In England studieren trotz durchschnittlichen Abi?
Hey ihr Lieben, ich habe meine Liebe für die englische Sprache entdeckt und möchte gerne in England studieren. Ich werde wahrscheinlich ein Abischnitt von 2,4-3,0 haben. Ich möchte unbedingt etwas in Richtung Business studies studieren, doch die guten Unis verlangen meistens ein Schnitt von 1,5-2,0. Macht die Abinote viel aus?
Ich bin nämlich in der Schule als Schulsanitäterin tätig und mache jetzt auch an dem Musical unserer Schule mit, außerdem arbeite ich in den Ferien meistens als Fundraiserin für NGOs (WWF, SOS Kinderdörfer...) in München. Hier muss man außerdem beachten, dass ich extra nach München anreise. Reicht das oder ist das zu wenig? Weil ich auch gelesen habe, dass die Unis auch auf außerschulische Aktivitäten schauen.
Vielen Dank im Voraus :).
4 Antworten
Hier wurde außerdem nicht hinreichend auf meine Fragen geantwortet,
Doch, wurde es.
Auch wenn du dich dadurch persönlich angegriffen fühlst und nun plötzlich unsere Qualifikation hier zu antworten anzweifelst, du hast mit solchen Leistungen kaum eine Chance. Soziales Engagement zählt dann, wenn man zwischen gleichaufliegenden Bewerbern entscheiden muss. Und, das ist dir auch hoffentlich selbst klar, in dieser oberen Liga spielst du nicht mit.
Ich selbst war als Gaststudent zwar nicht in England, sondern in Schweden und Polen, aber der Neffe meiner Schwester hat in England und später in den USA studiert, daher kenne ich die dortigen Bedingungen auch recht gut.
Wer immer dir erzählt hat, man könne dort ohne Abitur studieren, hat gelogen oder entscheidende Informationen ausgelassen.
Noch eins: Du hast in deiner Frage einen zwar kleinen, aber sehr aussagekräftigen Fehler gemacht. Du bist schon in der deutschen Sprache nicht ganz sicher. Wie willst du dann ein ganzes Studium in einer Fremdsprache meistern? Wir können dir hier natürlich Honig um den Bart schmieren á la "lebe deinen Traum", aber was bringt das?
Nein, Kindchen, Honig um den Bart schmieren bringt gar nichts. Dann käme die Ent-täuschung einfach nur später. Wäre aber vermutlich umso schmerzhafter.
...doch ihr hättet es mir auch ''schonender'' beibringen können.
Pflaster abreißen tut weh.
Das kann ich langsam tun, dann tut es lange weh. Oder ich mache es kurz. Dann hält auch der Schmerz nicht so lange an.
Ich fürchte, du machst dir falsche Vorstellungen. Soziales Engagement ist schon nötig, wenn du wirklich gute Noten hast und von einem Stipendium oder ähnlichem träumst. Es wird deine leider nicht allzu berauschenden Noten nicht ausgleichen, vor allem aber wird es dich nicht in ein Fach mit NC bringen. Ohne Stipendium ist ein Studium in England ein ziemlich teurer Spaß, das Leben in GB ist dazu relativ teuer. Das Pfund mag derzeit schwach stehen, dafür steigen die ersten Lebensmittelpreise. Mieten im beliebten London sind nahezu unerschwinglich.
Mein Rat: Fang in Deutschland an zu studieren und dann schau, dass du über ein studentisches Austauschprogramm ein paar Auslandssemester machen kannst.
Das mit den Finanzen ist kein Problem. Meinst du also, dass ich mit meinem Noten überhaupt keine Chance habe in England zu studieren?
Und nein, jemand der einfachste grammatikalische Grundregeln wie die Deklination von unbestimmten Artikeln (einen Abischnitt) nicht beherrscht, hat meines Erachtens wenig Chancen auf ein Auslandsstudium in einem sehr gefragten Land.
Mir ist durchaus bewusst wie viel das ganze kosten wird und meines Erachtens ist es nicht wirklich nett, jemanden wegen einen kleinen Fehler zu verurteilen. Außerdem ist mir auch klar, dass England ein gefragtes Land ist.
