Ist contergan ein mutagen?
Ich frage deshalb da ich in Biologie eine Präsentation zum Thema „Stoffe die Mutationen auslösen“. Wenn nicht, kennt ihr Interessente mutagene die jetzt nicht so üblich sind oder mit denen man garnicht rechnen würde das diese Mutationen auslösen?
3 Antworten
Contergan, bzw. sein Wirkstoff Thalidomid ist auf jeden Fall teratogen, d.h. Fehlbildungen beim Embryo verursachend. Ob es auch mutagen ist, weiss ich nicht, aber die beiden Eigenschaften sollten nicht verwechselt werden. Genauer gesagt ist auch nur eines der beiden Enantiomere von Thalidomid teratogen, aber welches weiss ich auch gerade nicht.
Wichtige Mutagene sind z.B. Basenanaloga oder ionisierende Strahlung. Oft vergessen wird, dass auch einige Viren mit Tumorerkrankungen assoziiert sind, z.B. HPV.
LG, TheGuyOfReason
Nein, das stimmt nicht immer. Das ist ein Trugschluss.
Zwar verursachen manche Teratogene teilweise Mutationen (Chromosomenbrüche etc.), aber es gibt solche Stoffe, die zum Beispiel eine Unfruchtbarkeit verursachen aber keine Tumore oder Mutationen.
Blei verursacht zum Beispiele keine Tumore oder Mutationen, ist aber teratogen. Dinoseb ist auch kein Mutagen in dem Sinne, ebenso wie Furosemid. Beide Stoffe gelten als teratogen. Sie müssen dabei nicht mal zwangsweise Mutationen oder andere Fehler in der Reproduktion auslösen, sondern können auch bestimmte Enzyme und Biosynthesewege stören/blockieren ohne Schäden an den Genen(DNA) anzurichten, das wäre aber keine Veränderung des Erbgutes.
Stimmt, du hast recht. Das Gleiche trifft ebenfalls auf Trypanblau zu soweit ich noch weiß, ich idiot..
Wobei Trypanblau unter bestimmten Umständen auch Krebserregend ist. Di- oder Bisazoverbindungen sind nach reduktiver Abspaltung der N=N Brücken sehr reaktiv und können Addukte bilden.
Teerstoffe, Basenanaloga, salpetrige Säure, Acridinfarbstoffe,Formaldehyd, Senfgas usw.
Thalidomid (Contergan) inaktiviert in einer Tumorzelle einen bestimmten Proteinkomplex (gelb). Dieser Mechanismus ruft auch Fehlbildungen bei Ungeborenen hervor.
Teratogene Stoffe sind zwangsläufig Mutagene, da sie das Erbgut verändern. Der Unterschied liegt in ihrer Auswirkung, sprich der Gesamtheit aller veränderten Gene. Während ein Mutagen einzelnd Veränderungen am Gen vornehmen kann, kann die Anzahl der Veränderungen im Gen bei tetatogenen Stoffen so hoch ausfallen, dass Missbildungen entstehen.