Ist eine Hausratsversicherung sinnvoll?
Hallo Leute,
wie ihr vielleicht wisst, nehmen die Einbrüche in Deutschland zu. Und ich lebe in einem Haus, das m.M.n auch nicht die beste Verkabelung in Sachen Strom und so besitzt (keine Ahnung, ob ich das verständlich ausgedrückt habe, jedenfalls habe ich oft Angst vor Überspannungen, auch wenn nie was passiert ist). Oder höherer Gewalt, Gewitter und so.
Ich arbeite an meiner Workstation und bin aktuell dabei, mich selbstständig zu machen. Ich überlege, mir eine Hausratsversicherung zuzulegen, für den Fall der Fälle. Ich habe ein gewisses Sicherheitsbedürfnis, denn ohne meine Elektroartikel wäre ich wirklich aufgeschmissen.
Wie sinnvoll ist eine Hausratsversicherung? Das Haus misst etwas mehr als 100 qm auf 2 Stockwerken. Ich habe auch schon gehört, dass Versicherungen sich gerne mal quer stellen, deshalb bin ich zwiegespalten.
7 Antworten
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Vieles wurde Dir schon erklärt. Aber ein paar Hinweise möchte ich noch geben.
1. Elektronik: Zumindest die Workstation solltest Du mit einer USV (z. B. APC) absichern. Die Dinger kosten nicht wirklich viel, sorgen aber bei einem kurzzeitigen Stromausfall und plötzlichem wieder Einschalten, dass einerseits der Ausfall zuverlässig überbrückt wird und die auftretende Spannungsspitze nicht bei der Workstation und den sonstigen angeschlossenen Geräte ankommt. Was nützt Dir eine Hausrat- oder Elektronikversicherung allein, wenn Deine wertvolle Arbeit hinüber ist.
2. Wir hatten gerade einen Fall in einer Mietwohnung. Wasserschaden durch verstopften Abfluss. Einige Küchenschränke wurden beschädigt. Unsere Haftpflichtversicherung (Vermieterhaftpflicht) wird für den Schaden eintreten, aber erst in der zweiten Stufe. Meldet der Mieter den Schaden seiner Hausratversicherung, wird diese die beschädigten Teile der Küche zum Neuwert ersetzen. Danach nimmt die Hausratversicherung bei unserer Haftpflicht Regress. Würde direkt über die Haftpflicht reguliert, gäbe es Ersatz nur zum Zeitwert.
3. Bei einem Haus könnte durch ein Feuer schnell der ganze Hausrat ruiniert sein. Wie viel käme auf einen Schlag auf Dich zu? Hättest Du nur eine kleine Wohnung mit gebrauchten Möbeln und auch sonst nichts wirklich Wertvolles, würde ich auch dazu raten, sich die Notwendigkeit ganz genau zu überlegen.
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Je nun.
In Deutschland herrscht generell eher eine wahnhafte Vorstellung vor, man müsste sich für alles und jedes zwanghaft absichern. Im Endeffekt sollte man sich m.E. vor dem Abschluss von Versicherungsverträgen immer zwei Fragen stellen:
a) Wie hoch ist das potentielle Schadensrisiko und
b) kann ich es mir leisten, das notfalls selbst zu zahlen?
Versicherungen braucht man für essentielle Lebensrisiken, deren Haftungs- bzw. Schadenshöhen unkalkulierbar sein können. In diese Kategorie fällt zum Beispiel die private HP-Versicherung, die zu den billigsten Versicherungen überhaupt gehört - und die trotzdem weitaus nicht jedeR hat.
Eine HR Versicherung wird immer dort interessant, wo der Hausrat (und dazu zählen eben auch Einrichtungsgegenstände, Kleidung, Elektrogeräte etc.) nicht gerade nur aus Kartons und Kisten besteht. Denn wenn man mal nüchternen Auges durch die eigene Wohnung schreitet und beginnt, aufzurechnen, was es einen kosten würde, alles, was man sieht, neu anzuschaffen, dann landet man schnell bei hohen 5-stelligen Summen. Und da wären Antiquitäten oder Kunstgegenstände längst nicht enthalten (die man sowieso separat versichern müsste).
Eine HR erstattet zum Beispiel (das ist tatsächlich mWn sogar der häufigste Fall) die Kosten für Wasserschäden an der Einrichtung. Das ist nämlich - wenn sich kein Verursacher finden lässt - Sache des Mieters respektive Eigentümers. Die Gebäudeversicherung des Hauses deckt solche Schäden nicht.
Die Kalkulation der Prämie geht seitens des VR von einem Durchschnittswert je m² Fläche aus; ob das im Einzelfall zutrifft, ist fallabhängig. Und: Die Versicherungen haben hier erhebliche Unterschiede in Art und Umfang der versicherten Leistungen. So sind beispielsweise Elektrogeräte manchmal gar nicht, meistens nur bis zu einer relativ niedrigen Gesamtsumme versichert; da muss man dann nachbessern vor Abschluss. Ich würde hier - insbesondere dann, wenn man mit derartigen Vertragswerken noch keine große Erfahrung gesammelt hat - immer den Gang zum unabhängigen Versicherungsmakler empfehlen. Ja, der kostet Honorar, dafür berät er aber gesellschaftsunabhängig.
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Eine Hausratsversicherung ist immer sinnvoll, wenn man irgendeinen Besitz sein eigen nennt. Elektronikversicherungen sind aber nicht immer incl. da muss man die Bedingungen genau studieren.
Überspannungsschäden sind aber eher selten, wenn man mit einem Computer arbeitet ist der wirtschaftliche Schaden aber womöglich grösser als der Wert des Gerätes. Da wäre ein Überspannungsschutz mal die erste sinnvolle Investition.
z.B. sowas:
Wie ihr wisst nehmen die Einbrüche in Deutschland zu .. nein, weiss ich nicht.
