Ist es heutzutage so schwer, den Weg als Selbstversorger zu gehen?

9 Antworten

Dir fehlt das Wissen.

Dir fehlt die Technik/Geräte.

Du kannst davon nicht leben, denn was ist der sinn dahinter, wenn du im Jahr Lebensmittel für 2000 Euro produzierst, wovon noch die Kosten abgezogen werden müssen?

Schau mal: in den Unendlichen Weiten der USA mag es Leute geben, die denken " ich habe ein Grundstück, und ich trinke gern Milch. Der nächste Store ist 50 Meilen entfernt. Da wäre es doch gut, ich hätte eine Kuh.

Die gibt mit täglich 5 Gallonen Milch. Das reicht für den Kaffee. Dann mach ich Butter, Käse, Buttermilch, Joghurt, lecker Eis, und was ich nicht trinke, kann ich an die Schweine verfüttern, die wachsen gut, und wenn ich die im Herbst schlachte, habe ich im Winter Schinken und Speck."

In Deutschland: die Kuh gibt 20 Liter, der Erzeugerpreis liegt bei (lange Jahre 30 Cent). Pro Liter macht ein Bauer (mit vielen Kühen) 1 Cent Reingewinn pro Liter. Sind täglich 6 Euro Umsatz, oder 20 Cent Gewinn. Tägliche Arbeitszeit mit melken 2 Stunden, Extraarbeiten wie Heuernte kommt noch dazu. Dafür mußt du 2 mal täglich melken, das heißt du mußt zu diesen Zeiten die Kuh versorgen. Regelmäßig, täglich, 365 Tage im Jahr, auch an Sonn und Feiertagen, ohne Urlaub.

Wäre es nicht effektiver du hälst 20 Kühe?

Oder du gehst arbeiten und kaufst dir die 2 Liter Milch, die du täglich trinkst?

Kaum jemand hat die erforderliche Fläche, Zeit und das Wissen ..


Brachiale 
Beitragsersteller
 24.06.2024, 18:32

Ich denke so ein leben, kann viel glückseligkeit auslösen.

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Velbert2  24.06.2024, 18:36
@Brachiale

Wenn es gutgeht. Aber die Ungewissheit, ob es gutgeht kann auch nervenaufreibend sein. Theorie ersetzt nicht die Praxis.

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Morticia1976  24.06.2024, 18:41
@Brachiale

Bezweifle ich sehr .... leben wie im Mittelalter ist vor allem stressig.

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Kommt drauf an, was du unter Selbstversorger verstehst.

Die einen bezeichnen sich ja schon als Selbstversorger, wenn sie auf ihrem Fensterbrett einen Topf mit Schnittlauch stehen haben.

Beim richtigen Selbstversorger wird's schwierig.

Und dich das ganze Jahr (komplett) ohne Zukauf versorgen zu müssen, brauchst du dementsprechend Land.

Das verursacht kosten.

Das heißt, du gehst arbeiten oder verkaufst einen Teil deiner ernte.

Wenn du Ernte verkaufst, werden steuern fällig.

Also musst du mehr anbauen und brauchst größeres Land...


Velbert2  24.06.2024, 18:37

Und Lagerkapazitäten für die Zeit, in der nichts wächst.

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Kompletter Selbstversorger geht natürlich nicht, Du wirst wohl kaum ohne Elektrogeräte , andere Geräte(auch für den Gartenbau/Landwirtschaft- uns sei es nur meine Axt, Mistgabel....), Strom.... leben wollen und Dein Haus braucht auch Handwerker, kaum einer kann da alles selber, aber selbst wenn: Du brauchst Materialien

Was möglich ist, ist bei Lebensmitteln eine komplette Selbstversorgung zu erreichen, auch wenn etwas unpraktisch, besonders bei Getreide .

Ich selbst bin im Wesentlichen Selbstversorgerin bei Obst und Gemüse, aber auch da nicht ausschließlich. Ich liebe z.B. Bananen.

Tierische Produkte? Das wäre möglich bei mir, aber zu viel Arbeit und ich wäre zu angebunden und wer hätte nach meinem letzten Sturz mein Viechzeug versorgt ? und auch körperlich ginge das bei mir nicht mehr.

Kleidung? Dazu würde mir das know-How fehlen, neben Spinnrad und Webstuhl und das wäre auch ECHT VIEL Arbeit.

Den größten Teil meines monatlichen geldlichen Budgets müßte ich aber durch Überschüsse und deren Verkauf erzielen und ich müßte zu den Verkaufsplätzen hinkommen (Auto!, welches ich aber auch sonst brauche).

Resumee: Nein.

Sicher ist das auf dem Land leichter als in der Stadt,aber spätestens in der Stadt ist das nicht mehr machbar.