Ist ein Kind für Moslems auch nach der christlichen Taufe noch ein Moslem?
Situation: Mutter Deutsch und Christin, Vater Türkisch und Moslem
Die Mutter hat das Kind katholisch taufen lassen, ohne dass der Vater das mitbekommen hat.
Der Vater geht also noch davon aus, dass das Kind Moslem ist, richtig? Weil im Islam die Kinder automatisch die Religion ihres Vater haben.
Wenn er erfährt, dass er christlich getauft wurde, ist das Kind dann auch für die Moslems ein Christ, oder wird es für immer Moslem bleiben?
13 Antworten
"Die Eltern sind in der Tat nicht verheiratet." schreibst du. Damit klärst sich alles.
Die Mutter ist somit allein-erziehend und kann alleine entscheiden, wie das Kind zu erziehen ist.
Sie trägt die Konfession des Kindes in amtliche Unterlagen ein, beispielsweise beim Schul-Eintritt.
Die allein-erziehende Mutter hat das alleinige Entscheidungsrecht.
Das Gesetz spricht von "Eltern", die es hier nicht gibt.
Das Problem ist ja folgendes:
Wenn ein Kind christlich getauft wird, gehört er eben einer der Religionsgemeinschaften an.
Ob dieses Kind dann später christlich erzogen wird, also Erstkommunion und Firmung, bzw Konfirmation, oder auch nicht, ergibt sich von selbst.
Ab einem Alter von 14 Jahren kann es dann selber entscheiden, ob es weiterhin dieser Religionsgemeinschaft angehören will oder auch nicht.
Wer aber in einen muslimischen Kulturkreis hineingeboren wird, bekommt mittels Beschneidung sogleich den Stempel "Muslim" aufgedrückt und für das ganze Leben gebrandmarkt.
Eine Abkehr ist praktisch kaum möglich und wird - wie es der Koran bestimmt - mit dem Tod bestraft....
Die Taufe ohne Zustimmung des Vaters war nicht rechtens!
Gesetz über die religiöse Kindererziehung KErzG:
§ 3(1) Steht dem Vater oder der Mutter das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen, neben einem dem Kind bestellten Vormund oder Pfleger zu, so geht bei einer Meinungsverschiedenheit über die Bestimmung des religiösen Bekenntnisses, in dem das Kind erzogen werden soll, die Meinung des Vaters oder der Mutter vor, es sei denn, daß dem Vater oder der Mutter das Recht der religiösen Erziehung auf Grund des § 1666 des Bürgerlichen Gesetzbuchs entzogen ist.
(2) Steht die Sorge für die Person eines Kindes einem Vormund oder Pfleger allein zu, so hat dieser auch über die religiöse Erziehung des Kindes zu bestimmen. Er bedarf dazu der Genehmigung des Familiengerichts. Vor der Genehmigung sind die Eltern sowie erforderlichenfalls Verwandte, Verschwägerte und die Lehrer des Kindes zu hören, wenn es ohne erhebliche Verzögerung oder unverhältnismäßige Kosten geschehen kann. Der § 1779 Abs. 3 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs findet entsprechende Anwendung. Auch ist das Kind zu hören, wenn es das zehnte Lebensjahr vollendet hat. Weder der Vormund noch der Pfleger können eine schon erfolgte Bestimmung über die religiöse Erziehung ändern.
Der Vater hat auch ohne Sorgerecht sein Einverständnis zur Taufe zu geben!
Was die Kindsmutter (wird ja wohl die gleiche sein, die sich über die Kinderfotos echauffiert) abzieht, ist das allerletze!
Das trifft alles allerdings nicht zu, da der Vater die Vaterschaft zum Zeitpunkt der Taufe noch gar nicht anerkannt hat und mit dem Kind nichts zu tun haben wollte.
Was zieht die Mutter denn schlimmes ab?
Unterstützt die Beziehung zwischen Kindsvater und Kind, wo es geht. Drängt den Kindsvater aber zu nichts.
Frage mich, woher du irgendwas wissen solltest. Aber scheinbar weißt du ja nichts darüber, tust aber so. Hä?
In Deutschland ist es das, was im Standesamt eingetragen ist. Demnach dürfte es ein Christ sein.
Der entscheidende Punkt ist nicht, was jemand "für einen anderen", hier also den Vater ist, sondern was der Betreffende selbst für einen Glauben annimmt und ob er ihn lebt.
Wenn das Kind getauft wurde, aber bespielsweise nicht im christlichen Glauben erzogen wird, dann ist es auch kein Christ, egal was im Kirchenbuch über eine Taufe steht.
Wenn das Kind dagegen christlich sozialisiert wird (Erstkommunion, Firmung usw.), dann sieht es anders aus.
Ob das Kind für Moslems als Moslem gilt, ist Auslegungssache. Nach den ältesten Suren des Koran gelten Juden und Christen auch als Muslime. Aber das ist eine sehr weitgefasste Interpretation, die wohl nur wenige teilen.
Ein Blick in das Gesetz über die religiöse Kindererziehung wird dir zeigen, dass du mit dieser Annahme falsch liegst.