Ist Manifestation im Christentum erlaubt?

4 Antworten

Es wäre praktisch zu definieren, wo Manifestation anfängt und wo sie aufhört. Denn man findet Manifestation im täglichen Leben.

Zum Beispiel, wenn jemand als kleines Kind einen bestimmten traumatischen Eindruck bekam, wird dieser Eindruck mehrere Male im Leben des Erwachsenen unbewusst mit anderen Personen nachgestellt. Das nicht, wegen etwas Übernatürlichem, sondern wegen seinem unbewussten Verhalten. War das Manifestation? Denn ein unbewusster Eindruck wird in der Welt erschaffen. Aber es ist auch ein psychologischer Prozess, den man nicht abschalten kann, es wäre unmöglich diesen zu verbieten.

Ein weiteres Beispiel: Selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn wir an etwas glauben, verhalten wir uns so, dass es wahr wird. In einer Beziehung, wo ein Partner denkt nicht mehr geliebt zu werden, geht dieser deshalb auf Abstand oder wird zu aufdringlich, was den anderen Partner im echten Leben dazu veranlasst, ihn nicht mehr zu lieben. Also Glaube wird Realität. Manifestation? Jedenfalls auch ein natürlicher Prozess der Psyche.

Noch ein Beispiel ist Hypnose. Wir haben in unserem Kopf bestimmte Vorstellungen von der Welt, die nicht immer der Realität entsprechen. Wenn wir etwas glauben das nicht wahr ist, schaden wir uns oft selbst. Und um so etwas zu korrigieren helfen zum Beispiel hypnotische Zustände, in welche wir auch auf natürliche Weise mehrfach täglich gehen. Und wieder, unsere Gedanken (die Vorstellungen der Welt) manifestieren sich in der echten Welt, z.B. durch mehr Freiheit / neues Verhalten.

Du siehst, Manifestation besteht aus vielen verschiedenen Prozessen. Es waren noch nicht alle, aber ein Teil. Man kann Manifestation nicht verbieten, da es genauso unmöglich wäre wie zu verbieten, Blut durch seine Adern fließen zu lassen. Was du dich fragen kannst, ist wie weit du es bewusst anwenden möchtest. Also ob du Techniken anwenden möchtest, um sie bewusster zu steuern.

Was du als Christ machen kannst, ist Gottes Wille für dein Leben zu manifestieren.

Theoretisch nicht. 5. Mose:

Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Greuel dieser Völker zu tun, daß nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, die Völker vor dir. Du aber sollst untadelig sein vor dem Herrn, deinem Gott.

Aber in der Bibel, vor allem in den Büchern von Mose stehen sehr viele schwachsinnige Verbote an die sich so gut wie kein Christ hält. Mal abgesehen davon, dass Moses selbst Bücher über Magie geschrieben hat.

Da nur die Liturgie die absolute Deutungshoheit besitzt und überhaupt berufen ist, den Glauben in all seiner Form zu manifestieren, ist die Manifestation seitens eines einfachen Gläubigen maximal geduldet; d. h. nicht verboten, aber sie wird angezweifelt bis zur totalen Verleumdung.


MoonGirl2 
Beitragsersteller
 27.09.2020, 11:19

Also sollte man sie als gläubiger Christ nicht anwenden?

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Jesus war der manifestierte Sohn Gottes. Aus Fleisch und Blut und sterblich. Also es ist nicht die Frage von erlaubt, es ist einer der Kernglaubenssätze - der menschgewordene Gottessohn.