Kann man einen Zitronenbaum für kurze Zeit ohne Erde in Wasser halten?
Mein Zitronenbäumchen hat einen Schädlingsbefall von kleinen Fliegen (ähnlich wie Obstfliegen), denke es sind Trauermücken. Ebenso ist mein Orangenbäumchen und Orchidee davon betroffen, allerdings sieht es so aus als ob der Zitronenbaum am meisten davon leidet. Die Blüten wie auch Knospen fallen in großen Mengen ab, die Blätter werden nun mittlerweile auch schon braun. Jetzt hab ich Schädlings Gift für die Orchidee bestellt und für die Zitrus Bäumchen wollte ich am Montag neue Zitruserde kaufen und die Wurzel unter heißem Wasser abspülen und umtopfen. Ich kann es gar nicht mehr mit ansehen wie das Zitronenbäumchen nach und nach vor sich hin stirbt. Deshalb die Frage, kann ich die Erde entsorgen und das Bäumchen 2 Tage einfach in einem Glas mit Wasser halten? Und, kann ich es wieder in den gleichen Topf pflanzen, wenn ich den Topf komplett sauber mache? Das ist so ein Keramik Topf von Ikea, mit einem Loch unten und einem kleinen Teller.
2 Antworten
"2 Tage ohne Erde" ist machbar, allerdings würde ich sie nicht ins Wasser stellen - Wurzeln brauchen auch Luft. Wickel' das Gewurzel lieber in nasses Haushaltspapier oder ein feuchtes Tuch, dann trocknet nichts aus und es bleibt dennoch feucht..
Keinesfalls würde ich die Wurzeln heiß abspülen - "abspülen" ist ok, meinetwegen auch gründlich, aber "heiß" nicht: welche Pflanze ist schon solche Temperaturen im Wurzelbereich gewöhnt. "Heiße Füße" nimmt dir fast jede Pflanze ganz übel.
Den Topf kannst du wiederverwenden, aber wirklich gründlich saubermachen (vor allem hinterher gut abspülen, damit dort keine Seifenreste dran sind).
Viel Glück bei der Aktion.
Tipps zum Vorgehen bezüglich reinigen/feucht halten der Wurzeln hast du von Peter42 ja schon erhalten, da kann ich nichts mehr hinzufügen.
Allerdings kommen die Probleme mit abfallenden Blüten/Blättern nicht von den Trauermücken, sonder vermutlich daher, dass deine Pflanzen zu nass stehen. Ausgewachsene Tiere schaden keiner Pflanze, es sind die Larven in der Erde die Wurzeln fressen und so Probleme bereiten - aber auch nur bei ganz jungen Pflanzen oder Sämlingen.
Ein Trauermückenbefall ist in fast allen Fällen ein Indikator dafür, dass zu viel gegossen wurde. Wenn das Substrat immer wieder abtrocknen kann, nisten sich die Viecher gar nicht erst ein. So wie du die Syptome schilderst, gehe ich davon aus, dass die Wurzeln deiner Pflanze immer von Feuchtigkeit umgeben waren und so mangelhaft mit Sauerstoff versorgt wurden.
Wenn du die Pflanze nun also austopfst, schau dir die Wurzeln an: Alles was nicht mehr fest und weiss ist sondern weich und/oder matschig, muss weg. Danach in trockene Erde setzen und nicht giessen bis sich die Pflanze sichtlich gefangen hat. In Zukunft solltest du das Substrat immer leicht feucht halten, niemals nass. Dies bedeutet, dass du regelmässig kontrollieren musst: Steck den Finger in den Topf, wenn die obersten paar Zentimeter Erde abgetrocknet sind, gibst du so viel (bzw. wenig) Wasser bis diese wieder leicht feucht sind. Sehr empfehlenswert ist auch eine Drainage aus Kies oder Blähton am Topfboden.
Wichtig ist für deine Zitrusgewächse auch der Standort: Sehr sonnig direkt am Fenster, am besten sowieso draussen an einem vollsonnigen Platz. Zitronen- und Orangenbäume sind eigentlich keine 'Drinnenpflanzen' sondern kommen lediglich zur Überwinterung an einem sehr hellen, kühlen Platz ins Haus.
Solltest du weiterhin Probleme mit Trauermücken haben, hier genaue Informationen zu deren biologischen Bekämpfung (Gift sollte man, gerade im Zimmer, vermeiden wo es nur geht): http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/index.php?topic=17501.msg231186#msg231186