Ist der Tonartwechsel zwischen Tonarten mit nur einer veränderten Note unterschiedlich harmonisch?
Liebe Musiker,
der Wechsel vom harmonischen Moll zum natürlichen Moll scheint mir harmonisch plausibler als der Übergang vom harmonischen Moll zum melodischen Moll. Aus meinem gegenwärtigen Erkenntnisstand erschließt sich mir jedoch nicht, warum dies der Fall sein sollte. Handelt es sich hierbei um eine subjektive Empfindung oder gibt es dafür eine fundierte musiktheoretische Erklärung?
Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für einen angenehmen Sonntag,
Fismoll
Ergänzung nicht mehr wichtig. Da korrigiert.
1 Antwort
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Es gibt keine Modulationen zwischen natürlichem Moll, harmonischem Moll und melodischem Moll, genauso wenig wie es Stücke gibt die, beispielsweise, in melodisch a-Moll stehen.
In "freier Wildbahn" gibt es diese strikte Trennung schlichtweg nicht (Ausnahme s. unten). Sie ist mehr didaktischer Natur, ergibt für Skalenläufe aber durchaus Sinn.
Der Tonvorrat der Grundtonart eines Stückes in Moll ist größer als der einer Durskala.
Dur: 7 verschiedene Töne
Moll: 1 2 3 4 5 6 #6 7 #7 - 9 Töne
Die alterierten Töne #6 und #7 werden situationsbedingt eingesetzt. Die #7 als Leitton braucht man für Dominanten. Die #6 gegebenenfalls für aufsteigende Skalen(ausschnitte) um die übermäßige Sekunde zwischen 6. Stufe und #7 zu vermeiden, usw.
Etwas anderes sind Stücke in natürlichem Moll aus dem Bereich der Folk-, Pop- oder Alten Musik, bzw. aus dem Jazz. Sie kommen gelegentlich vollkommen ohne die alterierte Töne aus, ich persönlich würde diese aber dann äolisch nennen.