Kann ein Legastheniker einen hohen iq haben?

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Ja. Denn Legasthenie liegt nur dann vor, wenn die schriftsprachliche Leistung im Gegensatz zur sonstigen Intelligenzleistung schwach ist. Wenn die schriftsprachliche Leistung und zugleich die Intelligenzleistung schwach sind, handelt es sich nicht um Legasthenie.

Siehe beispielsweise:

[...] Auf den Punkt gebracht besagt die in der ICD-10 stehende Diskrepanzdefinition, dass nur diejenigen Kinder eine Lese-Rechtschreib-Störung haben, deren Intelligenz deutlich über ihrem Lese- und/oder Rechtschreibniveau liegt. Es muss also eine Diskrepanz zwischen dem liegen, was angesichts des IQ-Werts an Lese- und Rechtschreibleistungen zu erwarten wäre. [...]

https://www.iflw.de/blog/lerntherapie-lerntherapeut/haben-nur-kluge-kinder-eine-echte-lrs/

Siehe beispielsweise:

[...] Eine Legasthenie wird dann diagnostiziert, wenn bei schwacher schriftsprachlicher Leistung eine deutlich höhere Intelligenzleistung vorliegt. Die Leistung in der Schriftsprache muss dabei mindestens eine Standardabweichung unter der Klassen- oder Altersnorm liegen. Die Leistungen des Kindes müssen also zu den 15,8 % schwächsten Leistungen der Bezugsgruppe gehören. Das Testergebnis des Intelligenztests muss um 1,5 Standardabweichungen höher liegen als die Leistung im Schriftsprachtest. [...]

https://de.wikipedia.org/wiki/Lese-_und_Rechtschreibst%C3%B6rung#Diagnostik


Hallo Callmeavictim,

Zu Legasthenie in Verbindung mit einem hohen IQ gibt es ein gutes Buch von einem Amerikaner, der selbst betroffen war und eine Lernmethode entwickelt hat.
Es heißt:
"Legasthenie als Talentsignal: Lernchance durch kreatives Lesen" von Ronald D. Davis. 
Aus dem Inhalt: "Davis, der selbst Legastheniker war, erkannte die Legasthenie als ein spezifisches Talent, ein Talent, wie man es gerade bei Hochbegabten oft findet, und er entwickelte eine wirksame Methode zur Überwindung der Lese- und Schreibschwäche".

Zu der Methode gibt es auch eine Homepage, wo man sich darüber informieren kann. Zitat von der Homepage:
"Der wichtigste Aspekt der Davis-Methode zur Überwindung der Legasthenie liegt in der Beobachtung, dass ein Klang-Symbol - ein Wort - dann zur Desorientierung führt und Fehler verursacht, wenn der Legastheniker kein geistiges Bild mit ihm verbinden kann. Die Probleme mit dem Lesen, Schreiben und Buchstabieren verschwinden, wenn wir dem Legastheniker dabei helfen, seine Desorientierung schon in dem Moment zu überwinden, in dem sie eintritt. Um ihm das zu ermöglichen, muss er lernen, die Auslöser zu erkennen und zu beherrschen, die seine Desorientierung hervorrufen. Wenn ihm das gelingt, verschwinden auch die "alten Problemlösungen"."

"Die Grundlagen der Davis-Methode" - https://www.legasthenie-adhs-dyskalkulie.com/die-methode/

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Gruß
Angelique1

Definitiv ja! Da die Deutsche Schrift-Sprache nicht unbedingt logisch aufgebaut ist, hat deren Erlernen nichts etwas Intelligenz zu tun.