Ich werde außerdem eher vorher noch ein foundation year in Erwägung ziehen. Hier hat man meines Wissens viel größere Chancen angenommen zu werden.
Hier wurde außerdem nicht hinreichend auf meine Fragen geantwortet, da ich nur danach gefragt habe, wie die Auswahlkriterien und meine Chancen in England aussehen.
Außerdem gibt es zahlreiche Leute, die auch ohne Abitur ein Studium in England geschafft haben.
Mädel, ich HABE auf deine Fragen geantwortet, der Haken ist, dass du die Antworten nicht hören willst.
Die berechtigte Kritik von Kristall bezieht sich auch nicht auf EINEN kleinen Fehler, sondern auf konsequente Probleme mit der deutschen Grammatik.
Ist dir klar, dass du dich inzwischen von "reicht mein Schnitt, wenn ich soziales Engagement gezeigt habe" auf "Studium in England ohne Abi" heruntergearbeitet hast? Lüg dir um deiner Selbst Willen nicht zu sehr in die eigene Tasche, du machst dir das Leben nur unnötig schwer.
Was ist das denn für ein Verhalten? Mich hier gleich fertig zu machen, nur weil man mal kleine Träume hat? Jemanden zum heulen zu bringen, bringt mir auch nicht weiter.
Hast du denn schon einmal in England studiert oder hast dich da ausreichend informiert, weil du das schon einmal in Erwägung gezogen hast? Wenn ja, dann sehe ich es ein.
Niemand ist hier, um dich fertig zu machen. Wir sind ehrlich zu dir. Du stellst Fragen, bist aber nicht auf die Antworten vorbereitet. Dein Durchschnitt wird nicht gut sein, das heißt nunmal, dass du mit Einschränkungen leben musst. Mir ist klar, dass deine Generation permanent von den Eltern gesagt bekommt, dass ihr die größten und besten seid und alles machen könnt, was ihr wollt. Nur leider hat das nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
Ja, du hast Möglichkeiten, aber die bestehen nicht darin, pampig zu werden, wenn man kritisiert wird oder Dinge zu ignorieren, die man nicht hören will. Wer etwas erreichen will, muss nunmal etwas dafür tun.
Träume sind eine feine Sache, aber wenn man zugunsten von Träumereien die Realität ignoriert, kommt man nicht weit. Der "einfachste" Weg wäre, an einem besseren Abischnitt zu arbeiten.
Und ja, ich habe einen Teil meines Studiums in England verbracht. Zu Zeiten, als das noch nicht jeder gemacht hat. Über Erasmus, weil ich mir die horrenden Studiengebühren im Leben nicht hätte leisten können und mir meine Familie nicht den Hintern nachgetragen, sondern Steine in den Weg gelegt hat. Und nein, das heißt nicht, dass ich es dir nicht gönnen würde, in England zu studieren, sondern dass ich in deinen bisherigen Plänen nur Luftschlösser sehe, denn offenbar habe ich mich sehr viel gründlicher mit der Thematik beschäftigt als du.
Du willst etwas? Dann tu etwas dafür. Informier dich. Knie dich rein. Und hör auf, dich Dingen zu verschließen, die du nicht hören willst. Oder die Leute anzupampen, die dir sagen, wie die Wirklichlichkeit aussieht. Davon gehen sie nicht weg und erreichen wirst du mit der Taktik auch nichts.
Das ist eben eine andere "super"-Generation heute.
Schlechte Zensuren diskriminieren die Heranwachsenden nur, also wird ihr soziales Engagement bewertet.
Sicher gibt es genügend Jobs bei den NGOs, um das Englische zu vervollständigen, da braucht es keinen Uni-Abschluss..
Ich weiß, dass ich mit meinen jetzigen Noten nicht weiter kommen werde und daran arbeite ich auch, doch ihr hättet es mir auch ''schonender'' beibringen können. Ich habe mich ehrlich gesagt angegriffen gefühlt und entschuldige mich auch, wenn ich ''pampig'' rübergekommen bin, aber wie sollte man auch als 16 Jährige darauf antworten?
