Kann jeder spielsüchtig werden?
Also, wenn man in ein Casino geht, wird man dann spielsüchtig.
9 Antworten
Wenn du gewinnst, bist du auf jeden Fall ab dem Moment hochgefährdet, ja. Wenn du eher verlierst, hast du evtl. das Glück, nicht süchtig zu werden.
Versuch es lieber nicht.
Du spielst mit dem Teil deines Gehirns, das noch auf Jagdtrieb eingestellt ist, und das ist ein Instinkt, den du dann nicht mehr mit dem Verstand kontrollieren kannst. Es ist eine emotionale Sucht. Tief im Stammhirn verankert. Sei also bitte vorsichtig.
Lies mal das Buch "Vom Sodastream-Multimillionär zum Hartz IV-Empfänger". Das ist sehr gut. Bei diesem Mann stand der berufliche Erfolg am Beginn der Sucht.
Am Schluss hatte er noch 500 Euro und auch diese verzockt.
Ja, es KANN jedem passieren, dass er spielsüchtig wird.
Nein, bei weitem nicht jeder, der spielt, WIRD spielsüchtig.
Ich denke auch, dass es jeden treffen kann. Mich hat es getroffen, dabei bin ich extrem gewissenhaft, fleißig und entspreche auf jeden Fall nicht dem alten Klischee, dass Spieler gern mit wenig Aufwand viel bekommen wollen. Für mich ist das Spielen sogar mit großer Anstrengung verbunden, da ich Asthmatikerin bin und in den Bars den Rauch aushalten muss. Das ist sogar harte, schmutzige "Arbeit" für meinen Körper. Leicht war das nie. Deshalb habe ich auch begonnen dabei viel zu trinken, um die Bronchien zu beruhigen... Kombisucht nennt man das dann einfach.
Es gibt aber Phasen oder Charakterzüge, die eine Sucht begünstigen. Das glaube ich schon. Besonders zwanghaft veranlagte Menschen mit zu viel Verantwortungsgefühl, die bereits an Depressionen leiden und nicht locker lassen können, ängstliche Menschen, Menschen in schwierigen Lebenssituationen sind gefährdet.
Steht aber am Beginn gleich ein hoher Gewinn, ist das der Beginn der Sucht.
Bei mir waren es 300 Euro mit 20 Euro Einsatz. Ich war damals Studentin in Italien und habe Depressionen und Asthma gehabt. Für mich war das enorm viel Geld, da ich als Studentin, die wegen Asthma nicht nebenher arbeiten konnte, damals weit unter Hartz-4-Niveau lebte und sehr arm war. Zum Spiel hat mich mein damaliger Freund verführt, der wollte, dass ich mal locker bin und nicht immer nur lese oder lerne...
Ich rate jedem, diese Automaten zu meiden, es nicht einmal zu versuchen. Es ist eine harte Droge und kann tödlich enden (Sucht mit der höchsten Suizidrate).
Ich habe vorher wochenlang den Kopf geschüttelt über all die "Dummen", die da an den Automaten saßen...
Und dann wurde ich selbst so ein Zombie und leide immer noch darunter, obwohl ich schon lange "kontrolliert" spiele, mein Geld an Vertrauenspersonen überweis und mir nur Taschengeld geben lasse... aber jeden Monat doch wieder kurz spiele und mich dann dafür hasse.
Ich hoffe, du lässt die Finger davon.
Liebe Grüße
Nein. Nicht jeder hat diese Veranlagung. Ich wundere mich überhaupt, dass Leute sogar nach Spielautomaten noch süchtig werden können, obwohl das so langweilig und altmodisch ist. Bei einem Spiel wie Fortnite ist das Suchtpotenzial viel höher, auch wenn man da kein Geld gewinnen kann. Da kann ich es auch zum Teil verstehen.
Selbst beim Roulette weiß man ja, dass die Chance immer etwas gegen einen steht, so dass von 1 EUR durchschnittlich 3 Cent verloren gehen. Dann schon lieber riskante Börsengeschäfte. Das kann auch süchtig machen, und das kann ich auch wieder verstehen.
Jeder kann es theoretisch werden, jeder ist unterschiedlich anfällig für Glücksspielsucht. Wenn du in ein Casino gehst bist du aber nicht automatisch glücksspielsüchtig. Ein guter Tipp ist, wenn du dir am Anfang ein Limit setzt. Ist dieses Limit verspielt gehst du, ohne wenn und aber. Wenn du das Limit nicht einhalten kannst oder du agressiv bei Verlusten wirst ist es ein Hinweis auf Glücksspielsucht.