Kamm man mit dem MTB trotzdem richtig fahren?

4 Antworten

Glückwunsch (nachträglich) zum Geburtstag!

Manche gehen extra mit Hardtails in den Bikepark, als Lebensphilosophie. Schult auf jeden Fall das Fahrkönnen, wenn die Federung nicht jeden Fehler einfach wegbügelt. Diese Trail-Hardtails sind allerdings etwas stabiler als deines.

Für einen Bikepark à la Winterberg ist dieses Rad nicht geeignet. Nicht nur "nicht gut", sondern gar nicht. Allerdings: Wenn dieses Rad dem Budget entspricht, das zur Verfügung stand, dann war es auch von vornherein unmöglich ein geeignetes Bike zu bekommen. Dazu hätte es wenigstens einer Verdoppelung des Budgets bedurft.

Aber natürlich kannst du hiermit kleinere Sprünge (etwa kniehoch) machen. Je höher die Sprünge werden, desto mehr musst du halt aufpassen, nicht einfach nur auf den Boden zu knallen, sondern den Stoß mit Ellenbogen und Knien wegzufedern.

Bei Wurzeln, Steinen oder Bordsteinkanten kannst halt nicht einfach draufhalten, sondern wenn die etwas größer werden musst du durch Verlagerung des Körpergewichts etwas mithelfen: Erst das Vorderrad entlasten damit es rauf kommt, und wenn das oben ist lehnst du dich nach vorne, um das Hinterrad zu entlasten damit es rauf rollen kann. Wie gesagt, Fahren ohne Federung schult das Fahrkönnen.

Unter diesen Voraussetzungen kannst du mit dem Rad auch die Alpen überqueren.

Steiles Gefälle ist jedem Fahrrad egal, sofern die Räder einigermaßen am Boden bleiben. Da ist allein dein Mut entscheidend.


Theavg905 
Fragesteller
 21.01.2024, 13:11

Okay super vielen Dank!

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Aylamanolo  21.01.2024, 15:13

 Erst das Vorderrad entlasten damit es rauf kommt, und wenn das oben ist lehnst du dich nach vorne, 

ich habe kürzlich einige Crossrennen gesehen, und war beeindruckt, wie die Fahrer . van der Poel und Co - damit buchstäblich über HIndernisse sprangen. Fand ich toll. Die HIndernisse waren nicht hoch, aber sicherlich kniehoch, Mit meinem Pferd wäre ich das schon nicht mehr gesprungen, aber ich gebe auch zu, dass ich Schiss vor dem Springen (mit Pferd habe.) Und ich gebe zu, dass die Herren van der Poel und van Aert sicher auch sehr, sehr teure Räder fahren und natürlich auch selbst fahren können. ;-)

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Aylamanolo  21.01.2024, 15:21
@RedPanther

Sicher haben die Herren van der Poel und van Art ein überragendes Können, aber billige Kaufhausräder fahren die sicher nicht. Das heißt natürlich nicht, dass jeder Seppl mit diesen teuren Rädern umgehen kann. Ich habe mal eine Sendung über die Firma Colnago gesehen (Pogacars Rad) und der Moderator meinte, dass diese höchstklassigen Rennmaschinen von Freizeitfahrern gar nicht zu bedienen wären. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht. Ich fahre nur ein schlichtes Hollandrat, bin halt Sofaguckerin.

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RedPanther  21.01.2024, 16:00
@Aylamanolo

Ja, die Profis fahren die teuersten Räder, die man bekommen kann.

Das meinte ich aber nicht: Die grundsätzlichen Bedienungsprinzipien sind identisch. Also eine mittelklassige Shimano-Schaltung an einem 2000 € Rennrad ist genau gleich zu bedienen wie die teuerste Shimano-Schaltung an einem 8000 € Rennrad. Klar: hilft jemandem, der noch nie eine Rennrad-Schaltung bedient hat, nicht wirklich weiter ;)

Aber auch wie ein Sprung funktioniert, ist vollkommen gleich. Man tut sich nur mit einem 7 kg Fahrrad etwas leichter bzw. schafft ein paar Zentimeter mehr Sprunghöhe, als mit einem 10 kg Fahrrad.

Was deutlich ist, ist die Anfälligkeit gegen Misshandlung. Carbon ist ein wunderbares Material: Wenn du es so aufbaust, dass es für die vorgesehenen Belastungen stabil ist, ist es federleicht. Aber es verträgt dann halt keine Belastung, für die es nicht ausgelegt ist. Einmal unbedacht mal eben in einen Fahrradträger eingespannt, kann der Rahmen Sondermüll sein... ggf. ohne dass man es von außen sieht. Insofern ist vor allem Sorgfalt angesagt.

Außerdem sind die Belastungen, wenn diese Kerle ihre 1000 Watt auf die Pedale knallen und damit dann über Stock und Stein ballern, allgemein hoch. Der Fahrer muss auch bei Puls 180 noch wirklich aufpassen, wo genau er seine Räder platziert, nicht dass die über den einen Stein poltern und dann geht was kaputt.

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Aylamanolo  21.01.2024, 16:43
@RedPanther

Interessant, danke, Allerdings muss ich etwas hohl lachen, denn mein ordinäres, tonnenschweres Hollandrad, wo kein Gramm Alu und erst recht Karbon verarbeitet wurden, ist vorige Woche vom Sturm , als ich gerade die Garage schließen wollte, auf den Beton geschleudert worden, Scheibenbremse im Arsch und einiges mehr. Fahrrad steht nun in der Werkstatt, ist zwar fertig, aber nun liegt ja überall Schnee und da trau ich mich nicht.

Der Fahrer muss auch bei Puls 180 noch wirklich aufpassen, 

Das muss Herr Evenepoel aber noch lernen ;-) und sogar Pogi ist nicht davor gefeit (Liege-Bastogne-Lüttich). Jetzt ist endlich mal der gräßliche Däne dran Na ja, ich warte hoffnungsvoll auf die Etappe 9 der kommenden Tour.

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Sollte eigentlich gehen und sonst im Bikepark wenn da erfahrenere Fahrer sind die Fragen ob die Trails schwer ohne Hinterfederung sind

Ein (mein altes) "normales" / "RICHTIGES" MTB hat vorne auch keine Federung.

Damit bin ich tausende Kilometer im Gelände unterwegs gewesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Radsport - Rennrad Marathon - MTB für Schmuddelwetter

Wir konnten sofar ganz ohne Federung im Wald fahren- das Problem ist nicht der Wald, sondern das sind immer die eigenartigen Vorstellungen. Im Übrigen lass bitte den Wald heil.