Ist Haarwachstum genetisch bedingt bzw. wie lange die Haare werden können?

4 Antworten

Teilweise ja.

Bei verschiedenen Menschen wachsen die Haare unterschiedlich lang, bevor sie ausfallen und neue nachkommen. Das sind meines Wissens zwischen 2 und 7 Jahren. Also, bei einem ist das älteste Haar 7 Jahre lang gewachsen, bei einem anderen nur 2.

Parallel dazu kann man aber an verschiedenen Faktoren drehen, allen voran Schutz der Haarspitzen, damit diese nicht brechen und auch Ernährung, Wasseraufnahme, Sport (kurbelt den Stoffwechsel an).

Die meisten Menschen dürften herausfinden, dass ihre Haare länger als bisher wachsen, wenn sie Pflege und Ernährung optimieren. Bei einigen kommen die Haare nie über eine bestimmte Länge hinaus. Wenn sie wirklich nach 2 Jahren ausfallen, dürft das von der Haarspitze gemessen maximal 30 bis 35 cm sein.

Auf der anderen Seite gibt oder gab es Gesellschaften, in denen die Haare so lang wie möglich wachsen gelassen wurden/ werden (Native Americans, Inderinnen, teilweise auch Europäerinnen im 19. Jahrhundert - da galt angeblich hüftlanges Haar als "normal" bei 13jährigen).

Das heißt, unter bestimmten Bedingungen und Trends haben ziemlich viele Menschen einer Gesellschaft längere Haarlängen erreicht, als sie heute "üblich" sind. (Ich würde mal schätzen, der Durchschnitt der üblichen Länge liegt zwischen Schulterblatt und Mitte Rücken).

Man muss aber auch sagen, dass wir (Europäer, bei anderen Gesellschaften mag es anders sein) eine längere Phase hatten (Anfang/ Mitte des 20. Jahrhunderts bis Anfang 2000er/ 2010?) in der die meisten nichts mehr von Haarpflege vermittelt bekamen, das "alte" Wissen (des 19. Jhds.) in Vergessenheit geriet und man sein Wissen größtenteils aus der Werbung oder aus Zeitschriften hatte. Also, Haarpflege mit Waschen gleichsetzte, industrielle Shampoos verwendete, von deren Inhaltsstoffe die meisten Nutzer nichts wussten und den Waschrhythmus immer stärker verkürzte, bis dieWerbung von "täglichem Haarewaschen" sprach und man das als normal annahm.

Die Menschen des 19. Jahrhunderts hätten noch ganz anderes Wissen gehabt, hätten mit Seife gewaschen und Apfelessigrinsen verwendet, hätten die Haare zur Schonung hochgebunden und bei körperlicher Arbeit unter einem Tuch geschützt, hätten sehr lange Waschrhythmen gehabt (einmal pro Woche, teilweise alle 2 oder sogar nur alle 4 Wochen, dabei aber tägliches Bürsten), hätten viel mehr über natürliche Haarkuren (Eier, Honig, Öle) gewusst als die Menschen des späteren 20. Jhds. größtenteils.

Früher wusste man bspw., dass Fett ausgebürstet wird bzw. von den Wurzeln zu den Spitzen gebürstet wird. Die meisten Menschen des späten 20. Jahrhunderts wussten das nicht mehr und dachten, dass langes Bürsten das Haar nur elektrisch auflädt. Ich dachte als Teenager, wenn ich bürste, löse ich damit Fett von der Kopfhaut, also bürstete ich möglichst wenig, weil ich die Haare nicht so schnell fettig werden sollten. Darüber hätte die Durchschnittsfrau im 19. Jahrhundert gelacht.

Wie lang die Haare unter Idealbedingungen werden können, ist genetisch bedingt, aber die wenigsten Menschen schaffen wirklich über die erforderliche Wachstumszeit Idealbedingungen, die alle denkbaren Faktoren kontinuierlich optimieren: Ernährung, Pflege, Schutz, sanftes Waschen, Stoffwechsel ankurbeln, genug Wasser trinken, Haare nicht durch zu enge Frisuren, Styling, schädliche Produkte, Hitze etc. schädigen bzw. stressen.

Ja, das ist so, die Genetik, besonders mütterlicherseits bestimmt die Haarpracht.

Das Wachstum der Haare lässt sich nur bedingt beeinflussen - es hängt vor allem von genetischen Faktoren, Hormonen, Alter und Geschlecht ab. Mit der richtigen Ernährung, Pflege und Therapie lässt sich aber dafür sorgen, dass das Haar möglichst kräftig wächst und lange erhalten bleibt.

Informationen auf dem X-Chromosom werden an beide Geschlechter weitergegeben. Beim männlichen Haarausfall spielt nicht das Y-, sondern das X-Chromosom eine entscheidende Rolle. Und somit hat das mütterliche Erbgut bei der Vererbung der Haarpracht einen größeren Anteil als das des Vaters. (Google)

Ja, größtenteils schon.

Dennoch spielt da die Ernährung und Haarpflege auch eine große Rolle.

Naja, das Wachstum ist grundsätzlich nicht erblich bedingt. Es kann allerdings sein, dass deine gene dazu führen, dass Haare leichter ausreißen und so insgesamt langsamer wachsen.