Ist das leben ohne Vater besser?

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Ich war sehr froh, als mein Eltern sich nach langer Streiterei endlich getrennt haben. Es war die zweite Trennung und ich war auch bereits jugendlich. Daher auch nicht mehr so Elternabhängig und zu meinem Vater hatte es eh bereits einen Bruch gegeben.

Ich habe meinen Vater vor allem als abwesend in Erinnerung. Er hat viel gearbeitet. Ist morgens aus dem Haus und abends manchmal erst wieder gekommen, als wir schon im Bett waren. Frühstens aber zum Abendessen und dann gab es immer nur Streit mistens zwischen meinem Bruder und ihm. Mein Vater war (und ist) ein Workaholic. Sicherlich auch eine Art Flucht.

Gehasst hat mein Vater uns nie und auch nicht die Familie. Er war schon traurig darüber, dass die Ehe gescheitert ist. Und auch darüber, bei seinen Kindern nicht mehr die Bestätigung zu finden. Da er so weit weg gezogen ist, sind Besuche selten und wir reden hier auch nicht von den Wochenenden. Dennoch haeb ich noch Kontakt zu ihm - wenn auch spärlich. Und wenn er mal in der Nähe ist, kommt er auch vorbei.

Wir sind distanziert zueinander, aber niemand hasst den anderen.

Die trennung ist auch keine "Schuld"-Frage. Es lagen keine einseitigen Gründe vor. In dem Sinne hatten beide ihren Anteil daran, dass die Ehe gescheitert ist.