Kann ich einen elektrischen Ofen bei mir anschliessen?

5 Antworten

Generell stimmt das schon, dass man den ofen einfach an eine schukosteckdose anstecken kann, aber wie du schon so richtig erkannt hast, ist das mit den sicherungen so ne sache. so ein ofen hat 2,5 bis 3 kW das reizt so eine sicherung schon mal bis nahe an den anschlag aus.

so lange du keine größeren verbraucher anmachst, während der ofen läuft geht es noch, ist aber nicht die 1. wahl.

das beste wäre wohl, man würde eine seperate leitung von der verteilung aus für den backofen legen lassen. am besten in 2,5 mm²

sag mal: kann das vielleicht sein, dass du in Berlin, Bayern oder Thüringen wohnst?

in Berlin, oder genauer gesagt in bestimmten berliner Bezirken gibt es in diesem Sinne keinen Nulleiter. da führen beide pole der Steckdose Spannung gegen erde. und in Teilen von Bayern und Thürigen gibt es das sogenannte TT Netz. da KANN der nulleiter, weil nicht mit der Erdung verbunden, spannung führen.

in diesen fällen sind zweipolige Sicherungen, so wie eine bei dir verbaut ist, unabdingbar.

dein F202 ist übrigens keine sicherung in dem sinne sondern ein fehlerstromschutzschalter.


lg, Anna


Moritc 
Beitragsersteller
 29.05.2017, 18:16

Moin Anna, vielen Dank für die Antwort. Ich wohne in Hamburg. 

Es ist auch nur eine Mietwohnung und ich glaube ich werde einfach den Ofen durch einen neuen ersetzen. Alles andere scheint mir leider nach zu viel Aufwand.

Hatte heute auch noch einen kundigen Freund zu Besuch. der hat mir bestätigt, dass es so nicht geht und eine neue Leitung ziemlich aufwändig wäre (hohe, verbaute decken und es wurde wohl auch sehr sporadisch verkabelt alles). Da lass ich die Finger von.

Danke und Grüße,

Moritz

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Peppie85  29.05.2017, 18:45
@Moritc

die entscheidung ist garnicht mal so verkehrt., wie gesagt, der ofen belastet die elektrik doch sehr... tut mir leid, dass ich dir keine besseren nachrichten geben kann...

lg, Anna

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Die gängigen Elektobacköfen haben einen Anschlußwert von ca. 3600 Watt.

Da bleibt eigentlich keine Leistung mehr für andere Geräte übrig. 

Wenn die Möglichkeit besteht eine neue Leitung vom Sicherungskasten aus zu legen, wäre das die vernünfigste Lösung, ansonsten lieber den Gasofen nehmen.

Hm. In so einem altbau ist das so eine Sache. Meistens sind die Leitungen zu dünn und die Klemmen eher schlecht. Ich würde mir nach möglichkeit eine extra Leitung inklusive extra Sicherung und am besten mit FI für den Herd legen lassen. Bei denen mit Stecker wird es dir wahrscheinlich wirklich alle nase lang die Sicherung raushauen.

Mit freundlichen Grüßen

Simon


SimonP1999  30.05.2017, 07:24

Das da was nicht so schön ist erkennst du schon daran dass ALLE Steckdosen an einer Sicherung hängen.

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germi031982  29.05.2017, 23:06

Ein FI ist in der Installation schon vorhanden, das ist der "F202" den der Fragesteller erwähnte. Ich musste da auch erst mal überlegen, aber es ist eine Modellbezeichnung des Herstellers ABB:

https://www.amazon.de/ABB-FI-Schutzschalter-25A-F202A-25-03/dp/B001L5SLP4

Auch wenn man im Altbau wohnt muss die Elektroinstallation nicht veraltet sein. Es kann auch zwischendurch erneuert worden sein, und das ist hier anscheinend der Fall. Zumindest ist ein FI vorhanden und ein moderner Leitungsschutzschalter (ebenfalls ABB: S201):

https://www.amazon.de/ABB-Sicherungsautomat-S-201-B-16/dp/B0018LD4LW/ref=sr\_1\_2?s=diy&ie=UTF8&qid=1496091835&sr=1-2&keywords=abb+s201

Ich wohne auch im Altbau, einem Einfamilienhaus aus den 1950ern. Bei mir sind alle Leitungen neu gemacht worden, komplett neuer Zählerschrank, Unterverteilung etc. Also weil einer schreibt das er im Altbau wohnt hat so erstmal nicht viel zu sagen wenn er nicht genauer ins Detail geht.

