Ich halte keinen Job durch! Was ist los mit mir?
Hallo liebe Community!
Ich habe ein riesiges Problem: Ich halte einfach keinen Job durch! Immer wenn ich irgendwo angefangen habe, höre ich dort schon nach wenigen Tagen (!!!) wieder auf! Mein Rekord sind 8 Tage am Stück!
Aber erst mal zu meiner Person: Ich bin ein extremst zurückgezogen lebender 22-Jähriger, der kaum Freunde hat, und sich auch nicht wirklich unter die Menschen traut. (Habe ich in meiner anderen Frage ja bereits ausführlichst erläutert.) Ich bin eigentlich ein sehr nachdenklicher Mensch und habe kaum Selbstbewusstsein. Ich habe auch die letzten 12 Jahre, in denen ich bei meinem extremst cholerischen Vater (der mich schon seit ich 14 war regelmäßig gnadenlos wegen irgendwelcher absoluten Kleinigkeiten aufs gnadenloseste ausgetickt ist) gewohnt habe, nichts gemacht. Ich saß immer nur alleine vor dem PC und wusste nicht was ich anstellen sollte. (Ja ich hatte mal eine kleine Gruppe von Freunden, von denen ich aber hinterher total ausgeschlossen wurde.) Das mit dem vor dem PC sitzen ist auch heute noch so. Ich habe mein Abitur gerade so mit 3,6 bestanden. (Ich habe auch oft blau gemacht, nachdem man sich ja mit 18 die Entschuldigungen selber schreiben konnte.) Mein Physikstudium schaffe ich wohl auch nicht, weil ich einfach nicht genug gelernt habe.) Jetzt hatte ich schon fast 10 Jobs die ich alle nach ein paar Tagen geschmissen habe. (Ich arbeite jetzt bei meinem Vater in der Firma. Heute ist mein erster Tag gewesen. War richtige ordentliche Knochenarbeit. Und ich weiß echt nicht, wie lange ich es dort aushalten werde. Ich hab schon geschätzt dass es noch morgen sein wird, und ich danach das Handtuch werfe, weil ich es wieder nicht ausgehalten habe.
Was ist nur los mit mir?
Claudius
4 Antworten
Die Situation kenne ich nur zu gut. Ich habe mein Studium auch versaut, weil ich mich einfach nie aufraffen konnte und dann alles hingeschmissen habe. Dummerweise klappt das aber nicht ewig. Das hört sich jetzt vielleicht herablassend an aber du musst dich einfach zusammenreißen und es durchziehen. Egal wie schwer oder schmerzhaft es ist. Irgendwann kann man nicht mehr weglaufen und es gibt auch keinen mehr, der dir helfen kann. Im schlimmsten Fall sitzt du dann auf der Straße und hast gar nichts mehr.
Kann sein, dass das ein Experte anders sieht aber meiner Meinung (Erfahrung) nach braucht man um durchzuhalten einfach nur die richtige Motivation. Und wenn man etwas wirklich will, dann kann man es auch schaffen. Mir hat z.B. geholfen, dass ich mir die Konsequenzen meines Versagens vorgestellt habe. "Wenn du dir jetzt nicht einen Job suchst, dann kannst du die Miete nicht mehr zahlen und fliegst aus der Wohnung." "Stell dir das peinliche Gespräch vor, wenn du deinen Eltern erzählst, dass du wieder bei ihnen einziehen willst."
Es gibt Dinge im Leben die man einfach durchziehen muss. Jeder Mensch muss nun mal Geld verdienen. Du musst einfach nur die richtige Motivation finden und dann hältst du deine Jobs auch länger durch. Vielleicht mach dir die Arbeit dann sogar Spass.
mfg Max (ehemals Maschinenbaustudent jetzt Landschaftsgärtner)
Definitiv anstrengender als das Leben als Student aber auch nicht schlimmer als jeder andere Beruf.
