Ist die Massentierhaltung wirklich so Schlimm?

5 Antworten

Ich denke, mit "Tiere in Biohaltung weniger leiden" triffst Du's relativ gut auf den Punkt. Bio ist sicher nicht der Weisheit letzter schluss, aber es ist auf jeden Fall ein Anfang. "Massentierhaltung" kann man so und so interpretieren: Viele Tiere / Hof oder Viele Tiere / Platz. Das muss nicht glieich sein. Ich denke aber, Du denkst an Viele Tiere / Platz und das ist immer schlecht. Es kann je nach Rahmenbedingungen schlechter oder besser sein, aber gut ist es eigenlch nie. Also wenn Fleisch, dann ist der kleine Biohof, dessen Fleisch 3 - 5 x so teuer ist, wie bei Lidl die richtige Adresse.


Veganer09  09.07.2014, 13:19

Est ist kein Anfang da in der Bio-Haltung auch Massentierhaltungen zugelassen sind, was soll daran besser sein???

Da ich etliche Betriebe kenne: Teils, teils. Kommt vielleicht auch etwas darauf an wie man Massentierhaltung definiert. Nach meiner Meinung: jede Haltung in der viele Tiere vorhanden sind.

Bio ist da oft nicht viel besser. Das große Problem bei Bio ist eben, wenn die Tiere wirklich mal krank werden wird's mit der Antibiotikagabe haarig. Man soll ja nicht so viel davon geben, aber wenn die Tierchen es brauchen muss es nun mal sein - dürfen die Biobauern aber nicht. Also: blöd für's Tier.

Dafür müssen Biobauern mit Narkose und Schmerzmittel kastrieren. Bei der Enthornung ist beides mehr oder weniger vorgeschrieben. Zumindest unsere Betriebe "zwingen" wir als TA dazu.

Bei den Betrieben die wir betreuen sind einige dabei wo es wirklich noch recht düster aussieht. Aber das sind solche die die Betriebe nicht weiter geben werden und nächster Zeit schließen werden / müssen. Und da geht es mancher Sau die nur mit zwei anderen zusammen steht oft schlechter als denen in den großen Betrieben.

Wir haben aber auch Betriebe wo es den Tieren bei weitem nicht so schlecht geht wie in so manchem Peta-Video gezeigt wird. Laufställe, Mutterkuhherden, Weidegang - da ist die Haltung vertretbar. Die Tiere dort sind gepflegt, sehr selten mal krank und machen einen wachen, neugierigen und gesunden Eindruck wenn man als Fremder in den Stall kommt. Das ist aber auch eher bei Rindern der Fall. Den Schweinen geht es meist nicht so gut. Aber auch da gibt's Betriebe die ihre Schweine raus in die Sonne lassen.

Ganz optimal ist das alles sicher nicht. Aber oft können da die Bauern auch nicht viel dafür. Es gibt viele die ihren Tieren gern mehr bieten würden, es sich aber aufgrund der Fleisch und Milchpreise (die ja immer billiger sein müssen) einfach nicht leisten können.


Nachtmahr91  07.07.2014, 20:54

*Edit: einzige Lösung: Fleisch nur von guten Betrieben kaufen, wo man sich anschauen kann wie es den Tieren geht oder auf Fleisch verzichten. Dem Bio-Logo trau ich kein Stück. Wenn man auf Fleisch verzichtet dann aber auch auf Eier und Milchprodukte - in der "Produktion" von Ei und Milch steckt kein Funken weniger Leid und Blut als in der Fleisch"produktion"

Veganer09  09.07.2014, 13:21
@Nachtmahr91
Aber oft können da die Bauern auch nicht viel dafür. Es gibt viele die ihren Tieren gern mehr bieten würden, es sich aber aufgrund der Fleisch und Milchpreise (die ja immer billiger sein müssen) einfach nicht leisten können.

Dann übt man eben solch einen Beruf nicht aus PUNKT! Entweder 'artgerechte' HAltung oder gar nichts!

