Ich zeige es Menschen, wenn ich sie nicht leiden kann.

80 Antworten

es gibt zwei sorten von freundlichem umgang mit menschen: der eine ist persoenlich, der andere professionell

im persoenlichen, privaten umgang mit anderen menschen ist dein verhalten vollkommen in ordnung und in meinen augen sogar sinnvoll.

im beruflichen/gesellschaftlichen umgang mit menschen (auf der arbeit, beim einkaufen, in der strassenbahn, lehrern gegenueber etc.) ist es sinnvoll auf die umgangsformen zu achten. d.h. hoeflich bleiben, auf wortwahl achten und bei grosser abneigung distanz bewahren, ohne herablassend oder veraechtlich zu sein. es ist ja am ende eh so, dass du leute in diesen zusammenhaengen gar nicht wirklich kennst und nicht sicher wissen kannst, ob deine abneigung gerechtfertigt ist.

eine kassiererin an der supermarktkasse, die du vielleicht zickig findest, hast du nicht durch bemerkungen zu verletzen. hier kann sogar ein gezielt aufgesetztes "moerderlaecheln" wesentlich wirkungsvoller sein.

Auch ich bin der Meinung, dass die goldene Mitte das Richtige ist. Prinzipiel spricht nichts dagegen eine ehrliche, begründete Abneigung gegenüber einen Menschen zum Ausdruck zu bringen. Direktheit und Ehrlichkeit zählt schließlich zu den Tugenden. Aber leider stellen sich bei Antipathie oftmals unbewusste, abwertende Handlungen gegenüber einer Person ein.

Auf Diffamierung, Denunzierung und Diskriminierung sollte man z.B. verzichten. Dann macht man immer noch alles richtig. Es scheint so, als ob Du in solche Muster fällst, wenn Du jemanden nicht magst. Übe dich von Zeit zu Zeit in Selbstreflektion und arbeite an dir, wenn du genau sowas bei dir erkennst. Dann wirst du dir womöglich bald mehr Freunde machen.

Eine geruhsame Nacht wünsche ich. :)

Hallo,ich weiss genau wie du dich fühlst,ich habe die gleiche Prozedur in meiner Jugend ebenfalls erlebt.Ich kann dir nur den Rat geben zu versuchen Toleranter zu werden.Sicher nicht leicht,doch denke dir einfach bei den Menschen die du nicht magst.Was soll´s...ich muss mich ja nicht mit ihnen beschäftigen und kann sie meiden.Wenn du schon beim ersten Blickkontakt merkst das sie dir unsymphatisch sind,lass sie doch erstmal etwas von sich erzählen.Sehr oft stellt sich dann heraus das sie gar nicht so sind wie sie dir im ersten Moment erschienen sind und vielleicht vieles mit dir gemeinsam haben:)


spiritualheart  08.02.2014, 20:25

...Adenauer sagte ja schon,man muss die Menschen nehmen wie sie sind,weil es keine anderen gibt !

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Du wirst verletzend gegenüber Menschen, die du auf Anhieb nicht magst? Und wunderst dich ernsthaft, dass du kaum Freunde hast? Aha... Du verurteilst Menschen aufgrund eines ersten Eindrucks. Du gibst ihnen ja nicht mal die Chance, dein Bild von ihnen zu revidieren. Mein halber Freundeskreis besteht aus Menschen, die mir am Anfang höchst unsympathisch waren... Lernt man die Menschen besser kennen, erfäht man teilweise höchst erstaunliches....

Aber mach ruhig so weiter. So entstehen die alten verbitterten, einsamen Menschen, die keinen haben und der Welt die Schuld an ihrer Misere geben...

Dass du deine Gefühle ehrlich zeigst finde ich gut, aber es ist dennoch ein wenig kurzsichtig, sofort die ganze Ablehnung zu spüren zu geben. Menschen, die du nicht magst, sind meistens so, wie du sie nicht magst, weil sie andere Auffassungen haben als du, ein anderes Weltbild, ein anderes Menschenbild o.ä.. Wenn du diese Menschen kategorisch und vollständig ablehnst, so sehr, dass du sogar gehässig wirst, dann nimmst du sowohl dir als auch der fremden Person jegliche Chance, von einander zu lernen. Viel besser finde ich es, zu versuchen, ein schwieriges gemeinsames Gesprächsthema zu finden, das die Reibung, die dabei entsteht zum Genuss macht. Beispielsweise kann sich eine vegetarisch lebende Frau hervorragend mit einem fleischliebenden Chauvinisten unterhalten, das ist viel spannender als wenn sie sich mit einer anderen vegetarisch lebenden Frau unterhielte. Die vehemente Ablehnung hingegen verunmöglicht ein konstruktives Gespräch und damit bestärkt sie beide Parteien darin, sich unsympathisch sein zu müssen. Wenn du zwar nicht lächelst, dich aber einer nicht gemochten Person gegenüber respektvoll und weitestgehend neutral verhältst, dann gibst du sowohl einer Weiterentwicklung auf beiden Seiten eine Chance als auch einer womöglich großen Überraschung. Zum Beispiel stellt sich heraus, dass der fleischliebende Chauvinist ein großer Liebhaber des Dadaismus ist und auch die vegetarisch lebende Frau. Zufälligerweise macht es ihnen unheimlichen Spaß, mit einander über das Thema zu diskutieren und weil nebenbei noch Rollenbilder und Massentierhaltung fallen begreift die Frau, dass der Fleischliebhaber gar kein Chauvinist ist, sondern nur gerne Chauvinisten karikiert und weil der diese Frau so faszinierend findet reduziert er fortan seinen Fleischkonsum.

Du musst bestimmt nicht jemanden anlächeln, den du gar nicht magst und du musst auch keine Maske aufsetzen. Du kannst ganz du selbst sein. Aber vielleicht bleibst du ja nicht immer dasselbe, sondern entwickelst dich in jedem Augenblick deines Lebens weiter und stellst dementsprechend deine Art und Weise, nicht gemochte Menschen zu betrachten und mit ihnen umzugehen, auf den Prüfstand. Ich denke, damit wären du, sämtliche Opfer deiner Gehässigkeit und Kälte und wahrscheinlich auch deine Mom viel glücklicher, als wenn du dich einfach stumpf dem Dogma "hassen ist okay, aber es zeigen ist nicht okay" unterwürfest.