Kann ich mit einer Trichterbrust zum Bund?
Hallo erstmal, ich bin M/17 und habe in gut einem halben Jahr meine Fachhochschulreife.
Mein Plan ist es nun 1 1/2 Jahre den freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr zu leisten und danach, wenn alles glatt läuft, zur Polizei zu gehen.
In letzter Zeit beschäftigt mich jedoch eine Sache sehr. Meine Trichterbrust. Sie ist an sich nicht all zu tief, aber auf jeden Fall erkennbar.
Ich treibe regelmäßig Sport und erbringe an sich auch überdurchschnittlich gute Leistungen. Auch wenn das Rennen noch nie meine Liebelingsdisziplin war, quäle ich mich mit Ach und Krach durch.
Um mich auf den FWD vorzubereiten mache ich momentan 3x die Woche Krafttraining und versuche hierbei besonders auf Rücken, Brust und Schultern zu achten. Meine Haltung an sich kann ich leider schlecht beurteilen. Zumindest denke ich mal, dass sie etwas besser sein könnte. Kommt leider von der Trichterbrust schätze ich.
Ich mache mir große Sorgen um wenn es um das Thema Musterung geht. Was wenn der Arzt sagt dass ich nicht geeignet bin?
Ich bin nun einmal auch ein Mensch der sich körperlich engagieren will und nicht einen 9 to 5 im Büro macht.
Wie o.g., Rennen gehört nicht zu meinen Favoriten. Möglicherweise ist auch daran die Brust schuld weil sie womöglich das Lungenvolumen beeinflusst.
Ich hoffe nicht dass jetzt alle meine Träume platzen. Einen Arzt der sich mit sowas auskennt müsste man ausfindig machen.
Leider ist es auch so dass meine Eltern nie so richtig davon mitbekommen haben. Zumindest meinen Sie, dass sich das ja noch verwachsen würde. Falsch gedacht!
Ich schäme mich auch etwas darüber zu reden. :(
Würde mich sehr über eure Gedanken und Antworten freuen.
3 Antworten
Die Frage ist ja schon länger her, aber vielleicht kann ich ja helfen.
Bei der Bundeswehr gibt es die Vorschrift ZDv 46/1 nach der der Arzt die Musterung durchführt. Dort sind medizinische Umstände und Anomalien aufgelistet - so auch die Trichterbrust; sie steht bei T2. Das heißt, dass grundsätzlich Verwendungsausschlüsse gibt, du aber auf jeden Fall grundsätzlich zur Bundeswehr gehen könntest und du wahrscheinlich auch noch für die meisten Verwendungen tauglich bist - Voraussetzung dafür ist, dass die Trichterbrust erst einmal nicht all zu stark ausgeprägt, die Funktion von Herzen und Lunge nicht maßgeblich beeinflusst und auch keine Auswirkung auf die Wirbelsäule besteht.
Ich hab übrigens auch eine leichte Trichterbrust und in knapp einem halben Jahr mein Auswahlverfahren bei der Polizei - ich hab auf jeden Fall auch ordentlich Angst davor, aber das wird schon … ich hab damit ja keine Probleme :)
Hallo,
also Trichterbrust ist ja nicht gleich Trichterbrust. Ich habe da mal jmd. kennengelernt, der hatte wohl eine leichte Trichterbrust und das ist Niemandem aufgefallen. Er hats damit geschafft zur BW zu gehen und war auch gute 8 Jahre im Dienst.
Wenn Sie stark auffällt und Dich sogar in gewissen körperlichen Leistungen einschränkt, musst Du wohl damit rechnen, nicht weit im Bewerbungsverfahren zu kommen.
Lass doch am Besten vorab per Röntgen abklären, ob das deine Lunge einschränkt.
Und ich hasse Laufen auch, ist auch nicht ganz meine Disziplin, aber "mit Ach und Krach" hört sich das jetzt nicht so geeignet an. Du wirst ja schließlich nicht nur im Bewerbungsverfahren deine Runden laufen müssen...
