Ist Elektrotechnik als Selbststudium möglich?
Also erstmal will ich sagen, dass ich mich seit vielen Monaten OHNE ERFOLG mit der E-Technik auseinandersetze.
Ich will nicht sagen, dass ich dumm bin, denn vieles z.B. aus dem Bereich der Informatik und Mathematik habe ich mir selbst beigebracht und es sprechen weitere Gründe für eine gewisse Intelligenz.
Aber bei der E-Technik versagt bei mir einfach jedes Buch, jedes Video, jedes Tutorial was ich bisher durchgearbeitet hatte.
Jeder Autor geht im Prinzip auf die gleiche Weise vor und ohne ein Zusammenhang oder Beispiel wird gleich die eine Formel nach der anderen aufgestellt.
Sogar wenn man ein Zusammenhang aufgestellt wird, widerspricht sich das in meinen Augen.
Z.B. das folgende Zitat: „Die Kapazität gibt an, wie viel Wasser bzw. Strom maximal ins Becken passen z.B. 1,8 Ampere die Stunde“
Anstatt die Menge anzugeben, kommt der Autor mir mit einer Menge je Zeiteinheit. Was ich einfach nicht nachvollziehen kann.
Ich frage mich, wie es überhaupt jemand auf der Welt geschafft hat, sich diese Lehre anzueignen.
Nun ja, ich würde sehr gerne mal von Elektrikern oder E-Technikern die sich diese Lehre selbstständig angeeignet haben wissen, mit welchen Mitteln und auf welcher Art sie das getan haben.
Und ob das so ohne Lehrer überhaupt
möglich ist. Ihr seid für mich alle Genies, ehrlich.
P.s. Falls die Frage aufkommt, wieso ich mich damit quäle.
Mir macht es irgendwie trotzdem Spaß, auch wenn ich bisher kein Erfolg gehabt habe. Ich möchte aber eigentlich nur AVR Mikrokontroller Programmieren lernen, tja, was mann so alle in Kauf nehmen muss :/
4 Antworten
Wenn du Zusammenhänge verstehen willst, brauchst du mehr Physik dahinter, gerade Grundlagenphysik und insbesondere Elektrostatik und Elektrodynamik. Da lernst du zum Beispiel, dass Ampere die Einheit des Stroms ist und Ampere mal Stunde (das steht vermutlich in deinem Beispielzitat) eine Einheit der Ladung.
Neben Büchern gibt es auf Youtube gerade von amerikanischen Universitäten oft ganze Vorlesungen, die ganz gut sein können. Aber man studiert natürlich auch nicht umsonst mehrere Jahre am Bachelor Elektrotechnik.
Hmm... also Elektrotechnik ist ein sehr weites Gebiet - und wie schon richtig festgestellt wurde, dauert auch ein Studium eine gewisse Zeit. Dazu gehören sehr viele Stunden, mit denen man sich damit beschäftigt... Ansonsten sehe ich den Vorteil von Studium vs. Selbststudium in dem nachfragen können, falls man etwas nicht verstanden hat.
Aber die Frage ist, was du eigentlich möchtest. Für Elektronik zum Beispiel gibt es einfache Einstiege (ich hatte als 10 Jähriger Elektronikbaukästen, mit denen man einfache Transistorschaltungen gebaut hat) mit einer Handvoll Regeln kann man schon sehr viel machen - vor allem mit Operationsverstärkern und Mikrocontrollern. Dazu braucht man (meiner Ansicht nach) kein Verständnis dafür, wie und warum sich Halbleiter so - und so verhalten, wie sich elektrische Felder verhalten/ ausbreiten... bis hin zu den Maxwellgleichungen...
Das fand ich zwar im Studium mal interessant zu erfahren, aber ist oft bei Elektronik im Detail nicht notwendig. - Da lässt sich oft mit Vereinfachungen arbeiten. (Es sei denn, du hast Probleme mit EMV, dass andere Geräte deine Schaltungen stören... dass ein LED Streifen noch leicht glimmt, obwohl er abgeschaltet ist... Dann braucht man wieder Detailwissen)
Ein Beispiel: Im ersten Semester haben wir z.B. auch mit komplexer Rechnung angefangen und Spulen und Kondensatoren betrachtet, Hoch- und Tiefpässe damit berechnet, ohne zu wissen, was wir (mathematisch) damit eigentlich tun (Laplacetransformation, DGL aufstellen). Und auch das hat brauchbare Ergebnisse geliefert.
Ein paar wichtige Basics in Physikbüchern der Mittelstufe (ganz einfacher Stromkreis) und Oberstufe (Kondensatoren, Ladung berechnen... Q=C*U...) erklärt und einfache Grundschaltungen z.B. auf mikrocontroller.net, Elektronik-Kompendium, Material zur Amateurfunkprüfung. Für manches ist vielleicht auch ein Lehrbuch für Ausbildung hilfreich.
Falls dich wirklich die physikalische Seite interessiert, wird es natürlich schon ein wenig schwieriger... aber wie gesagt, das erfordert auch ein anderes Denken/ Herangehensweise als Elektronik. Da könntest du es mit Büchern aus den ersten Semestern Studium probieren, z.B. "Grundlagen der Elektrotechnik".
Naja erstmal ganz klein anfangen.
Lern erstmal was Elektrotechnik ganz genau überhaupt ist. Nur gut in Physik und Mathe zu sein und IT Kenntnisse zu haben reicht nicht du musst erstmal ein Gefühl dafür bekommen.
Guck dir yt Videos über Elektrotechnik an mehrmals und öfter irgendwann verstehst du dann Elektrotechnik besser glaub mir das dauert aber lange schließlich ist Regelstudienzeit für Elektrotechnik 3,5 Jahre, und viele verlängern nochmal zusätzlich auf 4 Jahre also das dauert schon ist sehr komplex und schwierig.
Du kaufst dir dazu ein gutes Lehrbuch mit Übungsbeispielen:
https://www.amazon.de/Elektro-Aufgaben-1-Gleichstrom-Helmut-Lindner/dp/3446420703
You Tube ist der falsche Weg - das wird nichts...
Anfangs muss jeder Neuling im Studium erst mal 1-2 Semester lang alle Varianten von Widerstandsnetzwerken berechnen können. Das ist zwar inhaltlich sinnlos, festigt aber die Sicht auf Größen wie Strom, Spannung und Widerstand sowie die Kirchhoff'schen Gesetze.
Du kannst diese harte Knochenarbeit nicht einfach überspringen. Ich denke, man ist im Selbststudium auch nicht hart genug zu sich selbst: Im Studium an der Uni oder Schule stehst du unter Erfolgszwang um zu überleben; ohne Druck neigt man vermutlich allzu schnell zu sagen, dieses oder jenes wäre vielleicht eh nicht so wichtig und überspringt es erst mal.