Jesus vorstellen?

23 Antworten

Ich habe noch nie gehört, dass wir Christen uns kein Bild machen dürfen. Ich bin evangelisch und bei uns war es im Konfirmationsunterricht so, dass wir sogar ein bild von Jesus malen sollten. Und auch in der Grundschule sollten wir Gott malen. Jesus ist nur der Sohn Gottes, aber kein Gott. Er war nur das "Werk" gottes. Das "Wunder". Auch finde ich, sollte man sich von allem ein Bild machen. Denn wenn man sich ein Bild machen kann, findet man Vilt auch schneller Glauben an etwas. Aber das muss ja jeder selbst wissen.


Dummie42  24.12.2014, 15:50

Ich habe noch nie gehört, dass wir Christen uns kein Bild machen dürfen.

Dann hast du im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst. Gerade bei den calvinistischen Protestanten gab es einst viele, die das Bilderverbot sogar mit brutaler Gewalt wieder durchsetzen wollten. Bei den Lutheranern wurde das lockerer gesehen. Aber schau die dir protestantischen Kirchen doch an, meist ein Trauerspiel in gekalktem Weiß mit dem Charme einer Tiefgarage.

Jesus ist nur der Sohn Gottes, aber kein Gott.

Ohoh... Du hattest doch Konfirmationsunterricht, Oder? Da sprich man noch mal mit deinem Religionslehrer drüber.

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aggie0012  25.12.2014, 08:50

Da mich die Kirche null interessiert. Und ich keinen Religionslehrer habe da ich nicht mehr zur Schule gehe, muss ich wohl mit meinem Wissen weiter leben. Da die Kirche eh der größte Schrott ist. Wayne!!

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Dummie42  25.12.2014, 13:32
@aggie0012

Es ist nicht verboten ungebildet zu sein, aber dann sollte man einfach nicht solche Behauptungen aufstellen.

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aggie0012  25.12.2014, 16:46

Da es nicht verboten ist im evangelischen. Ist es keine Behauptung.

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aggie0012  25.12.2014, 16:47

Und ungebildet bin ich sicherlich nicht.

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In der Geschichte waren mal die Bilderverehrer an der Macht, mal die Bildergegner.

Die Bilderverehrer stellten Bilder her, die Bilderbekämpfer verboten die Bilder und entfernten sie aus den Kirchen, manchmal auch mit Gewalt. Meist gab es beide Positionen nebeneinander, wenn auch räumlich getrennt. In dem ersten großen Bilderstreit von 726 bis 842 siegten die Bilderverehrer und die christliche Kunst nahm einen enormen Aufschwung. Durch die Reformation kam der zweite große Bilderstreit, die Evangelisch-Reformierten standen gegen die Evangelisch-Lutherischen, letztere hatten in der Frage der Bilder die gleiche Meinung wie die Katholiken. Von 1522 bis 1566 wurden in weiten Teilen Europas Bilder meist ohne und manchmal auch mit Gewalt aus den Kirchen entfernt, in Deutschland, in der Schweiz (z.B. 1528/1529 Basel und Bern), in Großbritannien (besonders zwischen 1535-1540), in den Niederlanden (besonders 1566), in Frankreich, in den baltischen Ländern und in Irland.

Heute

Auch heute stellt sich die Frage, wie wir das 2. Gebot leben und interpretieren. Die Zehn Gebote, die Botschaft von Jesus und die Bibel erkennen wir als Autorität für unser Leben an.

Wir sagen Ja zur christlichen Kunst, sie ist schön, aber auch unzulänglich. Und irgendwie ist uns die Entscheidung Ja oder Nein zu Bildern bereits abgenommen. Wir leben mit Bildern, sie umgeben uns. In Niederweidbach haben wir einen schönen Altar, in Rossbach schöne Glasbilder.

Künstler malen Bilder mit christlichen Symbolen, sie sind wichtig und gut. Künstler malen Bilder und Geschichten, die in der Bibel stehen. Diese Bilder können nützlich sein, solange die Interpretation der biblischen Erzählung richtig ist. Künstler malen Gott und Jesus. Diese Bilder müssen an der Bibel gemessen werden. Künstler sind Menschen – Menschen können nur menschlich denken. Das menschliche Gehirn und das menschliche Fassungsvermögen kann Gott nur menschlich, nur in menschlicher Gestalt denken.

http://www.f-rudolph.info/ansprachen/51117798510dabd04/index.html

Warum fragst du denn den Lehrer nicht? Dazu ist der Unterricht ja da. Bereits im 2. Konzil in Nicäa wurde das Bilderverbot aufgehoben. Wäre auch nicht mehr zeitgemäß, denn das Bilderverbot betraf alle Bilder auch von Tieren, Pflanzen usw. Die 10 Gebote waren das damalige Grundgesetz der Juden, evtl. so 5000 Jahre alt. Da war es noch einfach solche Gesetze zu erlassen und auch zu befolgen, zumal es bei Zuwiderhandlungen die Todesstrafe gab. Fotoapparate und TV waren auch noch nicht erfunden.

