Ist BJJ oder Judo Schwerer?

1 Antwort

Von Experte RagingDemon bestätigt

Es gibt 3 Grundlegende Unterschiede:

1. Unterschied in der Methodik: Mehr Stand als Boden

Wir können sagen, dass der Hauptunterschied in der Methodik des Training liegt: in beiden Künsten gibt es zwei Kampfarten, im Judo gibt es die Tachi-waza (Kampf im Stehen) und die Ne-waza (Kampf am Boden).

Im Judo liegt der Schwerpunkt mehr im Tachi-waza. Es wird auch das Ne-waza trainiert, aber die Proirität liegt im Kampf im Stehen. 

Im Brasilianischen Jiu Jitsu geschieht eher das Gegenteil. Es wird vermehrt am Boden trainiert, als im Stehen. Die Betreiber des BBJ versichert, dass es einfacher ist, einen Gegner mit geringem Kraftaufwand am Boden zu bezwingen als wenn man im Stand kämpft. Deshalb gibt es im Brasilianischen Jiu Jitsu mehr Techniken am Boden, als beim Judo, und mit weniger Einschränkungen.

Andererseits, und da Judo sich mehr auf das Kämpfen im Stand konzentriert, gibt es viele Strategien, Kombinationen, die typisch sind für diesen Sport, die sich aus dem Tachi-Waza entwickeln und die oft von den BJJ-Praktizierenden nicht so gut beherrscht werden wie von Judokas.

Obwohl ein brasilianischer Jiu-Jitsu-Konkurrent einfach und sogar erfolgreich an einem Judowettkampf teilnehmen kann (wie Rigan Machado oder BJ Penn), kann ein Judoka auch an einem brasilianischen Jiu-Jitsu-Turnier teilnehmen. Jeder von ihnen muss sich einfach nur an die Regeln des Wettkampfes anpassen.

2. Unterschied der Wettkampfregeln

Wettkampfregeln für Judo

Judo wurde 1964 offiziell Disziplin für die Olympischen Spiele. Seitdem haben sich die Regeln ziemlich verändert. Die Basis-Regeln sind jedoch relativ gleich geblieben. Um einen Kampf im Judo zu gewinnen gibt es diese Möglichkeiten:

  • Einen kompletten Punkt oder Ippon gibt es, wenn der Gegner mit dem ganzen Rücken auf die Matte (Tatami) fällt. Dies gilt als direkter Sieg und der Kampf endet. Wenn nur der halbe Rücken auf den Boden geht, heißt dies Waza-ari und zählt einen halben Ippon. Zwei Waza-ari führen zum ebenfalls zum Sieg.
  • Den Gegner für 20 Sekunden auf dem Boden unbeweglich halten ist dies ebenfalls ein Ippon. Wenn es 10 Sekunden sind und der Rivale sich befreien kann, zählt dies als Waza-ari.
  • Ebenfalls ein Ippon ist, wenn der Gegner auf dem Boden gewürgt oder eine Hebelbewegung gemacht wird, was ihn zum Aufgeben zwingt.

 

Obwohl es möglich ist, wie auch bei einem BJJ Turnier, durch Verrenkungen oder Würgen im Bodenkampf einen Sieg zu erringen, konzentriert sich Judo mehr auf den Fußkampf oder Tachi-Waza und sobald die Kämpfer zu Boden gehen, müssen sie die Handlungen sehr schnell ausführen, oder der Kampfrichter wird sie wieder aufstehen lassen.

Regeln beim BJJ:

Die Wettkampfgeschichte des BJJ ist viel jünger als die des Judo. Außerdem ist Judo eine olympische Disziplin, BJJ im Gegensatz nicht.

Die Regeln im BJJsind sehr unterschiedlich: Es gibt Punkte, wenn der Gegner mindestens 3 Sekunden auf dem Boden gehalten werden kann.

Ein Kampf endet, wenn auf direkte Weise

Der Kampf kann direkt mit einer "Vollendung" beendet werden, die einfach darin besteht, dem Gegner eine Dislokations- oder Strangulationstechnik aufzuerlegen, so dass er gezwungen ist, sich zu ergeben. Es sind Luxationen (Verrenkungen) in Gelenken erlaubt, die es nicht im Judo sind, zum Beispiel die Knöchel und auch andere Arten von Techniken, die im Judo nicht erlaubt sind, aber beim BJJ gibt es Würgetechniken, bei denen direkt die Arme, ohne Kimono ausgeführt werden.

Im Falle das keiner der beiden Gegner einen Kampf für sich gewinnt, gewinnt der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl. Das Punktesystem wird normalerweise wie folgt zusammengefasst:

  • 2 Punkte: man bekommt sie, wenn man den Gegner durch Rollen oder Drehen auf den Boden bringt oder die Technik Knie auf dem Bauch ausführen kann.
  • 3 Punkte: wenn man die Abwehr des Gegners überwindet.
  • 4 Punkte: erreicht man, wenn man auf dem Rücken oder Brustkorb des Gegners gelangt.

Wenn man eine der beiden Kampfkünste ausübt und im BJJ oder Judo antreten möchten, muss man die Vorschriften jeweils berücksichtigen. Man muss die Kampfstrategie ändern, denn wenn man sich nicht über die Regeln im Klaren ist, können Sie disqualifiziert werden oder Punkte verlieren.

3. Unterschied in der Kleidung

Beim Judo und BJJ wird der bekannte japanische Kimono für Kampfkunst getragen, der aus drei Teilen besteht: Jacke, Hose und Gürtel.

Die BJJ und Judo Kimonos (auch Judogis genannt) werden aus Baumwolle hergestellt. Beim Judo werden zwei Farben benutzt: weiß und blau.

BJJ Kimonos sind auf dem ersten Blick den für Judo sehr ähnlich, aber der Hauptunterschied ist, bei den BJJ Kimonos gibt es eine Menge unterschiedlicher Designs mit vielen Aufnähern oder Stickereien in unterschiedlichen Farben oder farbliches Innenfutter. 

Ein weiterer Unterschied, der nicht gleich ersichtlich ist, aber hervorsticht, ist die engerer Passform der Kimonos für BJJ, sie liegen enger am Körper an als die Judogis für Judo.

 Neben den Basisfarben wie im Judo Weiß und Blau, kommt noch die Farbe Schwarz dazu. Diese Farben sind für Wettkämpfe zugelassen, aber es gibt für´s Training jede Menge farblicher Varianten wie Dunkelblau oder Navygrün. Aber Vorsicht! Manche Trainer mögen diese Farbvarianten überhaupt nicht.

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Ich persönlich mache Judo, und habe mal BJJ gemacht. Also, vom Schwierigkeitsgrad her finde ich beides gleich schwer, weil es sowohl im Stand als auch im Boden IMMER anstrengend ist, wenn man es richtig macht.

 

Woher ich das weiß:Hobby – Bin seid 8 Jahren begeistert im Judo! 🥋

verreisterNutzer  17.07.2022, 11:40

Und eignet sich Judo gut als Selbstverteidigung?

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Ippongirl  17.07.2022, 12:04
@verreisterNutzer

Also, da war halt ne Prügelei, zwei 10. Klässler haben nen 6. Klässler verprügelt, und niemand ist dazwischen gegangen...

Da bin dann halt ich irgendwann dazwischen gegangen und hab einen der beiden Morotte-seio-nage geworden. Dann war Ruhe

Von dem her, ich hab nur Judo angewandt

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