Ist das Verbot von Namen wie z.B. "Gasthaus zum Mohren" eine spezielle Form von Whitewashing?

4 Antworten

Wenn ich mich hier mal als Schwarze Jugendliche einmischen darf?

Verbote bringen nichts. Das ist dir eine Seite.

Ein Bewusstsein für das, was Sprache transportiert, kann schon zu einem besseren Verständnis beitragen. Das ist die andere.

Einige Leute sind ehrlich bemüht, durch achtsame Sprache Ausgrenzung zu vermeiden - und merken dann nicht, wie sie auf der anderen Seite genau dies tun: Durch Sprache ausgrenzen, indem sie halt immer die „wokeste“ Spechweise pflegen und als ungebetene Bewusstseinscoachs ihre Umgebung nerven.

Das ist ein klassischer Fall von „Was siehst du den Splitter im Auge deines Gegenübers und siehst den Balken nicht in deinem eigenen“ (Jesus Christus, Zimmermann und Philosoph).

Wer sich hierdurch überfordert und gegängelt fühlt, reagiert dann mir genau so idiotischem Gegenhalten wie hier vielleicht auch der TE und ätzt gegen alles, was neue, bewusste, inklusive Sprache sein will, denn „solche Leute“, die irgend etwas hergebrachtes nicht mehr sagen wollen und auch andere bitten, das eine oder andere mal zu lassen, werden das generell als übereifrige Klugscheißer*innen (m/w/d) identifiziert, über die man nur noch undifferenziert ablästert.

Als Reaktion verständlich, aber halt schon ziemlich reaktionär und auch nicht immer klug.

Das also mal vorweg. Und jetzt zum Mohren.

Das Wort ist viel zu altmodisch, als dass ich jemals damit beleidigt worden wäre. Bis vor einiger Zeit war der „Sarotti-Mohr“ der einzige „Mohr“, den ich bewusst kannte und der ist halt ein dämliches Klischee, wie in der Werbung aber auch sonst dämliche Klischees gepflegt werden - Sprache ist nie frei von Klischees. Gerade eben habe ich „dämlich“ geschrieben um eine ohne bösen Willen daherkommende Dummheit zu bezeichnen. „Herrlich“ ist das männliche Gegenstück zu „Dämlich“ bezeichnet aber etwas ganz anderes, auch das sind Klischees, hier mal auf das Geschlecht bezogen.

Es geht also wahrscheinlich gar nicht ohne Klischees - sondern kommt auf den Zusammenhang an, ob eine verletzende Bedeutung gemeint oder mit-gemeint ist.

Zurück zum Mohren. Den kennt tatsächlich keine Sau mehr, weshalb gerade hier jede Seite das rein steckt, was sowieso gerade gesagt werden will. Die „woken“ Aktivist*innen machen ihren exklusiv-exkludierenden Cancel-Feldzug und kanzeln den armen Bischof Moritz gleich mit ab, der nun immerhin der einzige Schwarze Promi der Kirchengeschichte ist („Balthasar“ von den drei Königen ist nur Legende aber nicht historisch).

Schade um den Moritz, wenn man die ganzen „Mohren“ in Grund und Boden verdammt. Hier trifft es wirklich mal den Falschen, finde ich. Moritz ist cool, Mohren damit für mich ok.

Wenn eine Kneipe „zum Mohren“ allerdings nen Schwarzen im Logo hat, der ehrerbietig dem Weißen ein Dunkelbier reicht (oder ein Helles, soll mir Latte sein oder Macchiato) ist das Rassismus den ich nicht gerne sehe. Versteht ihr selber, oder?

Bleibt wach und lasst euch nicht ärgern!

Bis zur nächsten Deutsch- und Geschichtsstunde,

Euer Schwarzes Mädel

Woher ich das weiß:Recherche

nuulkner 
Beitragsersteller
 02.06.2022, 06:34

Coller Beitrag, vielen Dank!

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Wenn du steif und fest behauptest, dass es hier Verbote gab / gibt, wirst du das ja auch durch seriöse Quellen belegen können. Ansonsten ist es nur eine Behauptung von dir, die ganz offensichtlich provozieren soll.

Ich habe da nichts in dieser Hinsicht gefunden - es gab und gibt zwar Diskussionen zu diesem Thema, aber keine Verbote.

Im Übrigen - dieser Begriff "Mohren" ist uralt - eine Beleidigung kann ich nicht erkennen.

nein

es ist nicht existent


nuulkner 
Beitragsersteller
 02.06.2022, 04:44

Tatsächlich wurde dieser Name bereits mehrmals verboten.

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BLAEKK  02.06.2022, 04:51
@nuulkner

Warum hörst Du nicht auf das zu behaupten, ohne es zu belegen?

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Gibt es nicht. Höchsten als stille Konvention.


nuulkner 
Beitragsersteller
 02.06.2022, 04:53

Hier ist das allerdings, wenn überhaupt, eine sehr lautstarke Konvention.

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