Jetpiloten und Waffensystemoffizieren Vorraussetzungen

5 Antworten

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Hallo,

so wird das auch nichts. Ein Flieger sollte immer den Weg von A (wie Abitur) nach C (wie Cockpit) kennen oder wissen, wo er sich die Infos holen kann.

Aber egal, hier sind die Fakten: Einfach auf luftwaffe.de z. B. diese Begriffe eingeben (Offizier fliegerischer Dienst)

und das Ergebnis lautet: "Suchergebnis 1 - 10 von ungefähr 106 Ergebnissen"

Und gleich der erste Link führt zur <Broschüre "Offizier im Fliegerischen Dienst">

Da steht alles drin, was Du wissen musst: Erforderliche Schulbildung, Auswahltest zum Offizier, Untersuchung auf "Wehrfliegerverwendungsfähigkeit", Mindestverpflichtungszeit für das fliegende Personal (16 Jahre), Ausbildungsplan und -dauer etc.

Und die Infos sind wirklich für alle Tätigkeiten: Pilot im Kampfjet, auf Transportern und Hubschraubern, als WSO auf dem Tornado oder als Systemoperator auf dem U-Boot-Jäger P-3 Orion. Und die Broschüre hat einen Vorteil: Sie stammt von der Bw, die enthaltenen Informationen sollten also, im Gegensatz zu den meisten Infos hier bei GF oder überhaupt im Internet stimmen.

Es gibt im Bundeswehrkanal auf YT übrigens auch Videomaterial zur Pilotenausbildung.

Was gehört zur Auswahl?

  • Die Eignungsprüfung zum Offizier. Alle Piloten sind Offiziere, egal, ob mit oder ohne Abitur. Die Bundeswehr sucht keine Piloten, sondern in erster Linie Offiziere, die auch fliegen. Das ist ein ganz anderer Denkansatz.

  • Die flugmedizinische Eignung: "Maßgeschneiderte" Jets gibt es noch nicht. Du bekommst ein Flugzeug von der Stange und musst sehen, ob Du dort reinpasst.

Für Kampfjets: Nicht kleiner als 1,63 m und nicht größer als 1,93 m, nicht weniger als 56 Kg und nicht mehr als 96 Kg (sonst bekommt Dich der Schleudersitz vielleicht nicht mehr aus der Maschine ;-). Hier ist auch die Oberschenkellänge entscheidend, damit Du bei einem Sitzausschuss mit beiden Beinen und Füßen aus der Maschine rauskommst. Dazu kommen Tests in der Humanzentrifuge mit 9 g für mind. 15 sec. und in der Höhenkammer, um Dein Verhalten bei Sauerstoffmangel und Druckabfall zu testen. Dann das Übliche: Belastungs-EKG, EEG, MRT, Sehleistung, Farbsehen, räumliches Sehen. So sagte Dr. Marwinski, ehemals Chef des FMI, in der Zeitschrift "Bundeswehr":

  1. Sehleistung ohne Brille mindestens 50 Prozent auf jedem Auge

  2. Sehleistung mit Brille mindestens 100 Prozent auf jedem Auge

  3. Zulässige Gläserstärken für jedes Glas: sph - 1,00 dpt; sph + 2,00 dpt; cyl + 1,00 dpt

  4. Keine Einschränkungen bei Farbsehen, räumlichem Sehen und Gesichtsfeld

  5. Eine Laser-OP wird akzeptiert - auch für Kampfpiloten - wenn sie länger als 6 Monate zurückliegt und eine gewisse Hornhautdicke vor der OP vorhanden war und nach der OP eine bestimmte Resthornhautdicke vorhanden ist.

  6. Keine Kontaktlinsen

  • So, dann der psychologische Test: Warum wilst Du Fighterpilotin werden? Die Aufgabe eines Soldaten ist es, zu töten, Punkt. Dafür wird er ausgebildet. Kannst Du Dich mit dem Auftrag der politischen und militärischen Führung identifizieren und auch durchsetzen,auch den Untergebenen vermitteln? Warum sollte man gerade Dir ein bewaffnetes, überschallschnelles Dienstfahrzeug anvertrauen? Hast Du Dir mal über diese Punkte Gedanken gemacht?

  • Bleibt noch die Motorik und die geistige Belastung. Bist Du mehrfachbelastbar, kannst alleine Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen, bist Du trotzdem eine gute Teamarbeiterin, reaktionsschnell, entscheidungsfreudig, kannst Du Situationen schnell einschätzen? Wer mit 300 m/s tiefer als 200 ft im Konturenflug über die Landschaft fegt, darf nicht lange überlegen.