Nachtmahr91  09.07.2014, 19:01
@Veganer09

Wenn das immer so einfach wäre. Viele Bauern sind schon ordentlich in die Jahre gekommen - da ist ein Berufswechsel nicht mehr so einfach drin. Die Jugend will und wird die Betriebe auch nicht übernehmen - also werden diese Ställe eh in naher Zukunft lahmgelegt.

Und gerade wenn es Betriebe sind die schon seit Generationen in der Familie sind ist ein Umbau der Ställe nicht von heute auf morgen geschehen. Und solang der Verbraucher immer weiter nach billigem Fleisch "schreit" müssen die Landwirte sich auch irgendwie durchkämpfen. Denn ganz auf tierische Produkte will die Nation eben nicht verzichten.

Ich bin definitiv auch kein Fan der Massentierhaltung - gerade auch weil ich jeden Tag damit zu tun habe. Aber ich kenne eben auch die Menschen dahinter - und die können auch nicht so einfach ihre Lebensgrundlage aufgeben.
An den schlimmern Zuständen ist der Verbraucher/Händler deutlich mehr Schuld als der Landwirt... Immer mehr und immer billiger geht eben einfach nicht.

Veganer09  21.07.2014, 17:09
@Nachtmahr91

oh ja die sind wirklich zu bedauern, ist wirklich schwierig sich mit Massentierhaltung über Wasser zu halten.Vielleicht spende ich ihnen mal Geld damit sie überleben können!

Hallo! Bio wie es sich heutzutage darstellt ist keine Lösung. Auch da geht es zunächst darum Geld zu verdienen - halt auf Kosten der Tiere. Leider ist auch Bio nicht so wie wir es haben möchten und leider gibt es auch da viel Tierquälerei. Auch da werden Kinder den Müttern entrissen und das nicht wirtschaftliche Tier entsorgt. Auch Bio ist nur besser wenn wir genau hinschauen. Mal dieses Video ansehen. Bio ist halt auch ein Wirtschaftszweig.

http://www.youtube.com/watch?v=1hUdhZoHD10

Alles Gute.

Die Massentierhaltung ist noch viel schlimmer als schlimm!!! Die Tiere leiden Höllenqualen, zusammengepfercht in viel zu kleinen Boxen ohne die kleinste Bewegungsmöglichkeit. Einfach grausam!!! Der "Schlachtvieh-Lobby" geht es nur um größtmöglichen Profit und nicht ums Wohl der Tiere. Das ist überall gleich schlimm, bei vielen auch noch viel schlimmer. Wenn die vielen Fleischesser das sehen würden wie es dort zugeht, würde ihnen sicher der Appetit vergehen. Bio-Betriebe brüsten sich damit, dass die Tiere dort artgerecht gehalten werden. Das mag bei einigen zutreffen, aber was versteht man unter artgerecht? Bei den meisten Biobetrieben stehen oder liegen die Tiere auch nur in den Ställen. Es gibt nur wenige wo ein Schwein noch Schwein sein darf, also frei auf der Wiese rumlaufen und sich im Matsch suhlen kann. Mit anderen Tieren, wie Rind, Ente, Gans, Pute, Kaninchen, usw. ebenso. Deine Mutter hat da mit der Bio-Haltung sicher recht, mit weniger leiden. Aber die Massentierhaltung ist mehr als brutal für die Tiere und dürfte eigentlich im Sinne des Tierschutzes nicht betrieben werden. Aber solange der Gesetzgeber hier nichts unternimmt (die Massenhaltungslobby ist einfach zu mächtig) wird sich hier nichts ändern. Denen könnten nur die Verbrauchen Einhalt gebieten, in dem sie das so erzeugte Fleisch nicht mehr kaufen. Aber da habe ich nur wenig Hoffnung.


SchelliBook  07.07.2014, 18:30

Ich bin da voll und ganz deiner Meinung, obwohl sich in der heutigen Zeit fast jeder Betrieb einen Bio-Titel erkaufen kann.