Kann man in FL-Studio Fortschritte erzielen, auch wenn man kein Keyboard spielen kann?
Lohnt es sich dann, FL-Studio zu kaufen? Ich hab mir viel Musiktheorie angeeignet, also die Tonleitern, Akkorde, die verschiedenen Stufen der Akkorde, wie man Melodien zu Akkorden und umgekehrt macht, Quintenzirkel und so weiter und sofort. Ich hab in Mulab schon ein paar kleinere "Liedchen" gemacht. Kann ich mir jetzt FL-Studio holen und in diesem Programm Komponieren lernen, indem ich auf Grundlage der Musiktheorie mit Melodien, Akkorden, Plugins etc rumprobiere und mein Gehör damit schule? Oder ist es eine Voraussetzung, Keyboard spielen zu können, also die "Fingertechnik" beim spielen zu beherrschen? Ich weiß, dass manche (wenn auch die wenigsten) EDM-Produzenten wie deadmau5 und Armand van Helden auch ihre Musik ausschließlich am Computer machen, indem sie die Noten einzeichnen, also ohne die Melodien vorher auf einem Keyboard eingeübt zu haben. Ich hab schon die Trial Version von FL-Studio, von der ich schon begeistert bin. Aber würde sich ein Kauf dieses Programms lohnen?
3 Antworten
Es kommt wie hier schon gesagt wurde auf die Musik an. Bei elektronischer Musik sind die Melodien und Harmonien meist so simple, dass man tatsächlich vieles per Maus einklicken kann. Allerdings gibt es Probleme beim Rhythmus, da der sich nur mühseelig mit der Maus programmieren lässt (alles quantisiert klingt schrecklich, einspielen ist immer die besser Wahl) - du kannst aber auch nur die Grundtöne einspielen und dann zb darauf Akkorde aufbauen, oder diesen Rhythmus für komplexere Melodien übernehmen.
Also im Grunde ist Keyboard-Spielen kein Muss, aber hilfreich. Viel wichtiger ist es aber die Theorie dahinter zu verstehen, daher ist es gut, dass du dich damit schon auseinandersetzt.
Notenlesen ist praktisch unbedeutsam, da man in solchen DAWs mit Piano-Rolls arbeitet - du musst nur wissen, wo auf der Klaviatur sich welche Noten befinden - das lässt sich schnell merken.
Da gibts nicht viel zu wissen; verschiedene Taktarten sind teil der Musiktheorie, es gibt genretypische Rhythmusstrukturen bzw Beataufbau, aber im Grunde kommt es aufs "Gefühl" an - technisch gesagt: aufs Microtiming. Das kann man wie zb auf einer MPC durch groove-patern und swing-parameter simulieren, oder halt wie beim Drum&Bass in mühseliger Feinarbeit selbst programmieren, aber in den meisten Genres soll es natürlich klingen und da hilft nur Einspielen.
Kommt auf deine Musikrichtung an, Piano spielen zu können ist sicherlich immer hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.
Die Musik von bspw. Armand van Helden basiert meist stark auf Samples, er hat auch vor ein paar Jahren mal erwähnt das er Noten nicht richtig lesen kann.
Ja, schon in die Richtung EDM, vielleicht Progressive House, oder im allgemeinen melodische Musik.
FL Studio ist das beste Programm dafür, vor allem weil es dafür haufenweise Tutorials auf YouTube gibt. Es benutzen auch Martin Garrix, Avicii und ähnliche Konsorten.
Ja, ich hab mal ein Video gesehen, in dem Garrix live nen Track macht, find ich richtig faszinierend.
Hat man in der Producer Edition eigentlich alle Synths? Und hat man da auch schon Plugins mit dabei?
Ja man hat Synths dabei, aber nicht die Topdinger wie Nexus, Sylenth usw. welche die ganzen Profis benutzen.
Hol dir auf jeden Fall FL Studio. Ich habe angefangen und wusste noch nicht mal etwas von Musiktheorie. Ich habe mir das dann beim produzieren erarbeitet. Man muss definitiv nicht Klavier o.ä. spielen können. Ich habe auch gehört, dass das Arbeiten mit Keyboarden am PC nicht sehr hilfreich ist, neuartige Melodien, oder Akkordfolgen zu gestalten, da man bei dem Klavier automatisch die Hände immer zu den selben Akkorden bewegt.
Wenn du FL Studio kaufst solltest du dir im klaren sein, dass du noch deutlich mehr Geld investieren musst. Mindestens in ein gutes Vst wie Sylenth1, Serum, Synthmaster, Spire o.ä. (Nexus² ist überbewertet).
Wenn du ein paar Tipps für den Anfang benötigst, kannst du einfach mich fragen. Es gibt auf Youtube viele Tutorials, doch leider sind die meisten totaler Schwachsinn. (z.B. Ein Youtuber namens "FL Studio 11 & 12 Tutorials")
Auch hier kann ich dir sicherlich weiterhelfen.
Ich vergaß, du musst auch Sample Packs mit Kicks, Snares, Claps usw. und Effekten kaufen. Die von FL Studio sind Müll. Schau hier am besten bei WA Productions vorbei. Die haben sogar welche gratis. Auch ist ein Mastering Programm nicht schlecht, wie iZotope Ozone.
Das ist alles Fortgeschrittenenkram, als Anfänger kommt man durchaus mit FL Studio Pro oder Signature aus. Bis er soweit ist Ozone zu benutzen gibts davon sicher schon die übernächste Version, also wozu jetzt schon das Geld dafür rauswerfen.
Auch was Syntheziser angeht (oben als Vst bezeichnet), kommt man anfang mit den mitgelieferten aus - man muss sich ja generell erstmal in die Funktionsweise einarbeiten, da wird man mit einem 500€ Synth auch keine besseren Ergebnisse erzielen als mit dem Sytrus.
ps: Vst ist die Schnittstelle für Software-erweiterungen, das können außer Synths auch Effekte und sonstige Geräte sein, wie zb auch Ozone.
500 Euro Synth? Die meisten kosten nur um die 100-200 Euro. Und da wird er mindestens 1 von brauchen, wenn er so professionelle Musik machen möchte, wie die von ihm genannten Künstler...
OK, danke. Ich hab auch wirklich schon festgestellt, dass man mit Harmonielehre gute Akkordfolgen zeichnen/entwickeln kann. Das Problem ist wirklich nur der Rhythmus und die Geschwindigkeit. Gibt es in dem Bereich auch eine Theorie wie die Harmonielehre, nur halt für Rhythmen, wie sich ein Rhythmus entwickeln kann, mit Takten, wie man die Akkorde und Melodien mit den Rhythmen abstimmen muss etc?