Die Luftwaffe wird im Rahmen des Projekts "Luftwaffe 2020" umstrukturiert und verkleinert. Laut einem Interview der Zeitschrift "Luftfahrtberufe 2014" mit Brigadegeneral Günter Katz, Leiter des Stabes "Ausbildung des fliegenden Personals“ im Kommando Einsatzverbände der Luftwaffe, hatte die Bw 2012 rund 2.000 Bewerber, davon blieben 86 übrig, davon wurden 24 Jetpiloten. Katz: "Je mehr Bewerber, desto besser, denn dann können wir uns die Besten auswählen.“

(Interview in „Karriereguide 2014 - Luftfahrtberufe“, Seiten 51-53)

Das sind gerade mal 1,2% aller Bewerber, die es ins Cockpit eines Kampfjets schaffen. So weit die Fakten.


Trixxy5678 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 07:33

vielen dank für die MÜhe war sehr hilfreich

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Mit der MR alleine, ist es nicht möglich, Jetpilot zu werden.

Wenig Informationen im Netz? Du hast einfach nicht gesucht, erzähl mir doch nichts. Hättest du dich alleine hier mal um die Suchfunktion bemüht, hättest du gesehen, dass die Frage nach den Voraussetzungen für Jetpiloten nahezu wöchentlich gestellt wird.

Für Jetpiloten gelten Strenge Kriterien, was die Eignung angeht. Minimale WS-Verkrümmungen führen bereits zum Ausschluss. Oder auch die geistige Eignung - stets beliebtes Ausschlusskriterium, denn die Luftfahrzeuge der Bw kosten teuer Geld, da darf nicht jeder rein, auch wenn er vielleicht gesundheitlich geeignet ist. Die erste Hürde für dich ist aber erstmal, überhaupt eine Eignung für die Offizierslaufbahn zu bekommen, sonst kannst du es gleich vergessen.

mann braucht ein normales abitur und sehr gute englischkenntnisse,da das training in amerika stattfindet und die handbücher auf englisch sind.und du musst sportlich sein. wenn duauf youtube Spiegel TV Operation Nachwuchs Spezialausbildung bei der Bundeswehr Full Doku suchst da ist auch ein teil über zwei jetpiloten dabei.viel glück die nehmen nur die besten und du musst dich für 13 ganze jahre verpflichten


FunFun2015  09.04.2015, 03:30

Abitur ist Pflicht für den fliegerischen Dienst Bereich Jet. Lufttransportpiloten wie bsp. auf der Transall, könne über den militärfachlichen Dienst in die Fliegerei kommen- das geschieht dann zunächst über die Feldwebellaufbahn. Gilt aber nur für den Bereich Transportflugzeugführer. Verpflichtungszeit sind keine 13 Jahre. Im Bereich Jet bestenfalls BO41. Mit der Neustrukturierung jedoch wohl eher Berufssoldat. Solltest du ein Studium an einer der Bundeswehr Hochschulen absolvieren, bist du automatisch Berufssoldat.

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rudim1950  04.05.2014, 09:00

Hi, was ist ein "normales" Abitur? Die Bundeswehr sagt nämlich in ihrer Broschüre (Seite 9) etwas anderes:

In der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes stehen im Fliegerischen Dienst folgende Verwendungen offen:

- Kampfflugzeugführer

Bildungsvoraussetzungen für die Einstellung in die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes (und das gilt für Strahlflugzeugführer):

  • allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand

oder

  • Realschulabschluss und abgeschlossene Berufsausbildung oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand (nicht für das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin mit Studium bzw. eines Berufssoldaten mit Studium).

Habe ich da jetzt etwas falsch gelesen?

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Cholo1234  03.05.2014, 21:10

Bis auf die Englischkenntnisse und die Sportlichkeit ist deine Antwort leider falsch.

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Abi ist Voraussezung und WSO gibt es beim Eurofighter nicht mehtr, die gibt es nur noch beim Tornado und die Ausbildung ist eingestellt.


FunFun2015  09.04.2015, 03:28

de fakto Falsch! Eurofighter besitzt kein Rear-Cockpit in der Einsatzversion - das ist Richtig. Die Waffensystemausbildung Tornado ist jedoch bei weitem noch nicht eingestellt!

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