Kann man Handwerker mit einer 5 in Mathe werden?

11 Antworten

Hallo hugo195,

diese Frage macht ja im Grunde nur dann Sinn, wenn Du (mindestens) eine Alternative hast.

In Deiner Situation empfehle ich Dir, mit den in Frage kommenden Ausbildungsbetrieben persönlich Kontakt aufzunehmen und in Erfahrung zu bringen, ob dort ausgebildet wird und ob es für Dich passen könnte.

Wenn man keine guten Noten vorzuweisen hat, muss man eben auf anderem Wege überzeugen, z. B. durch persönliches Auftreten. Falls Du dann noch eine schriftliche Bewerbung brauchst, solltest Du darauf große Sorgfalt verwenden und jemanden um Rat fragen, der sich damit auskennt.

Durch den persönlichen Zugang machst Du im Bewerbungsverfahren schon mal die ersten Punkte in Sachen Initiative und Kontaktfreudigkeit, und darüber hinaus hast Du dann einen ersten Kontakt, weißt, an wen Du schreiben musst, kannst Dich im Anschreiben darauf beziehen und bist dann für denjenigen schon nicht mehr total fremd. Und falls Du irgendwelche Fragen hast, die Du schon vor der schriftlichen Bewerbung klären möchtest, hast Du damit auch die Gelegenheit dazu.

Aber auch im negativen Fall, falls es also dort keine Ausbildungsmöglichkeit für Dich gibt oder Du kein Interesse daran hast, nachdem Du dort warst, hättest Du einen Vorteil, und zwar könntest Du Dir Zeit und Kosten für die schriftliche Bewerbung sparen.

Falls Du eine schriftliche Bewerbung brauchst, stellst Du am besten erstmal Deinen Entwurf hier ein und fragst nach Verbesserungsmöglichkeiten. Erfahrungsgemäß gibt es immer noch was zu verbessern. Anregungen findest Du z. B. hier: karrierebibel.de/dossier-bewerbungsschreiben-das-gehort-ins-anschreiben/

Mittlerweile gibt es viele Betriebe, die nicht (so sehr) auf die Zensuren schauen. Ich würde sagen : probiere es aus. Bist Du sonst ein netter Kerl und zeigst Dich verständig, gibt Dir sicher jemand eine Chance. Auf jeden Fall auch mal bei der Arbeitsagentur vorbei schauen.

Du kannst natürlich über Praktika und handwerkliches Geschick punkten. Aus Erfahrung und vom Erzählen im Bekannten- und Nachbarskreis (Nachbar ist Schreiner, der andere Nachbarssohn Zimmerer und mein Sohn hatte eine Ausbildung zum Maurer die er nicht geschafft hat und er hate keine 5 im Zeugnis)

weiß ich jedoch, daß auch der Berufschulunterricht und die überbetrieblichen Lehrgänge in diesen Berufen nicht "ohne" sind. Du mußt trotzdem rechnen, räumlich denken, Formeln umsetzen usw. und bei der Abschlußprüfung hast du auch Sozialkunde.

Die Gesellenprüfungen sind ebenfalls sehr schwer geworden! Geh mal in einen Schreinerbetrieb und laß dir die Gesellenstücke (Fotos davon, zeigen! Dann kannst du überlegen, ob du dir das zutraust, weil es nützt ja nichts, eine Ausbildung zu bekommen, du musst sie auch beenden.

Bei meinem Sohn war es die praktische Prüfung, die er nicht schaffte. Schriftliche hatte er bereits in der Tasche


TorDerSchatten  28.05.2015, 20:51

Oder könntest du die Klasse nochmal wiederholen um einen besseren Abschluß zu schaffen?

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hugo195 
Beitragsersteller
 28.05.2015, 20:53

Was hat dein Sohn dann gemacht? Übers Klasse wiederholen habe ich auch schon nachgedacht .

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TorDerSchatten  28.05.2015, 20:55
@hugo195

Wir fangen wieder bei 0 an, er ist 18 und sucht jetzt zum 01.09. eine neue Ausbildung, aber nicht mehr, wo er auf Baustellen arbeiten muß und wo es um Einhaltung von Maßen geht - das schafft er nicht. Er hat eine Aufmerksamkeitsstörung

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TorDerSchatten  28.05.2015, 20:58
@hugo195

Ich kann dir nur raten: mach so viele Praktika wie möglich, schnuppere in alle Berufe hinein die dich interessiern und quäle die anderen Leute mit Fragen (andere Azubi, ausgelernte Gesellen), laß dir die Berufschule und Gesellenprüfungen erklären.

Indem du 1 oder 2 Wochen dort mitarbeitest, kriegst du schon einiges mit udn kannst dann mit der Praktikumsbescheinigung wieder Pluspunkte sammeln.

Gab es bei euch denn keine Berufsberatung? Schulische Praktika? Ich kann dir nur raten, wenn es irgend möglich ist, wiederhol das Jahr und hock dich hin und lerne und übe, dass es nur so kracht!

Notfalls frag Oma für Nachhilfebezahlung, für Prüfungsvorbereitung Quali, damit du besser wirst. Und das ganze Jahr hast du dann Zeit in allen Ferien, Praktika zu machen. Ruf die Firmen an! Oder geh persönlich vorbei, da braucht man nicht groß Bewerbungen schreiben.

Ein kurzes Anschreiben und Lebenslauf und -ja- letztes Zeugnis in Kopie dabei das reicht.

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Chancen vielleicht. Aber: gerade im Handwerk muß man eine Menge (im Kopf) rechnen (können). 

Kein Chef hat es gern wenn Du Dich hinsetzt um Ewig etwas auszurechen.Und in einem  Beruf wie Schlosser,ist Leistung gefragt. Wie viel zwei und zwei sind das wirst Du wohl noch wissen.Zollstock lesen kannst Du auch.Was schwer für Dich sein dürfte,das ist Zeichnung lesen.Und es gibt sehr viele Betriebe die nach der Zeichnung Arbeiten.Und eines noch:Stelle Dich selbst vor.Das Zeigt schon das Du diesen Beruf haben möchtest.Viel Glück.