Interstellar (Film) - Frage zur Story?

4 Antworten

Bei Interstellar sehe ich die Eigenschaft des Menschen, als Entdecker bzw. Eroberer zu agieren, als einen zentralen Aspekt, sowie die Frage, wozu der Mensch fähig wäre, um das Fortbestehen seiner Art zu sichern. Dabei geraten viele der Charaktere in persönliche Konflikte und das Problem des Verlustes rückt in den Vordergrund:

  • Cooper muss sich von seinen Kindern trennen, dabei muss er gar seine Tochter belügen (auch wenn er das Versprechen später einhalten kann).
  • Amelia trennt sich von ihrem Vater und sehnt sich danach, ihre Liebe Edmund wieder zu sehen.
  • Prof. Brand belügt seine Tochter sowie all die anderen, die auf die Reise ins All gehen.
  • Dr. Mann hält die ewige Isolation und vor allem die Angst vor dem Tod nicht aus, weswegen er die Mission sabotiert.

Ein wichtiges Element, um dies zu vermitteln, ist dabei das Gedicht von Dylan Thomas Geh nicht gelassen in die gute Nacht, welches öfter zitiert wird.

Ein weiteres Thema ist einmal wieder die Liebe, die, so der Film, unabhängig von Zeit und Raum ist. Nur durch die Liebe zwischen Cooper und seiner Tochter ist es letzten Endes möglich, die überlebensnotwendigen Daten zu transportieren. Wäre Amelia von Anfang an dem Instinkt ihres Herzens gefolgt, hätten sie viel früher einen bewohnbaren Planeten gefunden. Zudem ist es die Liebe zu seinen Kindern, die Cooper dazu antreibt, die ihm aufgetragene Mission auszuführen. Er will ihnen eine bessere, lebenswerte Zukunft bieten, aber er will auch seine Tochter wiedersehen.

Aber alles in allem hat die Story für mich kein "Happy End", oder übersehe ich da nur was?

Nun, wenn man das Ende mit den Andeutungen von Jonathan Nolan vergleicht, wie der Film hätte wirklich enden sollen, kann man auf jeden Fall von einem Happy End reden.

Ich kann verstehen, dass man nach Filmende traurig ist, fühlt man doch mit Cooper so sehr mit und hat den Eindruck, dass es kein befriedigendes Ende gab. Doch die Charaktere sehen das ganz anders.

  • Die Menschheit ist gerettet und Cooper überlebt seine Reise in das schwarze Loch.
  • Murphy und Cooper sehen sich noch einmal. Sie trennen im Frieden, so wie es hätte sein sollen.
  • Es wird angedeutet, dass Cooper zu Amelia reist, um ihre Einsamkeit zu beenden. Für die somit angedeutete Liebesbeziehung zwischen beiden ist es ein gutes Ende.

Der Film zeigt viele soziale Aspekte der Menschheit auf, beim Versuch, die eigene Art durch Wissenschaft zu erhalten.

  • Murphy opfert, seine Kinder aufwachsen zu sehen, damit, nach einem Planeten für die gesamte Menschheit zu suchen. Er opfert quasi sein Vater-Dasein, damit die Menschheit eine Zukunft hat.
  • Aber Murphy hält sein Versprechen und kehrt zu seiner Tochter zurück, auch wenn es erst kurz vor ihrem Tod am Sterbebett ist. Die Moral davon ist, daß wir Versprechen geben aber widrige Umstände dazu führen, daß wir unsere Versprechen nicht halten können. Murphy hat also selbst nicht das Versprechen gebrochen.
  • Der Film zeigt aber auch die Abgründe der Menschheit. Dr. Mann fälscht die wissenschaftlichen Daten um "seinen" unbewohnbaren Planeten attraktiver zu machen. Er kann den Gedanken nicht ertragen allein auf dem Planet zu sterben und sieht daher eine Fluchtmöglichkeit darin, die "Prüfer" mit paradiesischen Daten herzulocken. 
    Er schreckt auch nicht vor Mord zurück, als er aufzufliegen droht.
  • Ebenso zeigt der Film die liebesbedingte Zwiespältigkeit auf. Obwohl Dr. Amelia Brand sieht, daß die Daten von Mann's Planet attraktiver sind, möchte sie, daß zum anhand der Daten weniger attraktiven Planet ihres geliebten Edmund geflogen wird. Ihr ist hier tatsächlich der Verlust ihrer Objektivität zu unterstellen, denn als wissenschaftlerin hätte sie sich für den attraktiveren Planeten entscheiden müssen, wie die anderen. Doch ihre Liebe und Sehnsucht zu Edmund trieb sie dazu, sich subobjektiv für einen weniger attraktiven Planet zu entscheiden.
    Ihr war dabei egal, daß der Planet (zu dem Zeitpunkt) möglicherweise weniger für die Menschheit geeignet wäre.
    Ihre Theorie, daß sich Liebe auch über Lichtjahre hinweg erstrecken kann war zwar richtig, aber das machte Edmunds Planeten ja nicht gleichzeitig zur besseren Wahl.

PS: der Film hat sehr wohl ein Happy End. Amelia findet den perfekten Planeten, Die Menschheit schafft es die Raumstation ins All zu bringen. Nun fliegen die zu Dr. Amelia's Planet, um die Menschheit dort neu anzusiedeln. Dort wird es keine wetterbedingte Hungersnot geben.

Ich habe den Film jetzt auch nurnoch in Bruchteilen in Erinnerung:

Ich denke mal, dass man seine Familie nicht verlassen sollte - niemals. Und sich aber trotzdem um die Umwelt, etc. zu kümmern damit all' das erst recht nicht passiert.

Sparen, Umwelt schonen, mehr Wald, weniger - garkeine Tiere schlachten lassen, Alternativen finden z.B. für Energie und alles mögliche, das so benötigt wird.

Und am besten für Schutz sorgen, irgendwas entwickeln damit man beispielsweise Meteorite oder so verhindern  kann. Es wird immer Wege geben, niemals nur einen.

Ich kenne mich auch nicht so aus und den Film habe ich ja auch vor paar Jahren oder so angeschaut. Jedenfalls sollte man sein Leben leben, vorallem niemals seine süße Tochter allein lassen egal was passieren sollte.

Im Film war es halt dringend und vermutlich scheinbar die einzige Lösung und DESHALB sollten die Menschen aufwachen und JETZT was tuen. Denn gemeinsam sind die Probleme wie aus dem Nichts weg. 

Glaube nicht, dass der Film eine Moral hat. 
Der möchte einfach eine spannende Geschichte erzählen.
Die meisten Filme haben sowas nicht. Das wird ihnen nur meist von den Zuschauern oder Kritikern unterstellt.

Klar hat der Film kein Happy End. :D