Die 150 Psalmen in der hebräischen Bibel (wir Christen nennen es Altes oder Erstes Testament) sind das Gesangbuch des alten Israel. Die Psalmen gehören zur alttestamentlichen Weisheitsliteratur. Es ist eigentlich eine Sammlung von fünf Büchern: Psalm 1-41; 42-47; 73-89; 90-106; 107-150. Jeder Abschnitt wird mit einem Lobpreis ("Doxologie") abgeschlossen.
In den Psalmen kommt das ganze Spektrum der menschlichen Gefühle vor, von tiefster Depression bis zur überschwenglichen Freude. Das Buch der Psalmen ist daher zeitlos und gehört zu den beliebtesten und auch meistgelesen Büchern der Bibel.
Es gibt verschiedene Versuche, die Psalmen in Gruppen einzuteilen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ordnet man die Psalmen nach literarischen Gesichtspunkten, dann bietet sich folgende Einteilung an:
- Hymnen, die Gottes Wesen und Taten preisen (z. B. Psalm 8; 19; 29)
- Gemeinschaftliche Klagen aufgrund einer nationalen Katastrophe (z. B. 44; 74)
- Königspsalmen, die sich auf ein besonderes Ereignis im Leben des amtierenden Königs beziehen (z. B. 2; 18)
- Individuelle Klagelieder (3; 7; 13)
- Individuelle Danklieder (30; 32)
Der bekannteste Psalm ist Psalm 23, den manche Christen gerne auswendig lernen:
Der Herr ist mein Hirt
Ein Lied Davids. Der Herr ist mein Hirt; darum leide ich keine Not.
Er bringt mich auf saftige Weiden, lässt mich ruhen am frischen Wasser
und gibt mir neue Kraft. Auf sicheren Wegen leitet er mich, dafür bürgt er mit seinem Namen.
Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, Herr, bist ja bei mir; du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut.
Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir deinen Tisch; festlich nimmst du mich bei dir auf und füllst mir den Becher randvoll.
Deine Güte und Liebe umgeben mich an jedem neuen Tag; in deinem Haus darf ich nun bleiben mein Leben lang.