Im Einsatz als Presse Vertreter agieren?
Moin Moin in die Runde,
unsere Amtswehrführung möchte es uns untersagen, über Einsätze zu berichten. Da hab ich mir gedacht, ich könnte mir eine Warnweste mit „Presse“ aufschrift kaufen und die in die Tasche stecken. Beim Einsatz hole ich die dann raus zieh die an und mach mit dieser dann paar Fotos etc, denn die Pressevertreter können sie ja nicht verbieten. Anschließend lade ich die Bilder als Artikel bei meiner Zeitung hoch, wo ich arbeite und benutzte diese dann als Quelle sozusagen, was haltet ihr davon? Nach dem ich die Fotos im Einsatz gemacht habe bin ich dann wieder ganz normaler Einsatzkamerad
* ich schreibe selber für eine Zeitung
Welches Bundesland?
Brandenburg
2 Antworten
Das sehe ich zumindest als kritisch an. Meiner Meinung nach geht nur eines zur Zeit: Entweder die Tätigkeit als Feuerwehrmann oder eben die als Journalist.
- Als Feuerwehrmann unterliegst Du einer Dienstpflicht. Gerade im Einsatz kannst Du also nicht einfach sagen "So, ich bin jetzt in diesem Moment kein Feuerwehrmann mehr, sondern Zivilist und gehe meinem zivilen Beruf nach", sofern Du nicht von Deinen Vorgesetzten aus dem Einsatz entlassen worden bist.
- Als Feuerwehrmann unterliegst Du zudem der Verschwiegenheitspflicht. D.h., dass Du über alles, was Du im Rahmen Deines Dienstverhältnisses bei der Feuerwehr erfahren hast, Verschwiegenheit zu bewahren hast. Sofern Du von dem Einsatz selbst also als Feuerwehrmann (Alarmierung) erfahren hast und sofern Du als solcher Zutritt zur (abgesperrten?) Einsatzstelle hast, dürftest Du hieraus keine beruflichen Vorteile ziehen (bzw. als Journalist ggfs. gar nichts von dem Einsatz wissen oder anwesend sein).
- Als Feuerwehrmann darfst Du auch im Einsatz keine Fotos anfertigen und erst recht nicht verbreiten - es sei denn, Du wirst damit ausdrücklich vom Einsatzleiter, Wehrführer usw. beauftragt. Dann machst Du die Bilder aber für die Feuerwehr und nicht privat - Du kannst sie also hinterher nicht als Journalist verkaufen.
- Zudem trägst Du ja immer noch die Feuerwehrkleidung bzw. PSA - auch, wenn Du eine Presse-Weste darüber ziehst. Und das kann a) bei allen Beteiligten zu Verwirrungen führen (habe ich nun einen Feuerwehrmann oder einen Journalisten vor mir?) und b) die Feuerwehr in ein schlechtes Licht rücken (die Feuerwehr fotografiert lieber anstatt zu helfen, Feuerwehr-Gaffer, "Vetternwirtschaft" und sicher werden konkurrierende Journalisten befürchten, dass Du durch Deine ehrenamtliche Tätigkeit Zugang zu Informationen hast, die Du beruflich nicht haben dürftest.
Was ich davon halte, das du dann vermutlich schneller aus der Einsatzabteilung fliegen wirst als du Pressesprecher sagen kannst.
Wenn eure Wehrführung, also deine Vorgesetzten dir untersagen während dem Einsatz Bilder zu machen hast du dich daran zu halten!
Wenn du als Presse zum Einsatz willst, dann lass dich in den Presseverteiler aufnehmen und gehe als Zivilist hin, aber nicht als Einsatzkraft!