jemanden zu finden, der mir mal die Karten legen würde (live und real, nicht am Tel. oder Internet) So kam es dazu, dass ich drei Sachen erlebt habe, die mich veranlassten, es wieder selbst zu versuchen und ich meine Kiste hervorholte. (Mehr kann ich hierzu in der Öffentlichkeit nicht sagen, es würde sich nicht gehören) Deiner Meinung über dieses Seminar kann ich mich nur anschliessen, wollte aber niemandem auf die Füsse treten...... Herzlichen Dank für die Einschätzung von Dir, sie bestätigt nur meine Gedanken hinsichtlich dieser Seminare. Und jetzt Frühstück ;-) .......

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kimy2j  22.09.2014, 12:11
@MissMarplesGown

Ihr seid zwar übers WE schon zum richtigen Schluss gekommen, aber mein Senf dazu lautet ebenfalls "Hände weg von solchen Angeboten", aus den von MMG benannten Gründen. Sie hat alles sehr aussagekräftig und treffend erklärt und beschrieben, aber das wundert mich ja auch nicht ;o)

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xylographin 
Beitragsersteller
 22.09.2014, 14:46
@kimy2j

Hallo Kimy

mach Dir keine Sorgen, solch ein Angebot würde ich niemals annehmen ;-)

Mir ging es darum, vielleicht einen Kontakt zu knüpfen (Der Witz ist, das Angebot aus Basel liegt drei Queerstrassen weit von mir entfernt, da musste ich mal herzlich schmunzeln)

Aber man kann ja hier im öffentlichen Raum nicht alles frei rausposaunen, was man so erlebt hat ;-) Ich werde mich selbst damit befassen, erst einmal Struktur reinbringen, dann freier legen.

Auch Dir noch einmal herzlichen Dank, dass Du Dich gemeldet hast. Ein Spannendes Thema, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es sich hier so schön entwickeln würde. Schliesslich habe ich "Gute Frage" auch nur durch googlen gefunden.

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