ist Elvis nicht ein wenig überbewertet?

10 Antworten

Elvis Presley begann seine Karriere 1954 als einer der ersten Musiker der Rockabilly-Bewegung, einer Fusion von „weißer“ Country-Musik und „schwarzem“ Rhythm and Blues. Seinen Durchbruch hatte er 1956, als er zur kontrovers diskutierten Identifikationsfigur der Rock-’n’-Roll-Bewegung wurde. Für Furore sorgte er mit seinen ausgesprochen körperbetonten Bühnenauftritten in einer Zeit, in der dies noch nicht zum Standardrepertoire von Live-Entertainern gehörte. Presleys Markenzeichen waren seine markante, annähernd drei Oktaven umfassende Stimme und sein innovativer, emotionsgeladener Gesangsstil, mit denen er in unterschiedlichen Genres wie Rock, Pop, Country, Gospel und Blues erfolgreich war.

Presley wurde bis 1978 vierzehn Mal für den Grammy nominiert, den er 3 Mal für seine Gospelinterpretationen gewann. Im Alter von 36 Jahren wurde er als bis dahin jüngster Künstler mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Die RIAA zeichnete ihn wiederholt als „Best Selling Solo Artist in U.S. History“ aus.

 Er ist der einzige Musiker in der US-amerikanischen Chartgeschichte mit Nummer-eins-Hits sowohl in Billboards Pop- (18) als auch Country- (11), Rhythm-&-Blues- (6) sowie Adult-Contemporary-Charts (7) vertreten und führt bis heute Billboards „Liste der 500 erfolgreichsten Künstler ab 1955“ an.

Zwischen 1956 und 1969 wirkte Presley zudem in 31 Spielfilmen mit. 1970 und 1972 erschienen zwei Dokumentarfilme über ihn; Elvis on Tour wurde mit einem Golden Globe Award als beste Dokumentation ausgezeichnet.

Im Anschluss an sein zweites Las-Vegas-Engagement im Februar 1970 gab Elvis Presley 6 Konzerte im Houston Astrodome in Texas, mit denen er erneut Zuschauerrekorde brach und die den Auftakt zu einem Tourneemarathon durch die Vereinigten Staaten bildeten, der bis zu seinem Tod im August 1977 nicht abriss.

Einen guten Einblick in eine solche Tournee der frühen siebziger Jahre gibt die MGM-Konzertdokumentation Elvis on Tour von Robert Abel und Pierre Adige aus dem Jahr 1972.

Die Elvis Presley Show beinhaltete keinerlei Tanzeinlagen oder aufwändige Effekte, sondern wurde ganz von Presleys Persönlichkeit und seiner Performance – gestützt durch die Backgroundmusiker – getragen.

Seine letzte Aufnahmesession absolvierte Presley zuhause – und zwar im Jungle Room, der seinen Namen aufgrund seiner ungewöhnlichen Einrichtung hat. Die Jungle-Room-Sessions, die im Februar und Oktober 1976 stattfanden, brachten unter anderem Moody Blue, Hurt, Danny Boy, Blue Eyes Crying in the Rain, Way Down und Pledging My Love hervor.

Veröffentlicht wurden sie auf den Alben From Elvis Presley Boulevard, Memphis Tennessee und Moody Blue. From Elvis Presley Boulevard, Memphis Tennessee kam auf Platz eins der Country-Charts, dicht gefolgt von einer Neuauflage der Sun Sessions auf Rang 2. Der Song Moody Blue erreichte Anfang 1977 Platz eins der Country-Single-Charts, Way Down folgte im Juni 1977.

Elvis Presley starb am 16. August 1977 im Alter von 42 Jahren auf seinem Anwesen Graceland in Memphis, Tennessee. Seine damalige Verlobte Ginger Alden fand ihn um 13:30 Uhr tot im Badezimmer. Unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit wurde der Entertainer am 18. August zunächst auf dem Forrest Hill Friedhof neben seiner Mutter beerdigt. Nachdem versucht worden war, den Leichnam des Sängers zu entwenden, erhielten die Erben eine Sondergenehmigung, Elvis und Gladys Presley Anfang Oktober 1977 im Meditationsgarten auf dem Anwesen Graceland zu bestatten.