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Alles, was hier schon geschrieben wurde, ist absolut richtig bis auf 10 KW an 1 Phasig mit 25 Ampere Absicherung. Das kann leider gar nicht funktionieren. !-Phasig bedeutet ja 230 Volt x mit 25 Ampere ergeben eine maximale Leistung von 5,7 KW. Dann sagt die Sicherung tschüß. 1 Phasig 400 Volt geht nicht, weil dann schon eine 2 te Phase dabei sein muss. Rechnerisch würde das aber gerade gehen. Ich bin auch kein freund eine r so einfach gehaltenen Elektroinstallation. Aber es ist natürlich "billig". Als Mieter hat man da das Nachsehen. Eine Erweiterung der Installation bedarf natürlich der Zustimmung des Vermieters. Dabei kann es passieren, dass die gesamte Anlage einer Revision unterzogen werden muss. Bestandschutz gibt es nur bei bestehenden Anlagen, wenn die technisch sicher sind und nur ein defekter Schalter oder Steckdose erneuert wird. Selbst der Einbau einer zusätzlichen Steckdose kann schon kritisch werden. Vermutlich ist aber der Ersatz des alten Herdes durch einen gleichartigen Herd sinnvoll, da der vermutlich nicht viel mehr kostet, als als ein E-Herd und Gas als Energieträger auch wohl weinger kostet asl Strom. Nachteile: Die Küche sollte unbedingt belüftet sein und ich kenne keine Gasherde, die mit einer Zeitvorwahl ausgestattet wären, da eine selbständige Inbetriebnahme des Herdes ohne Aufsicht nich zulässig ist.

Für einen Herdanschluss muss man eine separate 5-adrige Leitung ziehen lassen. Die Zuleitung zum Herd muss für mindestens 3x20A ausgelegt sein, auch wenn sie später mit weniger abgesichert werden sollte (meist 3x16A). Das heißt das ist ein Drehstromanschluss, auch wenn der Herd ein 230V-Modell ist werden diese praktisch an dreiphasigen Drehstromanschlüssen betrieben. Dabei ist jeweils eine große und eine kleine Platte an eine der drei Phasen angeschlossen. Die dritte Phase versorgt die Bratröhre.

Es gibt auch die Möglichkeit einphasig anzuschließen falls man im Haus keinen Drehstromanschluss besitzt, aber das ist nicht state-of-the-art. Eine einphasige Absicherung von 25A dürfte für einen 10 kW-Herd (Herdplatten plus Backofen) reichen wenn man nicht ständig alles auf Vollgas fährt. Dann sollte aber auch ein größerer FI rein, denn der den du da installiert hast ist für einen Stromfluss von 25A ausgelegt. Bei der Variante muss natürlich auch eine neue Leitung gelegt werden, hier dann aber dreiadrig.

Es muss auch geprüft werden ob die Zuleitung zu deiner Wohnung das hergibt.

Einen Herd sollte man immer separat absichern mit einer eigenen Leitung. Was die Dinger an Strom ziehen sollte nicht unterschätzt werden. Nicht umsonst hat man schon in den 1950ern dem Küchenherd eine eigene Sicherung spendiert während das restliche komplette Haus an einer anderen Sicherung hing.

Falls du Mieter bist musst du das mit dem Vermieter absprechen. Das Haus, inklusive der elektrischen Anlage, gehören ihm. Als Mieter hat man da kein Recht einfach dran herumzubasteln oder basteln zu lassen ohne seine seine Zustimmung.