ISLAM, GEWALT; VATER!

Support

Liebe/r mell58,

bauch wenn es hier um einen guten Rat geht, ist es schwierig Dir einen zu geben, ohne Deine tatsächliche Situation genauer zu kennen.

Sprich bitte mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust. Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder auch eine Vertrauensperson aus der Schule oder dem Beruf sein. Oder schau mal hier: http://www.nummergegenkummer.de

Herzliche Grüsse

Eva vom gutefrage.net-Support

17 Antworten

Du stehst mit Deinen Gefühlen und Empfindungen nicht allein. Etlichen Menschen geht es so, wobei ich es schon sehr grenzwertig empfinde, was in Deiner Kindheit passiert ist.

Dein eigentlich Wunsch, den ich aus Deiner Frage herauslese, Du möchtest ein unbeschwertes und normales Leben führen.

Vergessen kann man angetanes Leid nie, aber man kann es auch aus der Präsenz verbannen. Du solltest Dich einfach nach dem laufenden Leben orientieren, und nicht in der Vergangenheit verweilen. Vielleicht gibt es ja etwas was Dich interessiert, und was Du vereinsmäßig machen kannst. Dadurch lernst Du auch andere Menschen kennen. Setze Deinem Leben neue Impulse.

Hass ist immer ein schlechter Ratgeber und so schnell wie möglich Katholik zu werden, weil Du den Islam hasst, ist keine Lösung Deiner Probleme sondern die Flucht vor ihnen, was neue Probleme schaffen wird. Erlebnisse und Erfahrungen, wie Du sie gemacht hast, wird man nicht los, indem man in etwas anderes flüchtet. Das hast Du doch bei Deinen Abenteuern mit dem Ritzen und mit Drogen schon gemerkt, nicht wahr? Du wirst also nach einer anderen Lösung suchen müssen, wenn Du ein einigermaßen friedliches und gutes Leben führen und mit Deinen Schwierigkeiten fertig werden willst.

Versteh mich nicht falsch, ich verstehe gut, daß Du zornig bist. Es würde mich wundern, wenn es nicht so wäre. Deine Wut ist berechtigt. Sie hat nur ein falsches Ziel oder mehrere falsche Ziele. Und wenn daraus Hass wird, ist das kontraproduktiv. Hass signalisiert, daß man gefühlsmäßig noch immer stark engagiert ist und die Sache, um die es geht, eben NICHT los wird. Hass ist nicht das Gegenteil von Liebe oder Zuneigung, es ist eine Form von enttäuschter Zuneigung oder fehlender Belohnung für entgegengebrachte "Leistung". Deshalb ist Hass auch nicht sehr produktiv, sondern bindet einen mit großer Kraft an die Sache, von der man enttäuscht ist. Zorn oder Wut dagegen kann einen mit der nötigen Energie ausstatten, sich zu lösen und einen guten Weg aus dem Problem heraus zu finden. Das ist ein großer Unterschied, das fällt Dir sicher auch auf, wenn Du genau hinschaust.

Der Islam ist eigentlich nicht Dein Feind, er hat Dir nichts getan. Es ist Dein Vater gewesen, der mit seiner Methode, Dir etwas beibringen zu wollen, ein liebloses und gewalttätiges Bild hervorgebracht hat. Nachdem ich Deine Familie nicht kenne, kann ich nicht sagen, warum er das getan hat. Wahrscheinlich war oder ist er selbst eine Person, die nicht sehr herzlich geliebt wurde. Wahrscheinlich hat er versucht, Zuneigung, Glauben, Treue mit Strenge und Gewalt herbeizuführen, ohne zu wissen, das das nicht funktionieren KANN. Wahrscheinlich ist Dein Vater auch selber kein besonders glücklicher Mensch, auch wenn er möglicherweise selbstsicher erscheint. Ich denke eher, daß er unsicher und unglücklich ist und mit seinem Verhalten Dir gegenüber seine eigenen Probleme zu verdecken suchte. Vielleicht verstehst Du sein Verhalten besser, wenn Du einmal über diese Möglichkeiten nachdenkst - Du kennst ihn ja und kannst Dich an vieles erinnern und Deine Erinnerungen neu bewerten.

