Ist es selbstverständlich dass man sich Sorgen macht wenn man einen Freund jeglicher Art leiden sieht?

4 Antworten

Ich tue das beispielsweise nicht. Emotionen wie Mitleid, und Sorgen halten nur den Hilfe Prozess auf. Warum sollte ich Zeit mit Sorge verschwenden, wenn ich die Zeit besser nutzen kann, um mir eine Lösung für sein Problem zu überlegen?

Ich denke mal diese Menschen sind gewissenlos und zudem ist es traurig denn wenn das der Fall ist brauch man diesen Menschen garnicht erst als Freund bezeichnen.Da Freunde einfach immer da sind und Verständnis haben sollten.Es ist selbstverständlich als Freund da zu sein.

Ich würde sagen, dass es normal ist, Mitleid / Mitgefühl zu empfinden, wenn jemand anders leidet, umso mehr, je näher einem die Person steht.

Ich bin etwas skeptisch bezüglich "Sorgen machen". Man muss sich nicht bei jedem Leiden Sorgen machen, denn oftmals kann man ja einschätzen, ob das Leid wieder weggehen wird. Mit Sorgen sollte man es nicht übertreiben, das ist ungesund.

Mitgefühl ist o.k. Mitleid ist nicht angebracht, denn damit ist niemandem geholfen. Wenn man helfen möchte, sollte man selbst nicht leiden, sonst stellt man für den Hilfesuchenden nur eine zusätzliche Belastung dar.

Menschen, die nicht mitleiden sind Menschen, die das Problem aus einer gesunden Distanz heraus betrachten und entsprechend konstruktiv helfen können. Das sind Menschen, deren Hilfe am besten ankommt. Sie drängen sich nicht auf, versuchen nicht die Situation zu ändern, sondern dem Hilfesuchenden Lösungen aufzuzeigen, die er annehmen kann, aber nicht muss.


Kajjo  12.11.2021, 10:22
Mitgefühl ist o.k. Mitleid ist nicht angebracht

Könntest du bitte versuchen zu beschreiben, wo genau du den Unterschied zwischen diesen beiden Gefühlen siehst? Interessiert mich ganz ehrlich.

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windsbraut0307  12.11.2021, 10:29
@Kajjo

Mitleid=> das sagt das Wort schon aus, man leidet tatsächlich mit, seelisch oder auch körperlich, empfindet man annähernd den Schmerz des Hilfesuchenden, so dass es einem selbst nicht mehr gut geht damit.

Mitgefühl=> ist die Gabe, sich in die Lage des Hilfesuchenden hineinzufühlen, ihn zu verstehen, ohne sich darin zu verlieren und schließlich Leid zu empfinden. Man bleibt klar und souverän und macht das Leid des Hilfesuchenden, nicht zu seinem eigenen Leid.

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Kajjo  12.11.2021, 10:33
@windsbraut0307

In diesem Sinne kann ich deine Antwort dann nachvollziehen, aber ich halte deine Interpretation bzw. Definition für sehr persönlich und nicht streng dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechend.

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windsbraut0307  12.11.2021, 11:10
@Kajjo

Hi, Kajo, natürlich, ich spreche hier für mich und ich stimme dir zu, das Wort Mitleid, fällt auch tatsächlich öfter als das Wort Mitgefühl, dabei finde ich letzteres doch einfach schon von der Aussprache und vom Gedanken über diese Begriffe, angenehmer.

Mitleid ist nunmal eine Art Leid und Mitgefühl, eine Art Gefühl. Leid, ist immer irgendwie negativ behaftet, Gefühl hingehen gar nicht

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Kajjo  12.11.2021, 11:20
@windsbraut0307
Mitleid ist nunmal eine Art Leid

Das sehe ich sowohl aus linguistischer als auch psychologischer Sicht nicht so. Ich will jetzt echt nicht streiten, sondern akzeptiere deine durchaus wertvolle Antwort, aber der allgemeine Sprachgebrauch ist einfach anders.

Wenn einem "etwas oder jemand leid tut", dann geht es um BEDAUERN als Gefühl, nicht um eigenes Leiden.

Wenn man "Mitleid empfindet", dann tut der andere einem Leid. Man spürt eine innere Anteilnahme, man empfindet Bedauern.

Eifersucht ist ja auch keine Sucht, nur weil der Wortbestandteil drin vorkommt.

Mitgefühl ist für mich dagegen weit überwiegend nur die deutsche Form von Empathie. Man kann sich hineinversetzen, was andere fühlen, was in dem anderen vorgeht.

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windsbraut0307  12.11.2021, 13:33
@Kajjo

Eifersucht ist ja auch keine Sucht

Ich habe hier mal etwas aus dem Internet her kopiert, das darüber Aufschluss gibt, wie das Wort Eifersucht entstanden ist

Im Althochdeutschen bedeutete „eibar“ so viel wie „scharf, bitter“, zum Teil auch in der Bedeutung „schmerzhaft“. Und das Wort Sucht war ursprünglich auch weiter gefasst. „Suht“ im Althochdeutschen war eine allgemeine Bezeichnung für Krankheit, verwandt auch mit dem heutigen Wort „Seuche“. Der Begriff Eifersucht bedeutete ursprünglich also so viel wie „krankhafte Verbitterung“ oder „Bitterkeit“.

Eifersucht, ist zwar keine klassische Sucht, wie Drogensucht oder Alkoholsucht, aber es gibt da einige klare Parallelen zu den Süchten, die wir in unserer Gesellschaft als solche anerkennen.

Kontrollverlust: Der Eifersüchtige handelt, wider besseren Wissens gegen sein eigenes Wohlbefinden, indem er kontrolliert, obwohl er es eigentlich gar nicht will

Minderwertigkeitsgefühl: Der Eifersüchtige, fühlt sich selbst als Menschen, der minterwertig ist, nicht wert respektiert und geachtet zu werden, obwohl er doch nur geliebt werden will

Auch mangelndes Selbstvertrauen gehört dazu, alles Ursachen, die bei Süchtigen in eine Sucht geführt haben.

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