Ist es im Christentum erlaubt, sich freizügig zu kleiden? Damit meine ich, wenn man die halbe Brust sieht oder einen großen Ausschnitt oder bauchfrei?
8 Antworten
Es gibt keine allgemeingültigen Vorschriften, es kommt drauf an, an welchem Ort du diese/deine Kleidung trägst.
Während einer Messe oder einem sonstigen Kirchenbesuch z. B. wäre es unpassend und du könntest gebeten werden, dich zurückzuziehen.
In einer Sauna oder an einem FKK-Strand hättest du wieder andere Probleme ;-D
Es ist nicht falsch, auf den zeitgenössischen Modegeschmack Rücksicht zu nehmen.
Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Hier ein paar Verse über Kleidung in der Bibel: https://dailyverses.net/de/kleidung
Du wirst feststellen: Das Innere ist wichtiger als das Äußere. Das man nicht trotzdem auf das Äußere achten darf, steht da nicht. Aber das Herz ist wichtiger.
Römer 14 stellt anhand der Speisegebote dar, dass wir frei sind - aber trotzdem unserem Gewissen unterworfen sind. Es gibt verschiedene Wege, Gott treu zu sein und ihn zu ehren. Es steht uns Menschen nicht zu, andere Menschen zu richten, stattdessen sollen wir einander in Liebe begegnen.
Aber Römer 14 führt weiter aus, dass wir auch für unsere Geschwister verantwortlich sind. Wir sollen sie nicht zur Sünde verführen (und irgendwo in der Bibel steht auch, dass, wer eine Frau begehrlich ansieht, mit ihr schon die Ehe gebrochen hat).
Du solltest also gucken, was einen Anlass du hast und wie die anderen in deinem Umfeld gekleidet sind. Gehst du also mit einem normalen Sportbikini ins Schwimmbad, dann kannst du davon ausgehen, dass andere Frauen sehr viel freizügiger gekleidet sind als du. Du bist dann zwar bauchfrei, bist aber keinem ein Anstoß.
„Auch sollen sich die Frauen angemessen kleiden und sich mit Bescheidenheit und gutem Urteilsvermögen schmücken, nicht mit kunstvoll geflochtenen Haaren und mit Gold oder Perlen oder sehr teurer Kleidung, sondern so, wie es für Frauen angebracht ist, die sich dazu bekennen, Gott zu verehren, nämlich durch gute Werke.“ (1. Tim. 2:9, 10)
Christliche Frauen sollten demnach darüber nachdenken, welchen Stil man in ihrer Gegend von Personen erwartet, „die Gott zu verehren bekennen“. Das trifft natürlich gleichermaßen auf Männer zu.
Zu freizüge und aufreizende weibliche Kleidung können Priester und kleine Jungen zur Begehung der Sünde der Selbstbefleckung verleiten. Daher rät die Kirche:
Einem Christen soll das Kleid Schutz und Schmuck sein. Als Schmuck sei es, dem Stand und Alter entsprechend reinlich, einfach und kleidsam. Als Schutz soll es sein nicht nur gegen den schädlichen Einfluss der Witterung, sondern vor allem auch gegen die Reize der Sinnlichkeit.
Auszug aus dem Buch "Die katholische Sittenlehre" von F. Bremer 1948
Eigentlich soll man sowas nicht anziehen, aber wenn man es anziehen will, dann wird dich keiner zwingen es auszuziehen oder sagen dass du es nicht tragen darfst. Gott zwingt ja keinen zu etwas. Ich trage solche Sachen nicht, weil ich solche kleidung nicht mag und es Gott nicht gefällt. Bei uns in der Kirche zieht auch keiner sowas an.