Nach dem christlichen Glauben ist es nicht verboten sich die Person von Jesus Christus als Gottes Sohn vorzustellen. - In jedem Menschen steckt bekanntlich die Phantasie, sich Gegenstände, Menschen, Landschaften, einfach alles was er in seinem Geist durchlebt, auch bildlich vorzustellen. Das ist eigentlich sogar eine Gabe Gottes an die Menschheit. - Schließlich weiß man ja, dass die eigene Vorstellung nicht der Wirklichkeit entspricht, sondern nur eine Fiktion ist, welche zudem niemandem schadet.

Dein Argument, dass man sich "kein Bild von Gott machen darf" ist im übertragenen Sinn zu verstehen. Es bezieht sich in der Bibel auf das Alte Testament und bedeutet lediglich, dass die Menschen damals sich keinen Götzen "figürlich" anstelle von Gott "zur Anbetung" erschaffen sollten. Das haben sie damals nämlich getan. Daher die Warnung in der Bibel. Mit einem "Bild in der Vorstellung" wird dieses Gebot jedoch nicht verletzt.

Im Islam, welcher ja sehr viel vom AT der Bibel übernommen hat, wurde dieser Teil allerdings - meiner Meinung nach wörtlich und danach falsch festgeschrieben. Deshalb gibt es auch im Islam das Bilderverbot.


american12 
Beitragsersteller
 24.12.2014, 16:30

Im islaM wurde nichts vom christentum übernommen !! Das kannse mir glaube, denn ihr habt ja ein beues testament geschrieben, im alten steht das ihr kein schwein essen sollt, aber macht es trotzdem, wir hingegen befolgen unsere religion und haben auch keine wiedersprüche in unserer religion. Ich weiß wovon ich rede nicht so wie du in dem ich behaupte das man was von euch übernommen hat.

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homme  24.12.2014, 17:24
@american12

Das Alte Testament der Bibel ist bekanntlich auch Basis des Neuen Testaments und damit Grundlage des Christentums. - Das weiß jeder Christ. Schau dir nur mal die Bibel an. Oder warum glaubst du, findet man dort das AT fröhlich vereint mit dem NT?

Wenn dir das nicht bekannt oder verständlich ist und du deshalb verneinst, dass das Alte Testament etwas mit dem Christentum zu tun hat, dann kennst leider du dich ungenügend aus und nicht ich. Und, dass der Islam schon vom gemeinsamen Stammbaum der Juden und Christen aus betrachtet, auf dem Alten Testament aufbaut, dürfte weithin bekannt sein. Ich hoffe dir auch.

Du siehst also, ich "kenne mich auch aus". G. homme

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Franz1957  24.12.2014, 17:42
@american12

Anscheinend weißt Du noch nicht, daß das Alte Testament an das Volk Israel gerichtet ist. Es steht dort, daß die Israeliten kein Schweinefleisch essen sollen. Die meisten von ihnen halten sich auch daran und essen kein Schwein. Da die meisten Christen aber keine Israeliten sind, gilt dieses Gebot für sie gar nicht. Einige von ihnen befolgen es dennoch freiwillig, so wie einen guten Rat, weil sie wissen, daß Schweinefleisch nicht besonders gesund ist. Wir haben, wie Jesus lehrte, die wichtigsten und größten Gebote des AT übernommen: Gott von ganzem Herzen zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst.

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Es heißt: "Du sollst dir kein Bildnis von Gott machen" - denn eine "Person" Gott gibt es nicht ( es war lediglich ein Versuch, das Unerklärliche irgendwie zu erklären - kein Mensch wird jemals das Jenseits erklären können); Beten sollst du, um sich zu besinnen oder für schwierige Situationen Kraft aus deinem Inneren zu schöpfen. "Gott" ist in dir selber - "Gott" ist das, woran dein Herz hängt, also die "Hauptsache" in deinem Leben; die christlichen Grundwerte wie Frieden, Toleranz, Rücksicht, Bescheidenheit, Nächstenliebe, Naturschutz etc. können solche "guten Hauptsachen" sein - oder eben auch ein Popstar oder ein Fußballverein. Richtig problematisch wird es aber, wenn materielle Werte wie Geld, Reichtum und Macht oder z.B. ein Auto diesen Platz einnehmen, man spricht dann von "Götzen".

Würde jedoch die christliche Kirche tatsächlich die christlichen Grundwerte thematisieren(anstatt unerlaubterweise eine erfundene "Person" in den Mittelpunkt zu stellen), müsste sie den Kapitalismus anprangern...