Ich bin die erste in unserer Familie, die studieren wird und da habe ich nicht wirklich viel Unterstützung. In der Familie gibt es niemanden, der mich informieren könnte und ich kann auch nicht meine ganze Zeit dafür aufopfern, um dies zu tun, da ich in letzter Zeit sehr beschäftigt bin.
Und ja, vielleicht bin ich etwas naiv rangegangen, aber wenn man von allen Seiten hört, dass man sich um die Zukunft keine Sorgen machen müsste, dann fängt man eben etwas lockerer zu denken.
Natürlich muss man hart arbeiten und ich versuche jetzt auch 2,0er Schnitt zu erreichen, da ich finde, dass es nicht schwer zu erreichen ist, doch zu behaupten ich könne wegen meinem Deutsch in einer anderen Sprache kein Studium machen finde ich fraglich. Mir wurde schon oft genug von Englischlehrern gesagt, dass ich wirklich gut in Englisch sei und das spiegelt sich auch in den Noten wieder.
Deutsch ist nun mal keine leichte Sprache, vor allem wenn man zweisprachig aufgewachsen ist und Zuhause beide Eltern kein ordentliches Deutsch können, doch ich war noch nie wirklich sehr gut in Deutsch und das weiß ich auch.
Aber vielen Dank für deine ehrliche und ausführliche Antwort Jerne
Hier muss ich noch hinzufügen, dass ich keineswegs pampig geworden bin, weil ich die Wahrheit nicht hören wollte oder weil ich Kritik nicht ertragen konnte, denn eigentlich kann ich sehr wohl mit Kritik umgehen (als Fundraiserin muss man viel ertragen), doch die Art und Weise wie sie vermittelt wurde, hat mich verletzt. Es kann durchaus sein, dass es für euch normal erscheinen mag, doch man ist sowas einfach nicht gewohnt, wenn niemand vorher so mit einem gesprochen bzw. geschrieben hat.
Auch das Nachfolgende ist nicht böse gemeint. Offenbar hat man dich bisher erfolgreich vor allen unangenehmen Wahrheiten beschützt, aber manche Sachen musst du dir klar machen, wenn du in den nächsten Jahren nicht mit wehenden Fahnen untergehen willst.
Lies dir vielleicht einfach in einer ruhigen Minute nochmal meine ersten beiden Antworten durch. Du wirst sehen, dass da keinerlei Angriff erfolgt ist, nicht ein unfreundliches Wort dabei.
Wie schonend soll man denn die Wahrheit verpacken? Ganz offensichtlich hat der Schonwaschgang deines Umfelds ja schon dazu geführt, dass du falsche Vorstellungen von der Welt entwickelt hast. Du musst zügig versuchen, ein Realitätsgefühl zu entwickeln, gerade wenn du große Träume hast. Die Menschen werden dich nicht ewig mit Samthandschuhen anfassen, und wenn du schon auf nüchterne, aber freundliche Aussagen wie die ersten hier so heftig reagierst, wie soll es denn werden, wenn man dir wirklich mal
ans Bein pinkeln will? Du musst dir ein wesentlich dickeres Fell zulegen, wenn du schon ein paar Informationen wie hier so schlecht wegsteckst
Du willst im Ausland studieren. Das ist kein Zuckerschlecken. Fremde Sprache, fremde Kultur, noch dazu ist die Begeisterung der Briten über Ausländer im letzten halben Jahr in den Keller gerauscht. Da wird dich niemand in Watte packen. Du bist getrennt von deinem üblichen sozialen Umfeld, alles ist schweineteuer, nicht jeder wird dich mit offenen Armen empfangen.
Du wirst vermutlich auch feststellen, dass alltägliches Englisch nicht ganz so ist wie das, was du in der Schule gelernt hast. Schulenglisch mit guten Noten ist letztlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn du tatsächlich in England leben willst. Schnellsprecher, Nuschler, Akzente, Slang, Dialekte, ich verspreche dir, du wirst große Augen machen. Und man wird dort erwarten, dass du auf dem Niveau der britischen Mitstudenten mitkommst.
