Ist die Schweiz militärisch echt schwer einzunehmen oder einfach uninteressant?
17 Stimmen
14 Antworten
Beides trifft zu.
Im letzten Weltkrieg wäre es nicht einmal nötig gewesen die Schweiz militärisch anzugreifen um sie zur Aufgabe, zur Kapitulation zu bringen.
Als von den Achsenmächten und von Vichi - Frankreich umgebenes Binnenland hätte man lediglich alle Grenzen dicht machen müßen und eine Flugverbotszone zur Vermeidung von Versorgung aus der Luft lange genug aufrecht erhalten.
Irgendwann sind die letzten Brennstoffreserven für Fabriken und Fahrzeuge aller Art aufgebraucht, man fällt ins vorindustrielle Zeitalter zurück. Irgendwann ist das letzte Rohmaterial zur Eigenerzeugung von Industriegütern verbraucht, Die Schweiz hat keine nennenswerten Kohle, Erzvorkommen und nach 5 bis 10 Jahren ohne jeglichen Import bitten sie darum sich ergeben zu dürfen.
Ich würde sagen, beides. Die Schweiz führt seit langem diese doppelte Strategie:
- Nützlich sein für andere Länder durch faire Handelsbeziehungen und gute Dienste.
- Selbstverteidigung.
Die Selbstverteidigung besteht nicht so sehr in der militärischen Kraft. Mindestens so wichtig ist, dass es für einen Angreifer kaum möglich wäre, die Schweiz zu kontrollieren. Da kann man nicht einfach so mal die Regierung durch eine andere ersetzen und alle laufen dieser neuen Regierung nach. Wenn jemand dies versuchen würde, gäbe es spontan in jedem Dorf einige Guerillakämpfer, die die neu eingesetzte Regierung boykottieren. Das würde über Jahrzehnte nicht aufhören. Schweizer wollen mitbestimmen. In dieser ganzen Zeit wäre der Handel gestört. Der Schaden wäre für den Angreifer viel grösser als der Nutzen.
Strategisch interessant ist der Flughafen Kloten, ein Topflughafen mitten in Europa, aber nicht in einem Nato-Land.
Es ist eine Mischung aus Beidem. Die Schweizer fahren schon lange eine Strategie der Wehrhaftigkeit auf eigenem Territorium.
Daher ist es für jeden Aggressor nicht sinnvoll dort einzufallen. Oder anderes gesagt der Blutzoll ist, für Das was man dort bekommen kann, zu hoch.
Beschäftige dich mal mit dem Schweizer Réduit oder schau dir mal in den YT-Kanal von Made by Tschanz, der beschäftigt sich mit dem Thema.
Übrigens hat die Schweiz ein Militärbudget von nur rund 5 Mrd. CHF und schon 150 Jahre keine militärische Auseinandersetzung mehr gehabt. Die können also nicht Alles falsch machen.
Beides ist nicht ausschlaggebend gewesen, wenn der Zweite Weltkrieg einmal dazu herangezogen werden soll.
Es gab Pläne welche die Schweiz betraf, aber sie zu überfallen war niemals ein Thema, erstens ist sie kooperativ mit den Nazis gewesen und dann war sie die Bank und auch Einkäufer in der Welt fuer wichtige Rettungsgüter und Erzen natürlich. Das sie auch heimlich als Rückzugsgebiet von den Nazis angedacht gewesen ist fuer den Fall der Fälle, davon kann auch ausgegangen werden.
Ein großes Militär würde die Schweiz wohl schon einnehmen können, aber nicht ohne Verluste. Und um diese Verluste zu rechtfertige, bietet die Schweiz wohl nicht genug Anreize. Also eine Art Mischung aus beidem, würde ich sagen.