Ich möchte wissen: Bekommen dumme Eltern automatisch dumme Kinder, oder hat jede/r seine Intelligenz selbst in der Hand?

8 Antworten

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Allgemein oder bezogen auf Genetik: Nein. In der Praxis allerdings häufig schon. Zur Erklärung:

Unsere Metrik zur Bestimmung von IQ beziehen sich im Wesentlichen auf unsere Abstraktionsfähigkeit in verschiedenen Teilbereichen. Diese Fähigkeit lernen wir in der Schule, deswegen ist Jahre der Schulbildung auch direkt mit dem IQ verknüpft. Das sieht man v.a. im internationalen Vergleich, je länger Schüler die Schule besuchen, desto höher ist der durchschnittliche, nationale IQ. In Ländern Südostasiens, wo Schüler ähnlich lang die Schule besuchen wie in westlichen Staaten, sind tatsächlich aber mehr Unterrichts- und Lernstunden eingeplant, deswegen schneiden diese Länder nochmal ein klein wenig besser ab. Das nur zur groben Einordnung.

Das deutsche Bildungssystem ist wenig transparent, d.h. dass Kinder bildungsschwacher Eltern relativ selten eine deutlich bessere Bildung genießen als ihre Eltern. Das liegt z.B. in unserem mehrgliedrigen Schulsystem und tatsächlich auch der Unfähigkeit zu einer wertfreien Beurteilung aber auch daran, dass wir z.B. wenige Ganztagsschule haben und Kinder somit häufig auf die Förderung zuhause angewiesen sind.

Somit existiert, zumindest hierzulande, tatsächlich eine kausale Korrelation zwischen der 'Intelligenz' der Eltern und ihrer Kinder.

Allgemein gilt das nicht, unsere Fähigkeit zu Abstraktion und zur Rationalität ist eher mit einem Muskel vergleichbar, es gibt am Rande Extremerscheinungen wie Genies und Minderbegabte, die scheinbar tatsächlich aufgrund einer genetischen Disposition entstehen aber die überragende Mehrheit ist in etwa gleich vernunftbegabt. Wie intelligent Kinder letztlich werden hängt somit von der Förderung dieser Begabung ab, nicht von der Genetik.

Intelligenz & Dummheit ist relativ. Nur weil jemand beispielsweise nicht Gabel & Messer richtig hält und schlechte grammatik hat muss es nicht gleich heißen das er nicht ein schlauer Fachspezialist in X sein kann.


toppy 
Beitragsersteller
 21.11.2022, 14:25

Doch ja, das stimmt schon. Ist aber amS. ähnlich selten.

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Weder das eine noch das andere.

Intelligenzunterschiede sind in der Tat zu einem Großteil von den Genen abhängig. Es lässt sich aber mitnichten von den IQs der Eltern der IQ des Kindes ableiten. An der Ausprägung der Intelligenzunterschiede sind tatsächlich viele hunderte von Genen beteiligt und die können sich auch bei "dummen" Eltern so kombinieren, dass es günstig für das Kind ist. Statistisch ist das zwar ein wenig seltener als bei intelligenteren Eltern aber keineswegs unmöglich.

Die große genetische Komponente wie auch die Tatsache, dass der IQ bereits ab dem Vor- bis Grundschulalter für den Rest des Lebens eine ziemlich stabile Größe ist, zeigt aber auch, dass selbst bei den oben erklärten Ausreißern nicht etwa der eigene Ehrgeiz ausschlaggebend ist. Die eigene Intelligenz dürfte niemand in der Hand haben. Aber jeder kann was aus seiner Persönlichkeit machen - und bei der Persönlichkeit ist die Intelligenz nur eine von vielen Eigenschaften.

grundsätzlich hast dus selbst in der hand. aber natürlich haben deine eltern nen großen einfluss auf dich. und wir alle waren in der schule und wir alle wissen dass schule iwann langweilig ist.

wenn die eltern also "dumm" sind und der meinung sind "ach, wennst die schule nicht abschließt is auch nicht so schlimm" - und du nicht selbst weiter machst.... dann kannst du natürlich auch dumm enden.

zumindest wenn man dummheit mal mit bildung gleichsetzt. gibt ja auch andere formen von intelligenz die man nicht durch schulbildung erlernt...

Die Genetik (und damit auch alles, was Vererbung betrifft) hat nur einen äusserst geringen Einfluss auf die Intelligenz.
Die Erziehung, die äusseren Umstände, das Umfeld, das eigene Interesse, die Lernmethoden und so weiter haben viel größere Einflüsse auf die Intelligenz.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik Studium.