Kann ein Asberger Autist alleine wohnen,wenn er einen Job hat?

5 Antworten

Komt drauf an. Asperger ist auch eine weitgefaßte Diagnose. Autismus ist eine geistige Besonderheit und die beeinflußt die Fähigkeit zum "normalen" Leben mehr oder weniger stark. Manche Aspis können sich ohne Aufforderung nicht die Schuhe binden, andere funktionieren nach einem passenden, antrainierten Schema unauffällig mit allen menschlichen Höhen und Tiefen.

Ich würde sagen - auf den Versuch kommt es an. Hilfe kann man sich immer holen.

Also wo ich gerade meine Ausbildung mache, sind sehr viele Behinderte Menschen (aber auch normale Menschen) in der Firma und von den Behinderten sind ca. 1/2 Autisten in unterschiedlicher Form. Es gibt darunter Leute, die kommen Prima zurecht, sprich sie fahren alleine nach Hause nach der Arbeit, erzählen wie ein normaler Mensch, das sie zu Hause z.B. Gartenarbeit gemacht haben oder das sie im Kino waren und andere wiederum, erscheinen normal, aber kaum sind sie gereizt, dissen sie einen, schreien rum oder nerven einen mit z.B. Zähneknirschen und hören nach mehrfachem bitten nicht auf. Dann gibt es die, die immer panisch wegrennen und dann gibt es die, die viel zu offen auf einen zu laufen und dann evtl. jemanden damit verunsichern und nicht verstehen, das sie jemanden anderes verunsichert haben, weil sie ihm/ihr ja eigentlich nur helfen wollten. Jeder Mensch ist da ganz anders. Hier gibt es z.B. auch Rollifahrer, die "Ich hasse den Rollstuhl!" 24/7 brüllen und dann welche die: "Naja ist halt so, das ich nicht laufen kann" sagen... jeder Mensch ist halt anders. Muss ja jetzt unter anderem nicht heißen: Nur weil jemand keine Behinderungen hat, das er Prima alleine leben kann und was passiert dann stattdessen? Irgendwer hat dann aufmal Sammelwahn oder wird zum Messi oder Putzteufel oder oder oder, obwohl er keine Behinderungen und Krankheiten hat... wie eben gesagt: Jeder Mensch ist anders...

Ich bin Asperger Autist, überlagert von ADHS und Zwangstörungen. Ich wohne alleine, was aber sehr schwierig ist. Ich habe einen rechtlichen Betreuer und eine ambulante Betreuerin, letzere hilft einem in der Wohnung, oder geht mit mir einkaufen ect. Der Kostenträger hat bei mir nicht ohne Grund den Höchstsatz genehmigt, den man in der ambulanten Betreuung bekommt und das sind sechs Stunden die Woche.

Ich weiß nicht welche Störungen mir das leben in der eigenen Wohnung so schwer macht, aber ich tippe auf die Zwangsstörung, weil ich zwanghaft dinge mache und diese Zwänge ein geregeltes Leben, welches Autisten ja so dingend brauchen kaum möglich machen, was sich in einem schwierigen Tagesablauf bemerkbar macht. Ich bin immer so an der Grenze, wo man fast sagen sollte "er sollte mal lieber in einer Wohnstätte wohnen". Letzteres war auch der Wunsch der rechtlichen Betreuung, ich konnte es nur verhindern in dem ich sagte das ich ja so viele Dinge, Sache ect. habe und dies unmöglich in ein kleines Wohnheimbewohnerzimmer passen und das es mir als Autist sehr schwer fallen würde Bad und Küche mit vielen teilen zu müssen.

Das hängt doch wie bei jedem anderen nur davon ab, ob er damit zurechtkommt