Ist Atomenergie umweltfreundlich?

2 Antworten

Ja, Kernenergie ist umweltfreundlich, auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen. Im gesamten Brennstoffkreislauf wird weniger CO2 und Müll produziert wie bei anderen Energieerzeugungsarten, sogar im Vergleich zu den sogenannten "erneuerbaren Energien". Weil die radioaktive Strahlung im Kern nicht nach Außen tritt durch das Containment merkt man draußen eigentlich nichts von dem Kraftwerk. Um manche Kraftwerke liegen sogar vom Betreiber angelegte Naturschutzgebiete, bei Gas oder Kohle undenkbar. Auch der Atommüll hält sich sehr in Grenzen. Pro kWh fallen nur 0,04 mg an. Also wenn ein Durchschnittshaushalt pro Jahr 3000 kWh verbraucht sind das pro Jahr gerade mal 0,12 g Müll statt einige Tonnen (!) CO2. Und dieser Atommüll kann wiederaufbereitet werden, so dass nur noch ein Bruchteil übrig bleibt. Sogar dieser Rest ist noch Wertstoff, wenn das bereits entwickelte Verfahren der Transmutation industriell angewendet wird. Den Rest muss dann nur noch 500 Jahre gelagert werden, eine machbare Zeit denn viele Gebäude sind ja älter. Wind und Solar sind gut als Ergänzung aber nur Wasser- und Atomkraft können sicherstellen dass Elektrizität rund um die Uhr CO2-arm verfügbar ist. Nur so haben wir eine Chance den Klimawandel entgegenzuwirken. Angela Merkel kann also nicht in Elmau das 2-Grad Ziel verkünden und wenige Wochen später Grafenrheinfeld schließen. das passt nicht zusammen. Entweder man ist gegen Atomkraft oder gegen Klimawandel. Gegen beide sein ist als wünschte man sich immer Sonnenschein aber sich dann wundern dass es wegen Dürre nichts zum Essen gibt.

Wer Energie aus derNatur bezieht, wird diese zwangsläufig beeinflussen. Eskommt also auf ein gutes Maß an, wonach man diesen zwangsläufigenEinfluss pro kWh (umgewandelte Energie/ Exergie) messen kann. Einesmuss klar sein, am Bergbau in seinen vielen Formen kommt auch keinepolitisch "Erneuerbare" Energie vorbei. Ob es um Neodym fürWindgeneratoren, Gallium, Indium, Germanium, ... der Photovoltaikgeht oder um die im Falle der politisch "Erneuerbaren"Energie überproportionale Energieinfrastruktur geht (zusätzlicheÜberlandleitungen, Strompuffer in allen Formen, doppeltesKraftwerksinventar für Windlose und Sonnenlose Zeiten,...) es bedarfimmer eines Bergbaus, einer chemischen Industrie (mit chemischenAbfällen und chemischer Endlagerung), welche die benötigten(endlichen) Konstruktions- und Strukturmaterialien aufkonzentriertund von Verunreinigung reinigt. Weiter ist für die überproportionaleEnergieinfrastruktur der politisch "Erneuerbaren" ein vielgrößerer Einsatz von Eisen, Aluminium, Kupfer, Flächenland,... vonNöten. Dieser überproportionale Aufwand an begrenzten Rohstoffenfür die Energieinfrastruktur und die Energietechnik der"Erneuerbaren" begründet sich physikalisch mit der sehrgeringen Energie- und Leistungsdichte.

Beispiel Photovoltaik:

Hier sollte weiterberücksichtigt werden, das Kernkraftwerke rund um die Uhr, bei Windund Sonne, ohne Wind und Sonne Strom liefern. Solarzellen liefern nurwenn die Sonne scheint. Also technisch reichen eben Solarzellenselbst nicht aus, man brauch auch ein Strompuffer-System wie Stauseenoder Druckluftspeicher.

Aber gut, der Einfachheit rechnen wir mal mit einem schonvorhandenen Puffersystem, z.B. Stauseen (ist in der norddeutschenFlachebene jedoch unmöglich).

Die Sonne sorgt außerhalb unserer Atmosphere für eineLeistungs-Dichte von 1,37 kW pro m². Diese Größe ist über derZeit relativ konstant. daher nennt man sie Solar-Konstante

de.wikipedia.org/wiki/Solarkonstante

Da die Atmosphäre Strahlung absorbiert und reflektiert, kommenetwa nur 78% durch. Durch die Krümmung der Erde gibt es weitere"Verluste". Die Krümmungsverluste werden mit dem"sin(Breitengrad)" beschrieben.

Für Deutschland gilt: 1,37 kW/m² * 0,78 *sin(45°) =0,75 kW prom², jedoch nur ohne Wolken bei bestem Wetter zur Mittagsstunde.

Da die Sonne nachts nicht scheint, es sehr oft bewölkt ist unddie Sonne im Winter viel tiefer steht als im Sommer ergibt sich überein Jahr eine gemittelte solare Leistungsdichte 0,12 kW pro m²

de.wikipedia.org/wiki/Solarthermie

Da wir die Existenz von Strompuffer-Systemen voraus gesetzt haben,arbeite ich jetzt mit diesen übers Jahr gemittelten 0,12 kW/m²Sonnen-Licht-Leistung weiter. Möchte man nun Strom haben, benutztman z.B. Solarzellen, welche im Schnitt einen Wandlungs-Wirkungsgradum 20% haben. Also haben wir gemittelt über ein Jahr hier inDeutschland 0,12 kW/m² * 0,2 = 0,024 kW pro m² oder besser 24 W prom² Strom.

Ein Kernkraftwerk in Deutschland hat eine elektrische Leistung von1.300.000 kW. Also benötigst Du 1.300.000 kW / 0,024 kW =54.166.666m² = 54,2 km² Solarzellen, jedoch eben auch ein Puffersystem.

Das Puffersystem hat auch nur einen Wirkungsgrad kleiner als 100%.Die deutschen Pumpspeicherkraftwerke z.B. haben einen Wirkungsgradvon 70%. 30% der elektrischen Energie gehen durch die Pufferungverloren. Diese 30% mussen jedoch für den KKW-Vergleich vorherberücksichtigt werden. Also muss man die Solarzellenfläche um denFaktor 1,3 vergrößern, welches dann auch die Verluste imSpeichersystem ausgleicht. Neben bei, Pumpspeicher-Puffersystemehaben den höchsten Puffer-Wirkungsgrad der aktuellenStromspeichertechnik.

de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherkraftwerk

Also pro 1 BRD-KKW (1,3 GW elektrisch) benötigt man: 70.416.666m² =70,4 km²

Zum Vergleich, Berlin hat eine Fläche von 891,7 km² also ca. die10'fache Fläche eines solchen Solarzellen-Feldes, jedoch muss diePuffertechnik und deren Ausmaße noch oben drauf. Würde man jetztlieber mit „Wind-Gas“ den Strom puffern wollen, liegt derStrompuffer-Wirkungsgrad nur bei 30% (Carnot-Prozess). Um diese 70%Pufferverlust zu kompensieren, müsste das Solarzellen-Feld nicht nurum einen Faktor 1,3 sondern um einen Faktor 1,7 vergrößert werdenalso 54,2 km² * 1,7 = 92,1 km².

Wollte man 100%-Solar oder Windstrom haben, müssten diegegenwärtigen Pumpspeicher-Kapazitäten der BRD um einen Faktor 100ausgebaut werden. Jedoch ginge das auch nur dort, wo die Geologieeine Vorlage gibt, also nicht in der norddeutschen Flachebene.

Umweltfreundlichkeit:

Dusiehst, die Aussage Sonne oder Wind schicken keine Rechnung, ist einesehr trügerische Aussage. Es muss die ganze Betrachtung über dieganze real existierende Technik gemacht werden.

Rohstoffaufwand pro Energietechnik - (Atomkraftwerk, Kernspaltung, Atomenergie)

ocin1  01.07.2015, 21:03

Vorteile der Kernenergie

Eines der Wichtigsten Vorteile der Kernenergie ist die höchste Energie-Dichte, welche dem Menschen gegenwärtig zugänglich ist. Man darf nicht vergessen, je höher die Energie- und Leistungs-Dichte einer Maschine ist, desto geringer ist der Material- und Flächen-Aufwand, um z.B. Strom zu erzeugen.

1-gegenwärtig höchste technisch mögliche Energiedichte de.wikipedia.org/wiki/Energiedichte

Bsp.: Blei-Akku = 0,11 MJ/kg;Schwungrad-Speicher = 0,18 MJ/kg; Lithium-Akku = 0,9 MJ/kg;Braun-Kohle = 20 – 28 MJ/kg; Stein-Kohle = 30 MJ/kg; Benzin = 43MJ/kg; Wasserstoff = 142 MJ/kg; Radioisotopengenerator = 5 000MJ/kg; Abbrand KKW = 3 801 000 MJ/kg; ...

Diese vergleichbar sehr hohe Energie-Dichte macht weiter eine wirkliche Raumfahrt erst möglich.Mit chemischen Antrieben allein,ist wohl bei Mond schluss (en.wikipedia.org/wiki/Nuclear thermal rocket ,de.wikipedia.org/wiki/Radioisotopengenerator)

2- höchster gegenwärtig technisch erreichbare Erntefaktor (ww.science-skeptical.de/energieerzeugung/die-energiewende-und-der-energetische-erntefaktor/0010717/, de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor)

Bsp.: Photovoltaik = 3,0 – 5,4;Windkraft an Küsten = 16 – 51; Wasser-Kraft = 50; Gaskraft GuDBioGas = 3,5 ; Gaskraft GuD Erdgas = 28; Stein-Kohle in Untertageohne Transport = 29; Braun-Kohle mit Tagebau = 31;Druckwasser-Reaktor mit 85% Zentrifugenanreichung = 80,Druckwasser-Reaktor mit 100% Zentrifugenanreicherung = 120,...

3- gegenwärtig geringster Schadstoffausstoß (/de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung#Erzeugungskosten)

4- gegenwärtig geringste Anzahlvon Toten pro TWh erzeugter Strom (de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung#Auswirkungen auf die Gesundheit)

Unfall-Tote der Öffentlichkeit proTWh: Braun-Kohle, Stein-Kohle, Erdgas = 0,020; Erdöl = 0,030;Kernenergie = 0,003

Unfall-Tote in der Belegschaft pro Twh: Braun-Kohle, Stein-Kohle = 0,100; Erdgas = 0,001; Kernenergie =0,019

Natürlich ist auch die Kernenergienicht 100% sicher, wie man an den KKW-Unfällen von Tschernobyl oder von Fukushima-Daiichi gesehen hat. Jedoch ist bei besser gebauten KKW nicht mit hohen Opferzahlen zu rechen, wie der 3'fache GAU des KKW Fukushima-Daiichi gezeigt hat (Strahlentote NULL, im Gegensatz zum KKW-Unfall Tschernobyl).

Weiter schau doch mal unter 100-gute-antworten.de/

Wie sieht das bei gegenwärtigpolitisch akzeptierten Techniken aus?

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