Ist Rosenkranz Beten nicht Götzenverehrung laut Bibel?
7 Antworten
Für katholische Christen nicht, da diese zwischen Anbetung und Verehrung unterscheiden.
Ich würde als evangelischer Christ sagen, dass die katholische bzw. orthodoxe Marienverehrung zum Götzendienst werden KANN, wenn Jesus Christus nicht mehr im Mittelpunkt ist. Pauschal würde ich aber nicht behaupten, dass die Marienfrömmigkeit immer Götzendienst ist. Es ist aber m. E. eine strikte Trennung von Anbetung und Verehrung nicht möglich.
Übrigens: Es gibt auch einen evangelischen Rosenkranz ("Christus-Rosenkranz"), bei dem nur zu Jesus Christus gebetet wird:
Beim Rosenkranz wird Maria nicht angebetet, sondern man betet zu ihr.
Und beten zu jemanden, mit ihm Kontakt aufnehmen, ihn um etwas bitten - das kann man mit jedem beliebigen Menschen. Nach katholischem Verständnis kann man das auch mit Menschen, die in der Ewigkeit Gottes leben.
Man kennt sich - man hilft sich.
Und dabei steht noch nicht einmal Maria im Vordergrund, sondern Jesus.
Was ein Rosenkranz ist und wie er gebetet wird, kannst du mal googeln. Was der Sinn ist:
Du weißt vielleicht, was eine Meditation ist und wie sie eventuell ablaufen kann:
Nach einer Einführung hat man einen bestimmten Gedanken, über den man in Ruhe nachsinnt. Dabei kann dann leise Hintergrundmusik laufen. Wichtig kann auch die Raumgestaltung (Gegenstände, Gerüche) sein oder bestimmte Körperhaltungen. Das hilft und verhindert, dass die Gedanken abschweifen.
Und was da so aus dem asiatischen Raum, von indischen Gurus und aus dem Buddhismus so angepriesen wird, das haben wir als Katholiken seit Jahrhunderten mit dem Rosenkranz: ein meditatives marianisches Jesusgebet.
Als selbstgemachte „Hintergrundmusik“ – man braucht also keine Technik, keinen Fachmann, keinen Geistlichen – „läuft“ dann das „Gegrüßet seist du, Maria“, die Worte des Engels Gabriel aus dem Neuen Testament.
Nicht dieses Ave Maria ist aber das Gebet, sondern eben die Besinnung und Meditation zum Jesus-Satz: ....und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes - Jesus, der......
Der Rosenkranz ist eine sehr anspruchsvolle Gebetsform.
Das scheint wohl ein Missverständnis zu sein. Wenn ich einen Menschen verehre (Sportler, Wissenschaftler, Künstler....), dann ist das keine Anbetung. Ich kann auch einen Mneschen bitten, sich für mich einzusetzen. Auch das ist keine Anbetung.
Es ist dabei gleichwertig, ob solche Menschen noch lebendig oder schon gestorben sind.
Anbetung heißt, dass ich Gott als letzte und höchste Instanz anerkenne.
Die Vorstellung, dass Tote bis zur Auferweckung ohne Bewusstsein sind, ist eine von verschiedenen alttestamentlichen Vorstellungen.
Nach meiner Auffassung sind mit dem Tod für den Betreffenden alle zeitlichen und räumlichen Kriterien aufgehoben, so dass man auch nicht von einem Zeitraum bis zur Auferweckung reden kann. Das wäre dann lediglich aus unserer Betrachtungsweise so zu sehen.
Nein, wieso denn?
Die Gebete, die da gesprochen werden, sind, ausser dem katholischen Glaubensbekenntnis, doch wortwörtlich der Bibel entnommen (Vaterunser, Ave Maria.) Beim Ave Maria wird lediglich der Name Jesus durch einen jeweiligen beschreibenden Halbsatz ergänzt, und am Ende richtet man ein "Bitte für uns Sünder" an Maria. Aber es dürfen ja auch Menschen für andere Menschen bitten (beten), ohne zu Götzen zu werden.
Es sei denn, du betrachtest den Engel Gabriel als Götzendiener. Der ist nämlich der Autor des "Ave Maria".
Nein, ist es nicht.
Der Rosenkranz ist nur ein Hilfsmittel, das man benutzt, um zu wissen, wie oft man sein Gebet wiederholt hat. Der Rosenkranz wird nicht angebetet, er ist nur eine Zählhilfe.
Man betet zehn Mal Maria an und nicht Gott und Jesus. Danach folgt ein „Vater Unser“ und „Ehre dem Herrn“. Ist die Anbetung von Maria nicht Götzenanbetung da Maria „nur“ heilig ist?
Wenn man Maria anbeten würde, wäre es das. Man betet aber Maria nicht an, sondern man betet zu ihr. Du kannst ja auch jeden beliebigen Menschen verehren und um Hilfe bitten.
Das "Ave Maria" steht wortwörtlich in der Bibel! Es ist der Gruss des Engels Gabriel an Maria, als er ihr die Botschaft, dass sie den Messias gebären würde, überbrachte.
Ich finde schon krass, wie sehr Du das Anbeten von Menschen die bei Gott sind, befürwortest. Mich erinnert eine solche Anbetung an die Anbetung von Ahnen in früheren Mythologien, etwa der römisch oder griechischen. Wäre das nicht aus christlicher Sicht heidnisch?
Und abgesehen davon, sind die, die verstorben sind nicht so lange tot und daher ohne Bewusstsein, bis sie laut der Bibel wieder auferweckt werden, was frühestens nach der Rückkehr Jesu geschehen soll, spätestens aber direkt zum Weltgericht? Was würde es dann bringen, zu ihnen zu beten?