Als offizielle Todesursache Presleys wurde im August zunächst „cardiac arrythmia due to undetermined heartbeat“ (plötzlicher Herztod, Arrhythmie) angegeben. Nach Abschluss aller Untersuchungen im Rahmen der von den Familienangehörigen privat in Auftrag gegebenen Obduktion gab das Büro des Shelby County Medical Examiner (staatlicher Leichenbeschauer) am 21. Oktober 1977 endgültig „hypertensive heart disease with coronary artery disease as a contributing factor“ als Todesursache bekannt.

Mit dieser Bekanntgabe des Büros des staatlichen Leichenbeschauers waren einige Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses in Memphis, die weitere toxikologische Gutachten eingeholt hatten, nicht einverstanden. Sie kamen zu dem Schluss, dass Presley nicht an einer Herzerkrankung, sondern infolge von Polypragmasie (d. h. Einnahme zu vieler Medikamente) verstorben war.Die Uneinigkeit zwischen Pathologen des Baptist-Memorial-Krankenhauses und dem Team des Leichenbeschauers führte zu einem Expertenstreit und juristischen Auseinandersetzungen, die sich – befeuert von hohem Medieninteresse – über fast 20 Jahre hinzogen.

Wegen anhaltender Gerüchte, dass das Büro des Leichenbeschauers Sachverhalte vertuscht bzw. den Totenschein gefälscht hatte, beauftragte das Gesundheitsamt des Staates Tennessee 1994 den unabhängigen Pathologen Joseph Davies mit einer offiziellen Untersuchung der Todesumstände Presleys.

Davies kam nach Sichtung aller Unterlagen zu dem Urteil, dass Medikamente keine Rolle bei Presleys Tod gespielt hatten und bestätigte im Großen und Ganzen die Todesursache des Shelby County Medical Examiner von 1977. Heute gehen Ärzte davon aus, dass die schwere chronische Darmerkrankung Presleys, die auf Morbus Hirschsprung deutete und deretwegen der Entertainer schon lange in Behandlung war, mit dem plötzlichen Herztod in Zusammenhang stand. (wikip.)

ELVIS THE PELVIS

Elvis Presley Suspicious Minds Live in Las Vegas 1970

https://www.youtube.com/watch?v=Wb0Jmy-JYbA


Er war schon für seine Zeit außergewöhnlich. Zumindest anfangs. Später hat er sich meiner Meinung nach zu Gunsten einer Filmkarriere verkauft und seine Ursprünglichkeit verloren. Seine Lieder gingen immer mehr Richtung Schnulze und er entwickelte sich immer mehr von einem Bad Boy zu einem Sonnyboy.


ninanewpart9  22.07.2019, 16:24

Er war nie außergwöhnlich, er hat Schwarze Musik kopiert. Da stand er immerhin dazu. Man mochte im Rassitischen Amerika schwarze Musik - aber die soll bitte ein Weißer Musiker vortragen.

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BadWolf27  22.07.2019, 16:25
@ninanewpart9

Ich meine seine Bühnenshow, nicht unbedingt die Musik. Das, was er auf der Bühne gemacht hat, hätte sich kein Schwarzer getraut.

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ninanewpart9  22.07.2019, 16:26
@BadWolf27

In den 1950igern hätte sich ein Schwarzer in den USA besser nichts getraut..

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Ich bin zwar kein Fan von Elvis aber studierter Musiker und kann nur sagen, dass man sich bei solche Künstlern immer genau ansehen muss, was sie eigentlich gemacht haben. Überbewertet in welcher Hinsicht? Er war der King und das stimmt nicht? Die Beatles nannten ihn ihr Idol. Deren Musik war extrem wichtig und schon insofern verdient Elvis schon eine besondere Ehre. Zudem muss man sich mal anhören wie viel Rock'n Roll Musiker sich damals und heute noch an seinem Stil orientieren oder davon geprägt oder beeinflusst sind. Sehr viele bzw. halte ich für möglich, dass er da gar nicht wegzudenken ist. Auch da gewinnt er an Relevanz. Wie viele Künstler in der Musik können sagen derartig prägend gewesen zu sein? Wenige! Also die Tatsache, dass er seine Lieder nicht selbst komponierte schmälert zwar sein eigenes künstlerisches Schaffen aber nicht seinen Einflussnahme in der Musik. Ich würde eher sagen, die Komponisten und Arrangeure hinter Elvis sind unterbewertet und verdienen mehr Aufmerksamkeit, dennoch war die Interpretation von Elvis ein ganz entscheidender Teil.

