Ist jedes Leben gleich viel wert... meine Frage wurde inspiriert von dem Film "Der Fall 9/11 - Was ist ein Leben wert" .... was ist Deine persönliche Meinung?
Der Film basiert auf wahre Begebenheiten.. wieviel Entschädigung steht einem Menschen zu...ist das Leben eines hochrangigen Politikers mehr wert, als das eines "ganz normalen Arbeiters" ?
10 Antworten
Diese Frage wird wahrscheinlich unter verschiedenen Gesichtspunkten von jedem anders beantwortet werden, vor allem, wenn es um die Opferentschädigung geht.
Kein Leben ist wertvoller, als ein anderes - grundsätzlich. Jeder ist gleich wertvoll, d. h., er hat den gleichen Anspruch auf ein Leben in Unversehrtheit und Frieden. Die Währung ist das mit der Geburt übertragene Recht auf Gleichstellung seines Wertes mit jedem anderen Menschen.
Aber was geschieht abseits davon in der Realität? Es wird weder so empfunden, noch bemessen. Da spielen auch bei jedem Einzelnen die Gedanken, Emotionen und Werte mit hinein. Das Leben meiner Mutter ist mir mehr wert, als ein anderes, fremdes Leben. Das werden die meisten Menschen so ähnlich betrachten. Und das allein ist im Grunde schon unethisch.
Es spielt auch eine Rolle, wo und in welche soziale Struktur du geboren wurdest. Und wo du gelebt hast, bis du durch unnatürliche Umstände dein Leben verloren oder deine Versehrtheit eingebüßt hast.Ob du Vorsorge betrieben hast oder nicht... Menschen werden in der Wirtschaft oft als Humankapital bezeichnet und jeder hat wohl seinen eigenen Kurs. Von der Theorie, dass jedes Leben gleich wertvoll ist, bleibt nichts mehr übrig.
Wenn man selbst sagt, dass grundsätzlich jedes Leben gleich viel wert ist, dann bedeutet es nicht automatiscn, dass dieses Leben mir gleich viel wert ist. Dass man ein Menschenleben nicht monetär erfassen kann, ist mir klar. Soviel Geld gibt es gar nicht. So sagt es meine Ethik.
Aber Fakt ist auch, dass es wohl eine Art von Gegengewicht in Form von Geld geben muss, um den Opfern und Hinterbliebenen von Opfern von Tötungsdeliikten, Mord oder Unfällen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, dass erkannt wird, dass es hier einen schweren persönlichen Verlust gibt, der irgendwie in Ziffern über eine Summe X ausgedrückt wird. Das Mittel Geld ist eines, das jeder versteht.
Und dann spielt noch die eigene Beteiligung mit hinein, die Schuld eines anderen, die ggfs. den monetären Ausgleich schmälern. Dann spielt die Situation der Hinterbliebenen mit hinein und inwieweit sie vom Opfer abhängig gewesen und nicht in der Lage sind, nun für sich selbst zu sorgen. Soweit so - so nicht gut. Denn den emotionalen Verlust kann man erst recht nicht monetär aufwiegen. Dieser ist auch bei allen Menschen gleich - ungeachtet des sozialen Status. Das sind die Zinsen, die niemand erstattet. Da muss jeder selbst für aufkommen.
Das ganze Opferentschädigungssystem und die (wahrscheinlich notwendige Kälte / Sachlichkeit) der Rechtsprechung sind im Grunde zynisch und unmenschlich. Aber es isr wohl nicht anders machbar, um einen Hauch Entschädigung zu erzielem. In manchen Ländern gibt es so etwas nicht einmal. Und obwohl dieses System niemals gerecht sein kann, so ist es wenigstens etwas.
Ja. In der Theorie ist alles klar - jedes Leben ist gleich wertvoll.
In meinen Augen ist jedes Leben gleich viel wert, egal um welche Charaktere es sich dabei handelt. In jedem Menschen ist etwas Gutes und er hat ein Recht auf Akzeptanz.
Menschenleben sind unterschiedlich viel Wert.
Das ist Fakt. Man kann sich einreden, dass es nicht so ist, aber da belügt man sich selbst. Und zumindest zu sich selbst, sollte man doch ehrlich sein. 😉
ABER wir leben in einer Zeit, in der wir uns das Privileg herausnehmen können, jedes Leben gleichwertig zu behandeln. In der Ukraine ist ein ausgebildeter Arzt gerade deutlich mehr wert, als ein Bankkkaufmann. Es kommt also auf den Kontext an.
Und natürlich auf die Perspektive, Familie und Freunde sind mehr Wert als Fremde.
Der Wert eines Menschen ergibt sich aus dessen Taten.
Interessante Frage.
Ich hatte da letztens eine medizinische Studie gesehen. Sie haben die Leute gefragt, für wie viel Geld würdest du das Medikament nehmen. Die Zahlen waren ganz unterschiedlich, aber nicht wirklich hoch. Sagen wir mal 10.000€
Jetzt haben sie es umgedreht und meinten, also ist dir dein Leben nur 10.000€ Wert?
So haben das die Probanden natürlich nicht sehen wollen, aber es lief halt darauf hinaus. Es gab überringens auch ganz verrückte die diese besondere Pille für 5€ nehmen wollten.
Zu deiner Frage ..
Ich denke jeder sollte gleich viel Wert sein, deshalb finde ich den Satz "Frauen und Kinder zuerst", auch nicht mehr zeitgemäß.
Wert eines Menschen? In Nepal kannst du ein Kind für 200€ kaufen. In Indien kannst du eine Spenderniere für ~3.'-4.'€ kaufen. Einen ganzen Menschen für 7.'€
Wieso verkaufen die sich? Sie wollen die Familie absichern und sind wirklich sehr arm / verzweifelt.
Wie auch immer, für mich ist jeder gleichviel Wert.
Wunderschöne Antwort ....ich danke Dir sehr dafür :-)