Tatsächlich sind die Zahlen historisch niedrig, halb so viele wie noch vor 10 Jahren. Aktuell ein Anstieg nach der Corona-Zeit, als alle zuhause waren, ist logisch aber keine Trendumkehr. Jetzt sind wir immer noch niedriger als im Vor Corona Jahr 2019
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Die Frage, ob das Geld nicht besser in Überspannungsschutz zu investieren wäre, ist triftig. Ich würde noch ergänzen - sowie in eine off-site Backuplösung (Cloud).
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Danke dir. Da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt, das war eher mein aktueller Eindruck, weil bei uns in der Gegend die letzten 2 Jahre wirklich viel eingebrochen wird.
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Eine Hausratversicherung gehört neben der Privathaftpflichtversicherungen eigentlich zu den Basics, die man haben muss.
Ich arbeite im technischen Bereich bei einer Hausverwaltung und bin da u.a. für das Schadenmanagement verantwortlich. D.h. gibt es einen Wasser- oder Brandschaden, bin ich vor Ort und organisiere die Instandsetzung.
Ich habe leider nun schon etliche Fälle erleben müssen, in denen ein Mieter aufgrund eines Schadens sein ganzes Hab und Gut verloren hat, weil er keine Versicherung hatte. Je nach Haushalt können da gern mal Vermögenswerte von 50.000 EUR oder mehr zustande kommen.
Zuletzt hatte ich einen Mieter, dessen gesamte Wohnung durch einen Abwasserschaden "abgesoffen" war. Da stand die Schei**e teilweise 5 cm hoch in seiner Wohnung. Aus Kulanz haben wir die Container für die Entsorgung gezahlt.
Stell Dir vor, dass Du dir über die Jahre einen gewissen Luxus erkauft hast, dann schlagartig alles verlierst und alles nur deswegen, weil Du zu geizig warst, für ca. 3 EUR im Monat eine Hausratversicherung abzuschließen.
Die Hausratversicherung zahlt übrigens auch die externe Unterbringung in einem Hotel o.ä. wenn das Haus unbewohnbar wird.
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Eigentlich ist es normal dass man so eine Versicherung hat.
Ich habe eine Haus und Hausratsversicherung. Die Haus Versicherung deckt alle Schäden ab die am Haus selber entstehen. z.b. Sturmschäden etc. Bei einem Sturm hat es einen Baum vorm Wald vor uns umgeworfen und der ist auf unseren Gartenzaun + Griller gefallen - Kosten hat die Versicherung übernommen.
Die Hausratsversicherung deckt grob alles ab was im Haus ist. z.b. ist mir beim Kühlschrank putzen eine Ablageglas runter gefallen. Die Versicherung hat ohne murren eine neue bezahlt. Meine Schwester hat es eine Glasabdeckung vom Herd zerfetzt, da sie unabsichtlich den Herd angemacht hat. Die Splitter waren in den Küchenkästen und im Boden. Den Schaden hat auch die Versicherung übernommen
Eine Versicherung in der hat ist bei mir Pflicht
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vielleicht findest du einige Fälle die schon passiert sind wo die Versicherung eingesprungen ist
gibt immer wieder Kleinigkeiten
2 Fälle von mir habe ich dir z.b. schon genannt die mir persönlich passiert sind
ein paar weitere:
Beim Umzug ist mir ein Spiegel runter gefallen. Die Versicherung hat den bezahlt
Bei einem Sturm hat es mir die Kaffemaschine runter geworfen (Fenster hat die runter geschlagen). Dazu ist die Tür zu gekracht und das war eine alte Tür mit Glasfenster. Das Glasfenster ist zersplittert. Kaffee Maschine + neues Glas hat die Versicherung bezahlt
Theoretisch hätte ich ein paar Kleinigkeiten auch noch melden können. Z.b. Wenn ist mir eine 20 € Glaskaraffe runter gefallen beim abtrocknen. das hätte wahrscheinlich auch die Versicherung bezahlt. Solche Kleinigkeiten melde ich aber nicht mal da ich es mir auch nicht mit der Versicherung vertun will. Derzeit sind sie sehr kulant und drücken auch mal ein Auge zu . z.b. beim Spiegel und dem Umzug - der ist mir im Lift umgefallen und kaputt gegangen. das ist eigentlich außerhalb der Wohnung... mein Versicherungsvertreter hat mir dann den Tipp gegeben, dass ich einfach im Schadensbericht angeben soll, dass mir das in der Wohnung passiert ist - dann bezahlt es auch die Versicherung...
Und mit der Glasschreibe und der Tür. Die Tür hatte eine kleine Delle und mir wäre eine Tür ohne Glasfenster lieber gewesen. (wegen Kind). Das hat die Versicherung leider nicht bezahlt da nur das Glas versichert war (obwohl Tür billiger gewesen wäre als Glasfenster). Habe dann ein Budget von damals 300 € bekommen, bin zu einem Glaser hin und habe mir ein voll schönes Glasfenster rein machen lassen - hab die 300 € dann voll ausgeschöpft. Neue Tür hätte 150 € gekostet... Vorher hatte ich ein altbackenes so, bräunliches Glasfenster drinnen wie man es halt vor 30 Jahren hatte - nun ein schönes modernes Glasfenster. Durch den Unfall habe ich also sogar eine schönere Tür bekommen :-)
Sehe ich eigentlich auch so. ich muss nur meinen Vater davon überzeugen, der immer etwas in "Ach, das brauchen wir nicht" Manier unterwegs ist. Vielen Dank!