Versuchs, viel Glück
Hey, erstmal muss es dir doch nicht unangenehm sein darüber zu reden. Das ist etwas normales und nichts wofür man sich schämen braucht :)
Was deine Frage angeht, würde ich das ganze erstmal vielleicht mal mit dem Hausarzt abklären oder eine Email mit deinem Belangen an den Bund schicken. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass du dann nicht angenommen wirst, da du ja auch erwähnt hast, dass du sportlich bist, dich vorbereitet und alles gut klappt. Falls es aber nicht klappen sollte (unwahrscheinlich) überlege dir einen Plan B (z.B. ,,normale" Polizei oder ein anderer Beruf, der dir Freude machen würde) Ich wünsche dir viel Glück, das wird schon :)
Ich verbreite kein Halbwissen.
"In Zweifelsfällen orthopädischer/chirurgischer bzw. internistischer Befundbericht ab Gradation III erforderlich."
Wir kennen die Ausprägung nicht. Da hast du Recht. Aber ich habe in meiner Dienstzeit keinen einzigen Soldaten mit diesem Mangel gesehen.
Von diesem Punkt abgesehen war die Antwort, auf die ich mich bezog, absoluter Müll.
Absolut, das Mädchen wollte ihn halt beruhigen, aber fachlich richtig war an ihrer Antwort nichts.
Ich wollte einfach nur klarstellen, dass so eine Trichterbrust nicht zwingend zum Ausschluss steht - das ist ja wie, jetzt mal als Beispiel, bei einem Beckenschiefstand: es gibt sehr leichte Formen, bei denen keine Einschränkungen und Beschwerden entstehen, es gibt aber auch sehr starke Formen bei der die Wirbelsäule sich zur Kompensation krümmt und eine Skoliose entsteht.
So ist das auch bei der Trichterbrust - entweder, das Ganze ist fast ausschließlich kosmetischer Natur oder sie ist so stark ausgeprägt, dass Lungen- und Herzfunktion eingeschränkt werden.
Deswegen darf man da nicht pauschalisieren. Auch eine Einschätzung über das Internet ist deswegen natürlich schwierig, weil die Selbsteinschätzung „leichte Trichterbrust“ ist ja subjektiv und fällt dem Fragesteller ganz klar leichter über die Lippen als „ausgeprägte Trichterbrust mit Auswirkungen auf innere Organe“.
Wundert mich, dass Sie noch nie einen Soldaten mit so einer Trichterbrust gesehen haben. Man muss aber bedenken, dass das sehr oft nur schwer erkennbar ist - speziell, wenn da genügend Muskelmasse drüber ist und die Ausprägung nur gering.
Ich kenn tatsächlich relativ viele, die das haben, und die flitzen 2 ganze Halbzeiten über den Fußballplatz ohne Probleme - mich mit inbegriffen - einfach aufgrund der geringen Ausprägung.
Aber zusammenfassend haben Sie schon recht: es gibt kein Ja oder Nein, es muss im Einzelfall je nach Ausprägung und Wirkung auf innere Organe entschieden werden - ein grundsätzlicher Ausschlussgrund ist es jedoch nicht :)!
Bei einer Trichterbrust hat man oftmals auch eine Skoliose, auch wenn man alles beide hat, ist dies kein Ausschlusskriterium, selbst wenn man die Trichterbrust deutlich sieht, die Leistungsfähigkeit darf nicht eingeschränkt sein.
Das interessiert die Ärzte bei der Musterung genau gar nichts, was er mit seinem Hausarzt abklärt.
Vollkommen irrelevant, was du dir vorstellen kannst. Eine Trichterbrust führt zur Untauglichkeit.
Wenn er für die Bundeswehr untauglich ist, dann ganz sicher erst recht auch für die Polizei, weil es da um eine lebenslange Beschäftigung geht.
Alles in allem viel Geschwafel von dir ohne hilfreichen Inhalt.