kann ich bei einer Fassade den Tiefgrund streichen wenn abends dann Regen angesagt ist?

1 Antwort

Tendenziell eher nicht, da der Tiefengrund vollkommen getrocknet sein sollte, bevor er regenbenässt wird.

Die Frage ist aber, was soll denn mit der Fassade geschehen? Schon alleine falsch gewählter Tiefengrund kann für ein schlechteres Diffusionsverhalten führen. Die Aussenwand sollte von innen nach aussen diffusionsoffener werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die von innen in die Wand eindringende Feuchte (Raumluftfeuchte) aussen auch schnell abgegeben werden kann. Nur so ist sichergestellt, dass die Wand trocken bleibt, was einen hohen Dämmwert und geringe Heizkosten zur Folge hat. Wird Feuchtigkeit im Wandaufbau eingesperrt, durch eine diffusionsdichte äussere Schicht (z.B. durch das WDVS), so kommt es zum Feuchtestau im Wandaufbau mit Dämmwertverlust der Bestandswand und ggf. zur Schimmelbildung innen.

Nach wie vor ist der durch den Dachüberstand vor Schlagregen geschützter Kalkputz die beste Fassadenbeschichtung. Aufgenommende Feuchte wird schnell wieder abgegeben und die (durchgefärbte) Putzoberfläche wittert immer leicht ab (nur bei Putz ohne Zementzuschlag!), wobei Schmutz mit von der Fassade fällt (Selbstreinigungseffekt). So bleibt die Fassade lange Zeit schön.

Schauen Sie sich die Fassaden anderer Häuser an! Auf Kunststoffputzen und zementhaltigen Putzen, ggf. noch mit baumarktüblichen Fassadenfarben gestrichen, bilden sich innerhalb weniger Jahre häßliche Dreckstreifen, vor allem unter Fensterbrettern. Dispersionsfarben blättern ab, da sich dahinter im Putz die Feuchte staut und die Farbeschicht früher oder später abwirft. Nur der gut ausgeführte Kalkanstrick auf mineralischem Untergrund hält. Er kreidet etwas ab, blättert aber nicht von der Wand.


Dembinski 
Beitragsersteller
 02.05.2014, 20:54

Vielen dank für ihre Mühe