Ist bremerhaven tatsächlich ein Bremer Hafen und die Leute hatten es damals nicht so mit Rechtschreibung?

4 Antworten

Die heutigen Rechtschreibregeln gibt es in der Form erst seit 1901 und wurden danach Ende der 1990er Jahre in geringem Umfang verändert., davor waren sie nicht so festgelegt. Es gab ja noch keinen deutschen Staat, der so etwas hätte regeln können, den gibt es erst seit 1871. In Norddeutschland war, ähnlich wie im Niederländischen, für Hafen auch die Form Haven im Umlauf.

In den 1820er Jahren reagierte die Hansestadt Bremen auf die zunehmende Versandung der Unterweser, durch die das Anfahren des Bremer Hafens durch große Schiffe immer schwieriger wurde, mit der Neugründung einer Hafenstadt 70 Kilometer entfernt, weiter stromabwärts an der Wesermündung. Dort entstand die neue Siedlung Bremerhaven, was heute Bremerhaven Mitte ist, mit der Zeit wurden Hannoversche Gemeinden in der Umgebung eingemeindet und die Stadt wuchs zu der Großstad heran, die sie heute ist.

Die sogenannte Seestadt Bremerhaven gehört zum Bundesland Freie Hansestadt Bremen, aber nicht zur Stadt Bremen. Sie ist eine eigene Stadt, die kurioserweise aber das gleiche Autokennzeichen (HB) führt, allerdings erkennt man Bremerhavener Fahrzeuge daran, dass sie nach dem HB immer die Kombination 1 Buchstabe 4 Ziffern haben.

Bremen hat einen eigenen Überseehafen in der Stadt, allerdings fahren richtig große Seeschiffe im Bundesland nur den Hafen von Bremerhaven an.

Man fährt schon eine ganze Zeit von Bremen nach Bremerhaven, von Hbf zu Hbf sind es mit einem RE, der unterwegs nur einmalhält, immerhin 35 Minuten.

Zu beachten ist noch, dass das Land Bremen kein zusammenhängendes Land ist. Zwischen den Landesteilen Bremen und Bremerhaven liegt kilometerweise niedersächsisches Land.

Soweit ich weiß stammt der Name aus dem Plattdeutschen bzw Niederdeutschen. Da wurde Hafen mit v geschrieben, ebenso wie in Cuxhaven und Wilhelmshaven

Es ist ein Hafen und die deutsche Rechtschreibung hat sich permanent verändert. Und bis zum ersten Duden schrieb zudem jede Region wie sie wollte.

Früher schrieb man auch "Thier" wenn man "Tier" meinte und "rot" schrieb man "roth" und "Gleise" waren "Geleise".

Und Althochdeutsch würdest Du gar nicht verstehen.

Hier einmal das Vaterunser:

Das Unser Vater auf Althochdeutsch im Weißenburger Katechismus des 9. Jahrhunderts lautet folgendermassen:

Fater unser, thu in himilom bist, giuuihit si namo thin; quaeme richi thin; uuerthe uuillo thin, sama so in himile endi in erthu. Broot unseraz emezzigaz gib uns hiuti. Endi farlaz uns sculdhi unsero, sama so uuir farlazzem scolom unserem. Endi ni gileidi unsi in costunga, auh arlosi unsih fona ubile. Amen.

Was heisst: "Vater unser, der du bist im Himmel, geheilgt sei dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen."

Auf gewissen Vokalen hat es in der Realität noch ein ^-Zeichen.

Es ist eine Stadt mit Hafen. Und als sie gegründet wurde schrieb man (zumindest in Norddeutschland) Hafen mit v.

Genau so, wie Wilhelmshaven, oder Cuxhaven, ....