Versuche nicht, alle Deine Probleme auf den Islam zu schieben und Deine Energie einzusetzen, um den Islam zu hassen. Das ist zum einen ziemlich sinnlos, weil es gar nichts in Deinem Leben verändern wird. Du rennst dabei nur gegen die immer gleiche Wand. Wer das tut, holt sich regelmäßig eine blutige Nase, um das mal so bildlich zu formulieren, ohne daß die Wand nachgibt. Versuche lieber, die Zusammenhänge zwischen Deinem Vater und seiner Vorstellung (!) vom Islam aufzudecken. Es hat auch keinen Sinn, Deinen Vater zu hassen, auch wenn Du sehr zornig auf ihn bist. Siehe oben: Hass wird Dich nicht davon wegbringen und kein Problem lösen, er kostet nur Energie. Nimm Deinen Zorn zusammen und laß Dich von Deinem Gefühl leiten, um zu durchschauen, wie und warum Dein Vater tat, was er tat. Sei zornig darauf, daß er nicht lieben konnte und lerne verstehen, warum er das nicht konnte. Lerne verstehen, daß er Gewalt brauchte, weil er Argumenten nicht gewachsen war, weil ihm die Weite fehlte, andere Auffassungen gelten zu lassen, weil er unsicher war als Autorität in der Familie und sich deshalb ständig seiner Macht versichern mußte. Wenn es Dir helfen könnte, würde ich Dir sogar empfehlen, mit Deinem Vater darüber zu reden und ihm Deinen Zorn und Deine Enttäuschung zu zeigen. Aber das mußt Du selbst entscheiden, Du weißt, ob das geht oder nicht. Richte Deine Gefühle auf ihn, der sie verursacht hat, nicht auf Dich selbst (Selbstverletzung oder Selbstmordgedanken) oder auf den Islam (der ganz anders sein kann als das, was Du von Deinem Vater erfahren hast). Das ist der Anfang davon, Dein Leben wieder in den Griff zu kriegen.

Wenn Du in die Disco gehst, rauchst oder Dich anziehst, wie Du möchtest, dann tu das, weil es DIR FREUDE bereitet, nicht aus Hass gegen jemanden oder etwas. Auf diese Weise fängst Du an, selbst zu leben, statt von Deiner Wut gelebt zu werden. Verstehst Du, was ich meine? Nimm Dir Zeit für DICH, statt für die Kultivierung von Hass. Tu DIR etwas Gutes, das Dir wirklich gefällt. Probier einmal etwas Kreatives aus, z. B. Malen, Musik machen, Gedichte oder Briefe schreiben, Tanzen oder irgendwas anderes, mit dem Du etwas von Dir ausdrücken kannst. Achte auf das, was Dir gute Gefühle macht, was Dich entspannt und sich schön anfühlt und GENIESSE es, mach es nicht nur so nebenbei.

Sehr hilfreich ist es, wenn Du Dir jemanden suchst, der Dir auf professionelle Weise dabei Unterstützung geben kann. Eine Therapie kann Dich sehr schnell voranbringen auf dem Weg. Alles Gute, q.


mell58 
Beitragsersteller
 30.12.2012, 15:48

Vielen Dank.

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Warum ist dein Vater in unser Land gekommen ? Er hat warscheinlich angst, was ihr Kinder Verwältlicht Das ihr zu viel Unglaube aufschnappt.Seine Agressionen sind Hilflosigkeit, und er hat gar nicht gelernt wie man mit Kindern umgeht,weilwe warscheinlich genau so behandelt wurde ! Man kann nur das weitergeben was man selber gelehrnt hat !


Wirkungsquantum  30.12.2012, 15:01

Man kann nur das weitergeben was man selber gelehrnt hat !

Das ist eine faule Ausrede!

Man kann sich auch selbst etwas beibringen und es besser machen. Man kann sogar Hilfe suchen, wenn man nichts beigebracht bekommen hat.

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Es ist absolut zu verstehen, dass du wütend bist, es ist völlig klar, dass du versuchst allen zu zeigen, dass du diese Dinge doch tust. Aber bitte gib nicht der Religion die Schuld. Dein Vater hat dir dies angetan, nicht die Religion. Ich selbst bin Christ, aber ich interessiere mich sehr für andere Kulturen und Religionen. Der Islam an sich hat nichts böses, nur der Umgang damit ist zum Teil nicht ok. Schau dir die Geschichte der christlichen Religion an, da findest du ähnliche Extreme. Für dich selbst such dir Hilfe. Bist du bei einem guten Psychologen in Behandlung? Du musst lernen das alles zu verarbeiten und aus dem Teufelskreis rausfinden. Denn derzeit tust du dir selbst nicht gut und das hat nur noch ganz ganz wenig mit deinem Vater zu tun.

Telefonseelsorge

Es gibt die kostenlose Telefonnummer der Seelsorge (Anonym. Kompetent. Rund um die Uhr. 0800/1110111 oder 0800/1110222) und auch einen anonymen Chat.

Beratungsangebote Die Sozialpsychiatrischen Dienste (SPDi) der Städte/Kommunen bieten kostenfreie und persönliche Beratung und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörigen an (bei Interesse einfach Adresse googlen).

Der Bundesverband der Angehörigen psych. Kranker e. V. bietet eine Telefonberatung für Angehörige psychisch Erkrankter an:

Tel: 01805950951 (14 ct/Min)

Mo, Di, Do 15 -19 Uhr

Außerdem die Telefonnummern: 0800/1110550

0800/1110333