Wenn ich die Kommentare vieler Andere hier lese erkenne ich auch viel Ignoranz und Ahnungslosigkeit. "Völlig überbewertet", "Er hat die Musik der Schwarzen geklaut" oder "nur Gesülze". Er hat Musik gemacht, die zeitweise wohl eher farbigen Musiker praktiziert wurde, aber warum soll er diese Musik denn nicht machen dürfen? Sie gehört den Schwarzen und ein Weißer darf das nicht? Er hat diese Musik entscheidend beeinflusst und andere Musiker inspiriert.. die Hautfarbe ist dabei erstmal vollkommen irrelevant. Später kamen vielleicht schwächere Songs, viele Balladen, meinen Einige. Andere sagen auch er hätte sich weiterentwickelt, denn er konnte sich ja auch vom Rock'n Roll distanzieren und sich als eine Art Las Vegas Show Sänger etablieren, was bis heute etwas ist, wofür sich viele Sänger/innen erfolgreich entscheiden (s. Celine Dion, Bette Midler, Barbara Streisand, Tony Bennett) und das Beherrschen von Gesang fordert. Das stellt auch eine bemerkenswerte Stilrichtung da, wenn auch nicht mein Geschmack.

Also "überbewertet" ist ein falsches Wort bei jemanden der so prägend war. Da trifft doch nun eher auf Justin Bieber oder Lady Gaga zu. Justin B. ist weder ein herausragender Sänger noch ein Komponist oder Interpret sondern mehr sowas wie ein tanzendes und trällerndes Model mit Songs die mit gleichtbetitelter Stilistik verschwimmt und unsichtbar wird. Lady Gaga kann zwar singen, interpretieren und komponieren aber einen Oscar für ein mittelmäßiges Lied mit viel Geplerre, das an Stelle von Gefühl steht und innerhalb einer durchschnittlichen Hollywoodgeschichte, ein Remake, das schon 4 Mal neuverfilmt wurde und wo sie nur ihren eigenen Erfolgsausstieg in die Filmszene setzt? Das ist doch Überbewertung vom Feinsten und das auch noch durch Auszeichnung von alles übersteigenden Narzissmus. Man höre sich den Schlusssong von "A Star is born" an... das ist doch "I believe I can fly". Also über Elvis mache ich mir in der Richtung weniger Gedanken...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Naj, das ist aber nei andern Musikern auch nicht anders. Siehe MJ. Wenn das Musikvideo zu Thriller nicht gewesen wäre........, dann wäre das nichts weiter als Radiomusik, die auch mal in der Disko gespielt wird. ?

Aber egal, der Mann hat seine Anhänger gehabt und hat sie auch immer noch. Das gleiche gilt für Elvis und Co.

Da ist diese eine Person, mit diesem besondere Kick, dem die Leute einfach massenweise verfallen.

Vielleicht liegt es auch am eigenen Charakter oder Gruppenzwang?

Ich z.B. war zwar Fan von einer bestimmten Gruppe,aber nie so richtig heiß darauf, das ich mein letztes Hemd geben würde. Ich habe mich auch nie in einen Künstler oder Künstlerin verliebt. (Und das kann ich mir bei anderen Fans gar nicht erklären.)

Im Gegenteil. Ich traue mich auch zu sagen: Nee, Kinder, so nicht. Dafür bekommt ihr kein Geld von mir.

So wie ich weiß, war er der erste "Weiße" der mit schwarzer warmer Stimme sang.
Sehr gut bei seinen ruhigeren Songs zu hören. Bekannt dazu war sein Hüftschwung, der die Frauen reihenweise in Rage brachte, zu damaliger Zeit skandalös, :-)

Noch bis weit in die 70er Jahre, standen die Musiker und Sänger mehr oder weniger unbeweglich auf der Bühne.

https://www.youtube.com/watch?v=OkATTrmyF1M

Wenn man so will sind alle bekannten Stars überbewertet, den es gibt wesentlich spannendere Künstler mit mehr Können in unbekannteren Bereichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre