Ist die Arbeit eine gesellschaftliche Pflicht?

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Interessante Frage. So spontan wuerde ich mal sagen, dass Arbeit - neben der Berufung fuer etwas - zunaechst dem Unterhalt dient. Daher kann man es sich meistens nicht aussuchen, ob man arbeiten will. In der vorindustriellen Zeit wurden ja bereits Kinder zur Arbeit eingesetzt, ohne dass sich darueber jemand Gedanken gemacht haette. Erst mit der gesellschaftlichen Veraenderung - nach dem Krieg, der Demokarisierung, der Individualisierung, der Emanzipation, begann der Wunsch nach eigenen Vorstellungen sein Leben zu gestalten. Und wenn finanzielle Unabhaengigkeit besteht, kann man sicher auch ohne Arbeit /Betaetigung leben, ohne Penner genannt zu werden. Letztlich laeuft es wohl aufs Geld hinaus, dass man der Gemeinschaft nicht zur Last faellt .Selbst bei den Naturvoelkern besteht eine Aufgabenverteilung. Es scheint tatsaechlich nur so zu funktionieren. Ich finde, wenn man eine Arbeit hat, die Zufriedenheit schafft, ist es perfekt.

Du brauchst eine Arbeitstelle, um Dein Leben finanzieren , Deine Wünsche und Träume leben zu können. Denn ohne Moos, nix los !

Aber es soll auch Menschen geben, die sehr gerne arbeiten gehen, in ihrem Job auch ihren Lebensinhalt sehen !?

Du hast also die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten : Du kannst arbeiten, um zu leben, oder leben, um zu arbeiten ! ^^

unsere Gesellschaft basiert darauf, dass Bedarf durch Güter und Dienstleistungen befriedigt wird (Essen, wohnen). Diese Güter und Dienstleistungen sind nicht einfach da sondern müssen geschaffen werden. Um etwas zu erschaffen, muss jemand die Arbeit verrichten. Diese Arbeit wird durch Belohnung ausgeglichen. Der Bäcker nimmt Geld fürs Brot, der Vermieter Geld für die Wohnung, der Schneider Geld für Kleidung. Früher wurde halt getauscht. In einer symbiotischen Gemeinschaft beteiligt sich jeder an den Produktionen, welcher Art sie auch sein mögen. Beteiligt sich jemand nicht daran, nutzt aber dennoch die Güter, braucht er das nötige Geld. Erbettelt er sich die Waren und Dienstleistungen, ohne dafür zu entlohnen, so ist er ein Schamrotzer, da er nichts dafür tut. Steht er nur am Rand der Gesellschaft und versorgt sich selber, ohne die Waren der Gemeinschaft zu konsumieren, bzw in die Gesellschaft einzugreifen, wird er vermutlich garnicht wahrgenommen. Das ist jedenfalls meine Sicht der Dinge.

Von was willst du den später mal leben? Du brauchst ein Dach über dem Kopf, Kleidung, du musst essen und trinken, du brauchst eine Krankenkasse und vieles andere mehr. Meine Liste ist bei weitem nicht vollständig... . Wer soll das alles für dich bezahlen? Deine Eltern oder die Allgemeinheit?

Es gibt drei Aspekte.

Der Staat ermoeglich Dir Bildung zu erlangen und stellt Infrastruktur zur Verfuegung (Krankenhaeuser, Strassen etc.) Es ist fair, dass man etwas dazu beitraegt und Steuern bezahlt, damit dieser 'Service' aufrecht erhalten werden kann.

In unserem kapitalistischen System, hat jeder Fixkosten (Miete, Telephon, Krankenversicherung etc.) und Fixkosten sind praktisch Schulden. Wenn man sich also nicht endlos verschulden moechte, sollte man einer bezahlten Taetigkeit nachgehen, damit man seine Schulden bezahlen kann.

Grundsaetzlich bleibt abernoch die Frage: Arbeiten wir um zu leben oder leben wir um zu arbeiten? Das muss dann jeder fuer sich entscheiden.