Dass du die erste in deiner Familie bist, die studiert, ist fein. Aber dafür gibt es in der großen weiten Welt nichts. Das ist eine Leistung, aber die wird niemanden interessieren. Dafür gibt es keinen Bonus, keine Nachsicht, man wird dich behandeln, wie jeden anderen auch, ob dein Start schwerer war, ist nur für dich relevant. Und wenn du schon deine Zeit für deine Zukunft nicht aufopfern willst, warum sollte es dann irgendjemand für dich machen?
Mir ging es vor knapp 20 Jahren nicht anders, nur steckte
das Internet da gerade in den Kinderschuhen, da war es noch deutlich schwerer, sich zu informieren, wenn man daheim keinen hatte. Dir stehen durch das Internet so viele Möglichkeiten offen, nutz die doch!
Und genau so ist es mit deinen Deutschkenntnissen. Das häusliche Umfeld ist eine Erklärung, aber keine Entschuldigung. Wenn du weißt, dass du nicht gut bist, tu was dafür. Du willst studieren, d.h. wissenschaftlich arbeiten. Wenn du da schon mit einer der Sprachen, mit denen du aufgewachsen bist, solche Probleme hast, wird es schwer.
Tina, du hast dich über Antworten geärgert. Daher gleich zu Beginn:
Ja, ich habe in England studiert - und Ja, es ist extrem teuer und ich hätte es ohne DAAD-Stipendium nicht finanzieren können.
Da nützen dir deine umfangreichen außerschulischen Aktivitäten gar nichts. Man liest zwar, dass englische Studenten viel Firlefanz machen, aber bei den Prüfungen geht es dann doch zur Sache.
Schließlich herrscht heute in England eine "Abneigung" gegen EU-Bürger. Neuseeländer sind ihnen lieber, da Dominion-Bewohner. Ob sich das wieder ändert, weiß ich nicht. Jedenfalls stelle dich darauf ein, dass du nicht willkommen bist.
Man kann nicht pauschal sagen, dass alle Engländer eine Abneigung gegen EU Bürger haben, wenn man bedenkt, dass die jüngeren Generationen gegen den Brexit waren.
Nur ein Beispiel:
http://www.bento.de/politik/deutsche-in-britischer-radiosendung-ich-habe-schreckliche-angst-672827/
Würde jetzt schon behaupten, dass die Abi-Note sicherlich das größte Gewicht hat, da man sich ja an irgendetwas orientieren muss. Kommt natürlich auch auf die Uni an, da die Unis dort relativ autonom arbeiten. Sprich jede kann für sich entscheiden, was man für die Aufnahme benötigt. Umso besser die Uni, desto höher werden dann auch die Anforderungen.
Zu beachten ist zudem, dass die Briten aus der EU austreten. Sprich, zudem sollte man sich auch informieren, ob und wie es in einigen Jahren als Ausländer sein wird und ob Studienabschlüsse in GB später auch in der EU anerkannt werden.
Die Anerkennung des Abschlusses ist wahrscheinlich das kleinere Problem. Der Haken ist, dass im Moment selbst seit Jahrzehnten in GB lebende Ausländer an die frische Luft gesetzt werden und die generelle Stimmung Ausländern gegenüber einen ziemlichen Knacks bekommen hat. Als Ausländer in GB arbeiten und leben zu können, wird schwer. Darauf aber bereitet einen das Studium vor. Die ersten Kontakte im Fach die so wichtig sind, werden in einem Land geknüpft, das an der eigenen Arbeitskraft kaum Interesse hat.
Schon einmal daran gedacht, nachzufragen ob ich überhaupt gut in Englisch bin? Sonst hätte ich ein Auslandstudium doch überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Nur weil man eine Sprache nicht perfekt beherrscht, heißt dies doch nicht, dass man keine andere Sprache mehr perfekt erlernen kann.
Und mir den ''Honig um den Bart schmieren'' bringt durchaus was. Es hätte mich weiter motivieren können, mein Ziel erreichen zu wollen (natürlich realistisch gesehen), denn meine Abinoten stehen noch nicht fest und ich habe noch über ein Jahr Zeit, um diese zum besseren zu verändern.