Ich möchte mit 37 Jahren noch soziale Arbeit srudieren?

5 Antworten

Wenn du es wirklich möchtest - mach es!

Aber erfüllst du denn die Voraussetzungen? Soweit ich weiß, gibt es für Soziale Arbeit an vielen Unis einen recht hohen NC.

Klar, du könntest auch mit 37 noch ein Studium anfangen, allerdings fällst du (wenn du nicht Dual-Student bist) dann finanziell weit zurück. Ob du damit auskommst, falls du seit Jahren fest im Berufsleben stehst und durch ein ordentliches Einkommen einen gewissen Lebensstandard hast, kannst nur du selbst beurteilen.

Vom Alter her kann es schon sein, dass dir das Lernen nicht mehr so leicht fällt, wie in jüngeren Jahren, zumindest habe ich das von einigen Leuten, die mit Mitte 30 ein zweites Studium begonnen haben, so gehört.

Ich bin mit Mitte 20 im Master-Studium und ehrlich gesagt froh, so langsam auf der Zielgeraden zu sein. Es kostet halt einige Jahre, in denen man nicht so viel Geld zur Verfügung hat. Mit dem, was ich beim Jobben mehrmals wöchentlich nach der Uni verdiene, kann ich keine großen Sprünge machen - mit Ende 30 in dieser Situation zu sein, kann ich mir für mich nicht vorstellen.
Du solltest das aber auf jeden Fall für dich selbst beurteilen, auch was die Aussichten auf einen guten Job nach dem Studium betrifft. Leider ändert sich da oft relativ schnell was; als ich angefangen habe, gab es für Absolventen in meinem Fach Stellenangebote ohne Ende - inzwischen sieht es da nicht mehr so toll aus, ich habe also keine Ahnung, ob ich nach meinem Abschluss am richtigen Ort was finde, was meinen Vorstellungen entspricht. Beim Fach Soziale Arbeit trifft das wahrscheinlich weniger zu, aber in meinem Fall haben sich durch die Pandemie die Arbeitsbedingungen bei infrage kommenden Jobs so verändert, dass ich mich nach aktuellem Stand nicht mehr für dieses Studium entschieden hätte. Konkret geht es bei mir darum, dass mittlerweile nahezu alle Jobangebote auf Homeoffice ausgerichtet sind - das gefällt mir überhaupt nicht, da ich nicht von zu Hause aus vor mich hin arbeiten und nur per Teams oder ähnliches digital übers Internet an Meetings teilnehmen möchte, sondern gerne einen festen Arbeitsplatz am Unternehmenssitz hätte. Wie gesagt, sowas wird in deinem Wunsch-Fachgebiet vielleicht nicht direkt gegeben sein, ich wollte damit nur ansprechen, dass sich möglicherweise während des Studiums die Voraussetzungen ändern können und man nach dem Abschluss eventuell nicht das bekommt, was man sich anfangs vorgestellt hatte. Bei mir geht es sogar soweit, dass ich seit einigen Wochen darüber sinniere, direkt nach dem Abschluss ein zweites Studium eines ganz anderen Fachs dranzuhängen; das würde aber mein eigentliches Vorhaben für die gesamte Lebensplanung total durcheinander werfen (auch auf Familiengründung bezogen) und natürlich auch dazu führen, dass ich weiterhin kein vernünftiges Einkommen hätte, was ich für mich persönlich (mit dann Ende 20) negativ einschätze. Sowas würde ich an deiner Stelle unbedingt in die Überlegung mit einbeziehen - wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, dass dein Studium alle Erwartungen erfüllt und du mit dem Abschluss nicht ganz sicher gute Aussichten auf den gewünschten Job hast, würde ich ehrlich mit Ende 30 lieber nicht damit anfangen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn man deine bisherigen Arbeitsjahre (ca. 17 Jahre) ins Verhältnis zu der Gesamtzeit der arbeitsjahre (ca. 37) setzt, sieht man, dass du noch nicht einmal die Hälfte des Arbeitsleben hinter dir hast. Es ist noch Zeit zu wechseln und etwas nachzugehen, was dir gefällt.

Warum nicht? Die Frage ist allerdings ob du in dem Bereich dann auch einen Job findest.

Ich habe mit 35 Abitur gemacht...alles ist möglich...