Ist es als Lehrperson unangebracht, eine Schülerin auf ihre krebskranke Mutter anzusprechen?
Ich bin eine frisch gebackene Musiklehrerin an einer Oberstufe und habe mitbekommen, dass die Mutter einer Schülerin Krebs hat und es ihr - der Mutter - im Moment gar nicht gut geht. Da auch meine Mutter krebs hat, würde ich ihr sehr gerne zeigen, dass sie mit mir darüber sprechen kann und dass ich sie verstehe. Ich bin nur noch bis zu den Sommerferien an der Schule angestellt, das heisst knapp 3 Wochen.
Ich denke daran, ihr vielleicht auch eine Karte zu geben oder sonst etwas Kleines, wo draufsteht, dass ich ihr viel Kraft wünsche oder das ihr Kraft gibt. Es tut mir einfach so leid für sie, weil sie auch ein bisschen gemobbt wird in der Klasse und sie ist erst 13...
Nun wollte ich von euch wissen, ob ihr das unangebracht findet, wenn ich sie nach der Lektion zu mir bitte (sie hat dann 10 Minuten Pause) und nachfrage, wie es der Mutter geht und ihr sage, dass ich die Situation nachvollziehen kann, weil ich in einer ähnlichen bin, und so weiter. Ich möchte, dass sie weiss, dass sie auch mit den Lehrpersonen darüber sprechen kann, wenn sie möchte oder es braucht.
Was meint ihr dazu?
13 Antworten
Hallo,
ich glaube, dass kommt ganz arg auf die Schülerin an.
Bei mir war es immer so, dass ich es nicht gemocht habe, wenn Lehrer sich eingemischt haben.
Andererseits, kann es der Schülerin auch helfen wenn sie wen zum Reden hat.
Ich würde es mal vorsichtig probieren.
LG
Das ist ne mega liebe idee, nur ich würds so machen, schreib ne karte mit all dem was du ihr sagen willst, und am ende packst du vllt deine Telefonnummer hin und sagst du kannst sie völlig nachvollziehen und das sie immer dir schreiben kann falls was ist :)
Für mich ist es nämlich so, ich kann mich Nicht öffnen wenn Personen vor mir stehen, aber wenn ich schreibe ist es 39393838 mal leichter
Finde super schön wie du an deine Schüler*innen denkst!
Ich finde du solltest sie zu dir bitten. In solch einer schweren Situation (erst recht als Jugendliche) sind Leute die einen verstehen mehr als selten. Wenn ich mich in die Lage der Schülerin versetze (soweit ich das überhaupt kann), kann ich mir vorstellen dass es gut tut zu wissen dass sie nicht allein damit ist und dass du aktuell eine ähnliche Erfahrung machst. Auch dass du anscheinend eine noch junge Lehrerin bist ist glaube ich wirklich gut und ich finde die Aktion absolut positiv und herzerwärmend. Hat meinen Tag besser gemacht, zu hören dass es solche Lehrer*innen gibt.
Nicht in ihrer Pause. Pausengespräche sind ja meist Mahngespräche, da muss sie sich dann wieder vor den anderen Schülern rechtfertigen "was sie angestellt hat".
Ne Karte geht oder auch Mail. Mit nem Angebot.
Ihr deins zu sagen würde ich lassen. Dann schützt die zukünftig nicht nur ihre Mutter, sondern dich auch. Und sagt nichts. Sei lieber der Fels in der Brandung.
Besprich dich im Pausenzimmer mit den Lehrer:innen. Dabei kannst du von ihren Erfahrungen profitieren und auch noch das Mobbing Problem erwähnen. So werden sie das Mädchen auch nach deinem Weggang mitfühlend begleiten.