Hallo. immerhin bist du auf dem richtigen Weg, wenn du den Hauptfehler bei dir suchst. Deine Jugend bzw. das Grosswerden mit dem Vater scheint schwierig gewesen zu sein. Ob es an dir oder am Vater lag bleibe dahingestellt. Jedenfalls scheint dein Vater zu dir zu stehen. Ansonsten hätte er dich aufgrund deines Stellenwechsels sicher nicht eingestellt. Beiss auf die Zähne, lass dir auch mal was gefallen und sei nett zu deinen Mitmenschen. Wir alle machen Fehler. Daraus Lehren zu ziehen ist die eigentliche Kunst. Wer aber Verachtung, Hass und Rachesucht an den Tag legt, findet nie echte Freunde. Arbeite an dir.
Ich denke nicht, dass es an der "Knochenarbeit" liegt. Der Mensch ist was dies betrifft zu unglaublichen Höchstleistungen fähig. Eher denke ich, dass es der Arbeitsumgang ist, der Dir nicht schmeckt. Und der ist so gut wie überall sowohl gewöhnungsbedürftig als auch häufig sehr ungerecht. Man kommt in eine Firma und muss sich unterordnen. Das tun was Andere einem sagen. Hat man dann mal Gesprächsbedarf wird man häufig links liegengelassen. Ja man muss sich sogar teilweise anhören: "Hier wird nicht gemullt !" (mullen = dialektisch für reden) Diese vielen Ungerechtigkeiten muss das einzelne Individuum erst mal verdauen. Es gibt auch keine Lösung dagegen, außer eben die Faust (wütend) in der Tasche zu lassen.
Aber es kann auch anders sein. Nämlich dann, wenn man verstehen lernt, warum es nur in einer Hierarchie funktionieren kann. Und es gibt auch nette Weisungsbefugte. Solche die eben nicht lediglich einem die Aufträge aufhalsen und ansonsten wenig für einen da sind.
Wenn dies so in etwa bei Dir zutreffen sollte, dann tröste Dich mit dem Gedanken, dass Du irgendwann mal auf eine Arbeitsstelle treffen könntest, die Dir in dieser Hinsicht gefällt. Ein Job, bei der Dir die Arbeit Spaß macht und wo nette Kollegen um Dich herum sind.
warum wolltest du denn physik studieren? hat dich das wirklich interessiert? und willst du wirklich bei deinem vater arbeiten? ich denke, irgendeinen job fürs geld zu mchen macht auf dauer keine freude. du solltest dir überlegen. welchen beruf du wirklich gerne machen willst. und das durchhaltevermögen kannst du dann trainieren.
Aber ich kann es doch am besten Trainieren, indem ich jetzt mal versuche dort etwas länger durchzuhalten. Auch wenn der Job mir überhaupt keinen Spaß macht. Ich bekomme dort 9,50 die Stunde!
klar, das kannst probieren. aber mach dich nicht fertig wenn du es nicht schaffst, weils einfach kein spass macht. und was ist dein langfristiges ziel?
Ich wollte eigentlich immer Astronomie studieren. Aber dazu muss man Physik studiert haben. Ich weiß eigentlich gar nicht so recht was ich will. Ich habe bisher immer nur in den Tag hinein gelebt. Ohne viele Freunde, immer nur alleine. Kann es sein, dass bei mir etwas grundlegendes fehlt?
ja, das selbstvertrauen (was ja aber klar ist, wenn man immer so zur schnecke gemacht wurde zuhause). das kann man aber auch wieder aufbauen. und deine selbstliebe. und du kannst auch freunde finden. aber du musst bereit sein, dein leben zu ändern und an dir zu arbeiten. auch mal rausgehen und was wagen. probier vllt mal durch praktika aus, was dir noch so gefallen könnte.
Ist der Job als Landschaftsgärtner sehr hart? Und danke für die Antwort.