Imperialismus Rechtfertigung?
Rechtfertigungen:
▪Nationalismus
▪Rassismus
▪Sozialdarwinismus
▪Chauvinimus
▪Wirtschaftliche Motive
Was ist damit gemeint ? Verstehe das nicht mit Rechtfertigung von Imperialismus.
2 Antworten
Erst einmal zur Klärung des Begriffs. Es handelt sich nicht um Faschismus, sondern Imperialismus (obwohl ersterer meist zweiteren beinhaltet). Mache der Begründungen passen daher auch zum Faschismus. Ich beziehe mich hier daher ausschließlich auf den Imperialismus.
Der Begriff Rechtfertigung stellt natürlich eine Wertung dar. Ein Anhänger des Imperialismus würde das nicht als Rechtfertigung sehen, sondern als Begründung.
Zu 1) Es geht darum die eigene Nation zu stärken. Die Interessen der anderen Nationen sind nicht von Interesse oder zweitrangig.
Zu 2) Rassismus ist normalerweise vorhanden, aber nicht zwingend immer. Rom hat viele Bereiche in das eigene Imperium einverleibt, selbst solche, die viele Römer kulturell bewunderten (Griechenland, Ägypten). Rassismus ist aber 'hilfreich' die Interessen anderer Nationen als 'objektiv' weniger wichtig anzusehen. Ein ganz anderer Punkt ist, einer benachbarten Nation mit eher gleicher genetischer Grundlage das Existenzrecht als Nation abzusprechen.
Zu 3) Hier wird der Darwinismus vereinfacht und missbräuchlich verwendet. Im Kern geht es darum, dass in der Natur das Recht des Stärkeren gilt und es daher nur 'natürlich' ist, wenn eine starke Nation eine schwache Nation beherrscht, zerstört oder ausbeutet. Beim Darwinismus geht es aber eigentlich, dass der 'fitteste', der am Besten angepasste sich durchsetzt. So wäre ein Staat wie die Schweiz, der es immer schafft sich aus kriegerischen Auseinandersetzungen herauszuhalten, selber stabil ist, sich keine Staaten zum Feind macht usw. eines nach diesen Maßstäben 'Stärkste' Land. Das "Recht des Stärkeren" zeugt von keinem hohen biologischen Verständnis und wird von Sozialdarwinisten eben als Begründung7rechtfertigung herangezogen.
Zu 4) Chauvenismus wird heute oft mit Machos usw. verwendet. Der Begriff bezieht sich aber eigentlich auf ein "aggressiv übersteigerter Nationalismus [militaristischer Prägung] verbunden mit Nichtachtung anderer Nationalitäten" . Fasst damit die meisten Dinge bereits zusammen. Auch hier: Ursache für imperialistische Einstellungen, nicht Rechtfertigung. Es wird wohl kein Imperialist sagen: Das ist gut, was wir machen, weil wir eben Chauvenisten sind.
Zu 5) Wirtschaftliche Motive sind teilweise die treibenden Kräfte, spielen aber auch bei anderen (eher machtpolitischen) Gründen eine Rolle. Auch wenn viele Kolonien eher ein Verlustgeschäft waren, so war das natürlich gerade in der Kolonialzeit prägend.
Hier kann es häufig Unterschiede geben bei den einzelnen beteiligten Personen. So wird es skrupellose Geschäftemacher geben, die im Imperialismus große Gewinnmöglichkeiten sehen, aber zum Beispiel die eigene Rasse nicht als überlegen ansehen und von einem anderen Land sogar die Invasion des eigenen Landes gutheißen würden, wenn für sie selbst genug Geld dabei abspringt. Andere sind reine Nationalisten/Rassisten, die selbst die eigene Verarmung in Kauf nehmen, um das eigene Land "groß zu machen". Gegenseitig - wenn die unterschiedlichen Motive bekannt sind - werden sie sich verachten, aber wenn sie am gleichen Strang ziehen wird es besonders gefährlich.
- Der Imperialismus wird durch den Nationalismus gerechtfertigt weil das eigene Land ja das beste ist.
- Der Imperialismus wird durch Rassismus gerechtfertigt weil man dachte das Schwarze den Europäern unterlegen sind.
- Der Imperialismus wird durch Sozialdarwinismus gerechtfertigt weil Weiße Schwarzen evolutionär überlegen sein sollen und deshalb ein recht haben über Afrikaner zu herrschen.
- Hier weiß ich auch nicht was gemeint ist.
- Der Imperialismus ist durch wirtschaftliche Interessen gerechtfertigt weil die Ressourcen in Afrika dringend benötigt werden um die Industrialisierung in Europa voranzutreiben.