Ist meine Schwester toxisch?

2 Antworten

Definitiv toxisch! Es dreht sich alles nur um sie. Man kann nicht erwarten, dass sich alle um einen kümmern und um einen kreisen. Du hast dein eigenes Leben. Klingt für mich als würde sie dir ("und den anderen jungen Leuten" wie sie sagt) deine (/eure) Gesundheit nicht gönnen. Mit dem eigenen Zustand zu hadern ist das eine, aber den anderen ihren besseren Zustand auch noch missgönnen ist das andere. Es geht sie nichts an, wie sehr andere Leute ihr Leben schätzen oder nicht. Außerdem ist das eine reine Unterstellung, da du dich nie beklagt hast. Ich würde auch deinen Eltern sagen, dass du verstehst dass sie mit deiner Schwester beschäftigt sind, aber du dir auch wünscht, dass man sich für deine Gesundheit und Diagnose interessiert. Sie machen sich natürlich Sorgen, aber dich gibt es auch noch. Ich würde tendenziell eher etwas Abstand gehen und du kannst auch offen sagen, dass dir die ständige Kritik an dir (so habe ich es rausgehört, da sie nur negatives zu sagen hat, stimmt das?) nicht gut tut. Sie kann nicht dich (und evtl andere) als Blitzableiter benutzen um den Frust über ihre Situation loszuwerden. So kommt sie langfristig auch nicht weiter. Wenn man andere klein macht, wird man selber auch nicht größer und die eigene Situation auch nicht besser.

Wenn nicht auch äußerlich mehr distanzieren, dann auf jeden Fall innerlich und emotional distanzieren!

Ich denke, dass Deine Schwester schon eine toxische Grundhaltung hat.

Das Problem an der Sache ist, dass eine Medaille immer zwei Seiten hat. Sie führt wohl einen eigenen "inneren Konflikt" mit sich selbst und überträgt es dann quasi auf Dich. Vielleicht ist es auch so, dass sie vieles als unfair wahrnimmt, wodurch dann Fragen auftauchen, die sie sich selbst ständig stellt: Wieso ich? Wieso haben manche Menschen es einfacher? Wieso verdienen manche Menschen mehr Geld? Etc.

Insgesamt hat sie einfach einen Konflikt mit sich selbst. Statt auf andere Menschen zu schauen, sich zu vergleichen, ist es oft sinnvoller nur sich als Maßstab zu setzen und sich somit nur auf sich zu fokussieren - gerade in ihrer Situation.

Wenn sie in ihrer schweren Zeit gute Unterstützungen seitens ihrer Familie erhalten hat, dann ist das doch schon völlig ausreichend. Man kann nicht von allen Menschen erwarten, dass diese dann ihr komplettes Leben umscheißen, nur damit man sich einem Menschen widmen kann. Denn ihr habt alles mögliche wohl getan, um sie da zu sein. Auch Du , Deine Familie haben sicherlich auch eigene "Baustellen", berufliche Tätigkeiten, zeitliche Einschränkungen, weshalb man sich nicht 100% einer Person widmen kann - was sowieso unmöglich ist. Denn nur man selbst trägt Verantwortung für einen harten Weg. Es ist schön, wenn man Rückhalt hat und Menschen für einen da sind, aber am Ende des Tages ist der eigene Kampf, den man besiegen muss - mit sich selbst.

Sie hat wohl zuviel durch, zuviele Konflikte mit ihr selbst und da kannst Du leider wenig tun, denn die Besserung / Einsicht sollte von ihr erfolgen.

lg