ist Deutschland ein Katholisches oder ein Evangelisches Land?

11 Antworten

Deutschland ist ein säkularer Staat. Allerdings gibt es eine sehr lange christliche Tradition, die man nicht ignorieren kann. Immerhin sind rund zwei Drittel der Bevölkerung in christlichen Kirchen organisiert, der größte Teil katholisch.

Es gibt aber auch ein Nord-Süd-Gefälle. Während es im Süden sehr viel mehr Katholiken gibt, überwiegen im Norden die Eveangelen.

Nach meinem Geschmack werden den Kirchen jedoch viel zu viel Rechte eingeräumt. Sie reden mit, wenn es um Ladenschlussgesetze geht, belästigen die Menschen in einigen Gebieten bei Tag und Nacht mit stündlichem Glockengeläut, verbieten Tanzveranstaltungen zu bestimmten Anlässen. Der Staat zieht für die Kirche die Steuern ein und bezahlt sogar die Gehälter der Kirchenfürsten, selbst die kirchlichen karitativen Einrichtungen werden nur zu einem geringen Bruchteil von der Kirche finanziert.

Religionsfreiheit ist eine große Errungenschaft, doch sie sollte Privatsache sein und nicht in Narrenfreiheit ausarten.

Weder noch.

Rund 26 % sind katholisch und knapp 24 % der Bevölkerung gehört zu einer evangelischen Kirche.

Rund 2 % zählen sich zu den Orthodoxen Kirchen (ohne die Flüchtlinge aus der Ukraine).

Der überwiegende Teil, nicht ganz 40 % zählen sich zu keiner Religion zugehörig.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Zum Glück ein säkulares Land, offiziell zumindest.

Leider reden die Tempelvereine viel zu viel mit. In Rundfunkräten, bei Ladenschlussgesetzen, verbieten Partys am Karfreitag und gängeln die gesamte Gesellschaft, und der Staat, also wir alle, zahlt die Bischofsgehälter weil man um 1804 was gewesen war! Und der Staat zieht die Mitgliedsbeiträge als Kirchensteuer ein. Unvorstellbar in allen anderen Ländern. Weg damit!


Guardianangel1  10.04.2023, 12:14
verbieten Partys am Karfreitag

Mein Gott,wie furchtbar!

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Bajor  10.04.2023, 12:16
@Guardianangel1

Es ist ein Eingriff der sich für ein säkulares Land verbietet, weil es um das Prinzip geht. Jeder Gläubige kann von mir aus am Karfreitag in Sack und Aschd gehen oder sich geißeln, was weiß ich, aber er hat den anderen nicht reinzureden und sie nicht zu bevormunden!

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Guardianangel1  10.04.2023, 12:20
@Bajor

Wenn die Menschen auch nur einen Funken Respekt hätten, brauchte man diese Verbot (für einen Tag) nicht.

Aber den christlichen Feiertag nutzen um an diesem Trauertag richtig Party zu machen, ist eben unterirdisch.

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BTAARMYYYY 
Beitragsersteller
 10.04.2023, 12:08

Darf ich dann auch fragen wieso in Russland erst am Januar Weihnachten gefeiert wird?

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Es leben mehr Katholiken in DE. Aber das interessiert inzwischen niemand mehr wirklich. Es gibt keinen Zwist mehr zwischen den Kirchen.


BTAARMYYYY 
Beitragsersteller
 10.04.2023, 12:09

Danke darf ich dann auch fragen wieso in Russland Weihnachten am Januar gefeiert wird?

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Pausenraum  10.04.2023, 12:13
@BTAARMYYYY

Weil die russisch orthodoxe Kirche nach dem julianischen Kalender geht und nicht die gregorianische Kalenderreform mitgemacht hat.

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Nichts davon.

Traditionell gab es seit dem westfälischen Frieden die Regel: die Konfession des Landesherrschers hatten auch seine Untertanen. Da das heutige Deutschland damals ziemlich zersplittert war in unzählige Grafschaften, Fürstentümer etc. war das sehr unterschiedlich. Später, als Thron und Altar geändert wurden und die Leute mehr umzogen oder es mehr Zuwanderung gab (im Ruhrgebiet gibt es viele kath. Kirchen, die ursprünglich im 19./Anfang 20. Jahrhundert für polnische Bergarbeiter gebaut wurden, die ins protestantische Preußen zogen).

Grob kann man sagen: Norden eher protestantisch, Süden katholisch.

Aber: neben der allgemeinen Säkularisierung im 20. Jahrhundert gab es da noch sowas wie das dritte Reich mit seinen (auch religiösen) Ideologien und die DDR, in der Glaube an Gott auch nicht gerade Staatsziel war.

Das heißt mit der Wiedervereinigung ist auch die Zahl der Atheisten gestiegen.

Plus muslimische und andersreligiöse Zuwanderung und im Gegensatz zu früher wird auch nicht mehr viel Wert drauf gelegt wenigstens pro forma in der Kirche zu sein.