Ist bei einem Fahrradausflug mit Übernachtung eine Hängematte mit Insektenschutz sinnvoller als ein Zelt?
Eine Hängematte nimmt auf dem Fahrrad jedenfalls nicht so viel Platz weg wie ein Zelt und schlafsack.
Oder soll ich im Schlafsack in der Hängematte schlafen?
3 Antworten
Du brauchst auch für die Hängematte einen Schlafsack und einen Underquilt.
Auch für die Hängematte gilt in Mitteleuropa das allgemeine Verbot des Wildcampens. Da kommst du mit dem Zelt auf dem Campingplatz möglicherweise besser zurecht.
Soll das im umkehrschluss heißen, wild campen ist es erst, wenn man den Boden damit berührt?
Nein, das heißt das Wildcampen erst dann verboten ist, wenn es campen ist.
Als Wanderer oder als Radreisender darf man sich eine Hängematte aufhängen und ne runde Dösen.
Darf man denn in der Hängematte übernachten bzw gilt das als campen?
Darf man. Es ist nicht verboten sich als Reisender auszuruhen, es ist sogar explizit erlaubt. Du hast einen objektiven Rechtsanspruch darauf.
Man darf es sich dabei auch bequem machen. Isomatte, Schlafsack, Hängematte, Kopfkissen, alles unproblematisch.
Und wenns regnet darfst dir auch ein Tarp aufspannen um nicht nass zu werden.
Es wäre überhaupt nicht mehr moglich in Deutschland zu wandern, wenn man das verbieten würde.
Der Übergang zwischen Ruhen und Campen ist fließend. Entscheiden tut das der Richter im Einzelfall. Praktisch wird sowas aber immer Fallen gelassen, bevor es zu Gericht kommt.
Dann werde ich mir für sowas eine Hängematte und wenn nötig weitere Utensilien besorgen. Vielen Dank.
Da wirst du aber nicht drauf bestehen können. Ein Hängematten-Setup ist eine umfangreiche Konstruktion und stellt ein Lager, also ein Camp dar. Zu behaupten, es wäre ja kein Zelt, weil es nicht ringsum geschlossen ist, wäre eine recht spitzfindige Argumentation, wo du dich sicher nicht darauf verlassen kannst, dass das durchgeht.
Ich argumentiere überhaupt nicht. Muss ich auch nicht. Man muss umgekehrt Argumentieren warum das als Camp gilt.
Und wenn dann ein Bußgeld kommen sollte, sag ich nö. Kein Richter würde das aushandeln.
Die einzigen die sowas interessiert sind Online Outdoorexperten die nie draußen sind.
Zum Campen braucht man ein Camp. Bau halt keins auf.
Wenn du da mininalistisch bleibst interessiert das niemand.
Und selbst wenn du bei 1000 Übernachtungen dann doch mal auf den "Dorfsheriff" triffst, legst du einfach widerspruch ein. Kommt nichts bei rum, weils keinen interessiert.
Ich werde dann nur so viel aufbauen, wie mich beim Schlafen in der Hängematte nicht stört, ggf noch ein Regenschutz. So dass ich dadurch kein Camp aufbaue.
Genau, so mach ich das jetzt schon seit über 10 Jahren. Nie ein Problem gehabt.
Nur sollte man sich nie in Naturschutzgebieten oder stark touristisch erschlossenen Orten schlafen.
Okay, vielen Dank. Mir fällt da noch was ein. Wo kann ich denn den Rucksack verstauen, wenn ich in der Hängematte schlafe?
Ist machbar, so lange er nicht geklaut wird.
Schau dir einfach an, wie es die Profis machen. https://youtu.be/IKgZDIgPJxA?feature=shared
Eine Hängematte ist ne feine Sache. Bei Regen brauchst du allerdings ein Tarp. Und kühl wird es auch schnell.
Was ist denn ein Tarp? Dann werde ich in der Hängematte einen Schlafsack nutzen.
So ne Regendichte Plane mit Ösen zum aufspannen. Google am besten mal.
Keine Ahnung was du bevorzugst, aber ich ziehe immer Zelt einer Hängematte vor. Zelt kann man überall aufstellen, für Hängematte braucht man zB Bäume. Jedes gute Zeit hat auch einen Insektenschutz integriert. Und will man nachts kurz raus weil man grad muß, sehe ich das mit Hängematte als viel unbequemer.
Hängematte wiegt mit allem Drum zwischen 300 und 3000g. Ein Zelt, je nach Ausführung für eine Person zwischen 1000g und 6000g.
Mein Zelt wiegt 5,5 Kg, weil ich hohe Ansprüche zum Schlafen habe und weil ich Doppeldach (für Fahrten auch im Winter) bevorzuge. Zudem nehme ich mein Rad lieber ins Zelt. Kein Bock drauf, daß mir Kojoten nochmal die Reifen zerbeißen.
Schlafen in der Hängematte ist erlaubt.