Ist man als Lehrer manchmal mit den Nerven fertig?

7 Antworten

Man muss versuchen eine innere Distanz aufzubauen. Aber ja, solche oder noch schlimmere Schicksale gehen einem ans Herz. Man muss halt immer einen Weg finden, wie man selber damit umgehen kann. Man darf so etwas nicht zu nah an sich heran lassen, man muss aber dennoch eine Bindung zu jedem Kind aufbauen. Es ist ziemlich schwierig.

Es ist die Aufgabe eines Lehrers die Schüler dazu zu bewegen mit zu kommen. Dafür muss er/sie sowohl den geeigneten Lehrstoff, wie auch die geeignete Motivation finden.

Der Lehrer muss damit gar nicht fertig werden, weil es die meisten gar nicht belastet. Das ist ähnlich wie bei einem Arzt, der zuckt meist auch nur mit den Schultern wenn mal nen Patient über den Jordan geht, der hat auch gar keinen Raum dafür um Emotionen in seine Fälle zu legen und so geht es den Lehrern auch, würden sie um jeden Schüler trauern der durch das Raster unseres Schulsystemes fällt, dann müssten die recht schnell in psychologische Behandlung.


Akka2323  05.02.2014, 07:48

Wenn es so wäre, wäre es schlimm, so ist es aber nicht. Man versucht alles zu tun, was möglich ist. Aber leider kann man nicht alle retten. Das tut oft sehr weh. So abgehärtet, dass man die Schicksale der Kinder nicht ernst nimmt, wird kein Lehrer. Man nimmt viel mit nach Haus und vieles hält einen nachts wach.

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Früher habe ich im Tagebau gearbeitet und tote Kinder ausgegraben. Das war weniger schlimm und belastend als meine Zeit als Lehrerin. Da kam es vor, dass ich in der Konferenz saß und geweint habe.

Ich komme grad noch von einem Termin an einem Gymnasium(!). Dort habe ich mit einer jungen Religionslehrerin gesprochen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie ich. Das Studium bereitet nicht ausreichend auf die Lage an den Schulen vor, in keinster Weise. Aber das könnte kein Studium dieser Welt, das bringt nur die Lebenserfahrung.

Du kannst das auch anders sehen. Oft bist du als Lehrer die einzige Stütze, die diese Kinder haben. Wenn du auch noch wegbrichst, haben sie niemanden mehr. Das motiviert, morgens aufzustehen und zur Schule zu gehen. Dann hält man das auch durch. ;-)


Als Lehrer sollte man versuchen sich nciht alles zu Herzen zu nehmen. Die Lehrer, die sich das alles zu nah kommen lassen gehen oft daran kaputt, deswegen gibt es soviele Frührentner bzw. berufsunfähige Lehrer.


RalRam  04.02.2014, 18:02

Das meinst Du doch nicht ernst?

Die meisten Lehrer wissen nicht mal was Arbeiten bedeutet. Sie gehen so früh in den Ruhestand, weil man sie lässt.

Es gibt sehr sehr wenige Lehrer denen das was Sie tun (noch) am Herzen liegt, meist die Jüngeren ... die Meisten freuen sich bloß, dass sie so lange Sommerferien haben. Engagierte, die sich drum kümmern, was aus Ihren Schülern wird, sind nach meiner Beobachtung in der absoluten Minderheit.

Ich habe übrigens beruflich nahezu täglich mit Lehrern aus Haupt und Realschule zu tun - Das reicht mir.

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RalRam  05.02.2014, 13:34
@Akka2323

Genau. Ich brauche vermutlich mehr Erfahrung. 32 Jahre im Umgang mit dem Thema 'Leerkörper' und Bildung sind einfach zu wenig.

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daddelknuddel 
Beitragsersteller
 04.02.2014, 17:52

DS. Bist Du Lehrerin? Also ich würde das nicht aushalten.

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Ich denke, es ist ähnlich wie in allen sozialen Berufen. (Ob Lehrer, Arzt, Sanitäter, Feuerwehrmann, Polizist, Altenpfleger etc.)

Ob sie als "belastend" empfunden werden, hängt davon ab, wie stabil der Ausübende selbst ist. Hier ist Taffheit gefragt, in Verbindung mit nötiger Distanz und nötiger Empathie. Plus, was dann hinzukommt, Berufserfahrung. Den Spagat kriegen manche nicht hin.