Ist dieser Gusseisen Heizkörper noch zu retten?

Roststelle - (Rost, Heizkörper, Altbau) Roststelle - (Rost, Heizkörper, Altbau)

3 Antworten

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Das sieht schlimmer aus als es ist! die haben sehr viel Material ;-) Der Rost muss gründlich runtergeschliffen, mit Rostumwandler behandelt und überlackiert werden dann geht das wieder. Im Allergrößten Notfall, und den sehe ich hier nicht, ist dieses Anschlussstück auswechselbar.


Zaubersterni  24.09.2015, 14:11

Hmmmm, komisch,denn bei uns waren alle 3 Heizkörper nicht mehr zu retten... sie sahen genau so aus.

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Spezialwidde  24.09.2015, 14:13
@Zaubersterni

Der hier ist aber zu retten! Dann schraubt man eben wie gesagt im Notfall das verrostete Anschlussstück heraus und tauscht es! Die meisten Gas, Wasser, Sch...-Firmen haben auf sowas schlicht keine Lust bzw wollen nicht nach solchen Ersatzteilen suchen

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Mal ganz ehrlich: Was willst Du mit diesem nostalgischen Stück???

Hau wech das Teil!

Das Ding sorgt mit viel zu viel Warmluft für Auffeuchtungen, erhöhte Schimmelgefahr an den Aussenwänden und hohe Heizkosten!

Nun fragt sich wahrscheinlich jeder zweite Leser, ob Onki73 die falschen Pillen eingeworfen hat... ich weiß. ;-)

Der Hintergrund ist aber einfach erklärt:

Der Warmluftanteil der Heizung steigt nach oben zur Zimmerdecke. Dort kühlt die Warmluft an der Aussenwand ab und sinkt vor der Aussenwandoberfläche nach unten. Kühlt Luft aus, sinkt in ihr das Wasserdampfaufnahmevermögen der Luft, die rel. Luftfeuchte steigt, die Luft wird also feuchter. Diesen höheren Feuchtewert übernimmt die Wandoberfläche und leitet die Feuchte ins Wandinnere. Die Wand feuchtet dadurch auf. Feuchtere Wandbaustoffe leiten die Wärme aber besser - die Heizkosten steigen.

Der Wärmestrahlungsanteil der Heizung erwärmt Oberflächen direkt und lässt die Luft kalt. Trifft kalte Luft auf eine warme Fläche, so erwärmt sich die Luft daran. Wärmer werdene Luft bekommt ein größeres Wasserdampfaufnahmevermögen. Die rel. Luftfeuchte sinkt damit, die Oberfläche wird getrocknet, bzw. trocken gehalten. Geschieht das vor der Wandoberfläche, so wird die gesamte Wand getrocknet, der Dämmwert steigt, die Heizkosten sinken.

J.S. Cammerer hat den Zusammenhang zwischen Wandfeuchte (Ziegelstein) und Dämmwert schon vor Jahrzehnten untersucht. Die Ergebnisse kann man googeln. Bei linear ansteigender Wandfeuchte sinkt der Dämmwert parabelförmig ab! D.h. die bei den ersten Feuchteprozenten geht schon der meiste Dammwert flöten. Von daher ist es nicht nur wichtig, die Wände trocken zu halten, nein, es ist sehr wichtig, die Wände knochentrocken zu halten!! Von trocken zu knochentrocken ändert sich nämlich der Dämmwert noch einmal erheblich! Daher wird Dämmung bei einem hohen Wärmestrahlungsanteil im Raum sogar überflüssig, weil die (alten) Wände plötzlich wieder super dämmen.

So stehen Warmluft und Wärmestrahlung mit ihrer Wirkung auf den Raum im Gegensatz. Die Frage ist nun, was der Bewohner sich wünscht.

Für geringere Heizkosten, knochentrockene Wände und warme Wandoberflächen, sollte auf viel Wärmestrahlung im Raum wert gelegt werden. Wer es kühl, feucht und auch ein wenig schimmlig mag und auch etwas höhere Heizkosten vertragen kann, der ist mit viel Warmluft im Raum gut beraten.

Bei den Heizkörpern liefert nur der Heizkörper Typ 10 (die einfache Heizplatte) einen Wärmestrahlungsanteil von über 50%. Diese Dinger hat der kluge Ossi übrigens zur Energieeinsparung massenhaft in den ostalgischen Plattenbauten eingebaut. Alle anderen Heizkörper, auch der alte Guß- oder Gliederheizkörper liegt beim Anteil an Wärmestrahlung deutlich unter 50%, womit die Heizkosten unnötig erhöht werden.

Der häufig verbaute Heizkörper Typ 22 hat nur einen Wärmestrahlungsanteil von ca. 25% und ist damit eine gute Warmluftschleuder. Der Bewohner wundert sich dann über kalte Füße und Schimmel an der Scheuerleiste...